Das Aufwachsen und Leben in einer Familie wird als eine anthropologische Konstante gesehen, das heißt als etwas, das Menschen in der Regel zu allen Zeiten und in allen Gesellschaften erleben. Was jedoch Familie bedeutet, wie dieses Zusammenleben organisiert wird und wurde, ist von Epoche zu Epoche, von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedlich.
In dieser Veranstaltung soll es darum gehen, Familien-, Verwandtschafts- und Hausverbände im antiken Rom kennenzulernen. Nach Cicero stellt der häuslich-familiale Verband die Keimzelle der res publica Romana dar; Haus und Familie waren gerade kein im modernen Sinne „privater“, vom Staat diskreter Bereich. In der Figur des Hausvaters, des paterfamilias, der die Mitglieder seines Verbandes bei Vergehen gegen die Gemeinschaft zu strafen hatte, zeigt sich vielmehr die spezifisch römische Verschränkung zwischen Familie und Gemeinschaft. Nichtdestotrotz wurden diese Konstellationen lange Zeit in der Geschichtswissenschaft vernachlässigt, nachdem sie im 19. Jahrhundert den „Privatalterthümern“ zugeordnet worden waren.
Wir werden die verschiedenen römischen Blickweisen auf Haus und Familie diskutieren, Familienformen in unterschiedlichen sozialen Gruppen betrachten, die religiöse, politische und soziale Bedeutung von Verwandtschaft untersuchen und das Individuum in seinem Lebensverlauf nachvollziehen. Ziel ist es, sowohl die Besonderheiten der römischen Situation herausstellen zu können als auch grundsätzlich nach dem Verhältnis von Familie, Verwandtschaft und Gesellschaft zu fragen.
Erfolgreich abgeschlossenes Grundmodul Antike
A. Gestrich, J.-U. Krause, M. Mitterauer, Geschichte der Familie, Stuttgart 2003.
M. Harlow, R. Laurence, Growing up and Growing old in Ancient Rome. A Life Course Approach, London 2002.
R. P. Saller, Patriarchy, Property and Death in the Roman Family, Cambridge 1994.
S. Dixon, The Roman Family, Oxford 1992.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-3.1 Hauptmodul Vormoderne
3.1.2 |
Seminar Vormoderne | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
22-3.8 Wahlfreies Hauptmodul
3.1.2 |
Seminar | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Geschlechterforschung in der Lehre | |||||||
Studieren ab 50 |
Das Modul ist als integrierte vierstündige Veranstaltung konzipiert und sequentiell aufgebaut. Es kann daher nur als Ganzes belegt werden; ein Besuch nur der Historischen Orientierung / Übung oder des Seminars ist nicht möglich!
Für das ganze Modul: SL: Schriftliche Präsentation mit Quellenpapier und Bibliographie; PL: Hausarbeit im Umfang von 40.000-50.000 Zeichen (= 20-25 Seiten); s. Modulhandbuch.
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: