Das erziehungs- und sozialwissenschaftliche Konzept der generationalen Ordnung verweist darauf, dass Kindheit, Jugend und Erwachsenheit weniger als anthropologisch konstante, denn vielmehr als relationale soziale Kategorien zu verstehen sind.
Über fortlaufende kulturelle und soziale Praktiken der Unterscheidung werden sie zueinander in Beziehung gesetzt – in Analogie zum doing gender spricht die Forschung auch vom doing generation. Historisch lässt sich der Wandel an Generationsgestalten und -verhältnissen über die Zeit rekonstruieren.
In Erziehungswissenschaft und Soziologie werden demnach Prozesse der gesellschaftlichen Institutionalisierung der Differenz zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen – z.B. im Recht, im Bildungssystem, in der Familie – erforscht und analysiert. Neben der entwicklungstypologischen Be-trachtung als Lebensphasen werden Kindheit, Jugend und Erwachsenheit so auch als soziale Strukturkategorien und kulturelle Lebensweisen fokussiert.
In den aktuellen öffentlichen Debatten unter Pandemiebedingungen rücken die Generationen gegenwärtig v.a. als unterschiedlich Betroffene in den Blick – als unterschiedlich von der Krankheit, den staatlichen Regulierungen und Hilfsmaß-nahmen, den Auswirkungen betroffen. Darüber werden auch Diskussionen über generationale Ungleichheiten und Generationengerechtigkeit aktiviert; das Seminar greift diese Diskussionen auf und fragt danach, welche Begriffe von Generationen darin virulent werden.
Das Seminar reflektiert „Generation“ demnach als erziehungswissenschaftlichen und soziologischen Grundbegriff und führt in unterschiedliche aktuelle Theorien im Spektrum von Erziehungswissenschaft, Soziologie und Social Studies of Childhood ein. Dabei wird in grundlagentheoretischer Perspektive die Vielschichtigkeit der Konzepte Generation und generationale Ordnung erarbeitet und es wird nach den konzeptionellen Differenzen und Zusammenhängen unterschiedlicher disziplinärer Ansätze gefragt.
Master of Arts: Voraussetzung ist die Einschreibung im Master of Arts Erziehungswissenschaft im WiSe 2021/22
Kelle, H. (2018): Generationale Ordnung als Proprium von Erziehungswissenschaft und Kindheitssoziologie. In: Betz, T. u.a. (Hrsg.): Institutionalisierungen von Kindheit. Childhood studies zwischen Soziologie und Erziehungswissenschaft. Reihe „Kindheiten – Neue Folge“, Weinheim: Beltz Juventa, S. 38-52
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-ME1 Allgemeine Grundlagen | E1: (Wissenschafts)theoretische und historische Grundlagen der Erziehungswissenschaft | Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
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