220145 Alternative Ökonomie – Geschichte eines Begriffes, seiner Ideen, Bedeutung und Semantiken (K) (WiSe 2010/2011)

Wirtschaft und Ökonomie sind in Zeiten ökonomischer Krise in aller Munde. In den letzten Dekaden des Neoliberalismus, in Zeiten der Selbstvermarktung, von Human Capital und des Self-Government wurden viele Aspekte gesellschaftlichen Lebens dem Primat der Wirtschaft und der Nationalökonomie unterworfen. In diesem Semester nähern wir uns dem Begriff der Ökonomie diachron über seine Bedeutung in archaischen Gesellschaften, in der Antike, im Mittelalter, seine Wandlungen in der Hausväterliteratur der Frühen Neuzeit bis hin zu den Veränderungen des Begriffes in den Texten zur politischen Ökonomie von Adam Smith und Karl Marx sowie anderer Ökonomen des 19. Jahrhunderts. Welche Bedeutungen verbergen sich hinter dem Begriff jenseits einem allgemeinen Verständnis von Ökonomie als Wirtschaft bzw. Nationalwirtschaft im engeren Sinne, wie hat sich der Begriff verändert? Es sollen einerseits Quellen und ergänzend hierzu kritische Texte aus der Wirtschafts-, Ideen- und Kulturgeschichte gelesen werden

Literaturangaben

Der Begriff Ökonomie-Wirtschaft in Geschichtliche Grundbegriffe; Otto Brunner, Das „ganze Haus“ und die alteuropäische „Ökonomik“, in: ders., Neue Wege zur Sozialgeschichte. Vorträge und Aufsätze, Göttingen 1956; Marcel Mauss, Die Gabe. Form und Funktion des Austausches in archaischen Gesellschaften, 8. Aufl., Frankfurt am Main 1990.