„Sage ich aber, dass es das größte Glück für den Menschen ist, sich Tag für Tag über die Tugend zu unterhalten und über die weiteren Fragen, über die ihr mich reden hört als einen Prüfer und Erforscher sowohl meiner selbst wie anderer, und dass ein Leben ohne Prüfung und Erforschung nicht lebenswert sei (ὁ δὲ ἀνεξέταστος βίος οὐ βιωτὸς ἀνθρώπῳ, Platon. Apologie 38a), so werdet ihr meiner Rede noch weniger Glauben schenken.
Sokrates sah sich nicht in der Lage, einfach Ruhe zu geben und sich mit anderen Dingen zu befassen. Auch nach dem Urteil nicht, das ihn der Gotteslästerung und der Jugendverführung bezichtigte! Nur ein bewusstes, d.h. ein sich selbst durchsichtiges Leben ist nach Sokrates ein Leben, das zu leben sich lohnt.
In den Zeiten der Postmoderne scheinen die Fragen nach Wahrheit und Letztbegründung anachronistisch und antiquiert zu sein. „Anything goes!“ Alles scheint möglich und nichts ist mehr wahr. Wir bewegen uns souverän konstruktivistisch und gekonnt systemtheoretisch durch die wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Debatten. Aber: Können Universität und Wissenschaft wirklich ohne einen Begriff von Wahrheit auskommen, können wir handeln, ohne den Anspruch auf moralische Richtigkeit zu stellen, und können wir sprechen, ohne subjektive Wahrhaftigkeit vorauszusetzen? Oder ist es letztlich sinnlos und damit egal, solche Fragen zu stellen?
Das Seminar geht diesen Fragen nicht theoretisch, sondern praktisch nach, in dem wir die Methode des Sokratischen Gesprächs gemeinsam praktizieren. Auch wenn wir möglicherweise über die letzten Fragen keine endgültige Antwort erhalten, gehört aus meiner Sicht die Selbstreflexion sowohl in wissenschaftstheoretischer als auch in wissenschaftsethischer Hinsicht zum unabdingbaren Professionsmodell von praktisch tätigen Pädagog*innen. Hier bietet der Sokratische Dialog als dialogische Methode die Möglichkeit, sich in (selbst-)reflexives Denken einzuüben. Ist (wahre) Erkenntnis durch Selbsterkenntnis und Reflexion möglich? Dies wollen wir im Rahmen des Seminars versuchen.
Master of Arts: Voraussetzung ist die Einschreibung im Master of Arts Erziehungswissenschaft
Die wichtigsten Texte werden zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-ME-A1 Historische und systematische Aspekte Sozialer Arbeit und Beratung | E2: Beratungswissenschaft, Entwicklungslinien und Formen pädagogischer, psychosozialer und sozialpädagogischer Beratung | Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
25-ME-A4 Inhaltliche Fokussierung | E1: Inhaltliche Fokussierung 1 | Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
E2: Inhaltliche Fokussierung 2 | Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation | |
25-ME-B4 Inhaltliche Fokussierung | E1: Inhaltliche Fokussierung 1 | Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
E2: Inhaltliche Fokussierung 2 | Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation | |
25-ME-C4 Inhaltliche Fokussierung | E1: Inhaltliche Fokussierung 1 | Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
E2: Inhaltliche Fokussierung 2 | Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation | |
25-ME3 Forschungsprojekt | E1: Thematische Einführung | Studienleistung
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Studieninformation |
25-ME3-IT Forschungsprojekt | E1: Thematische Einführung | Studienleistung
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Studieninformation |
25-UFP6-A Fachbezogene Vertiefung: Soziale Arbeit / Beratung | E2: Beratung | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.