230596 Brasilienfigurationen in der deutschsprachigen Literatur der klassischen Moderne (S) (WiSe 2017/2018)

Inhalt, Kommentar

Unterschiedlich sind die Gründe für eine Auseinandersetzung deutschsprachiger Autoren der klassischen Moderne mit Brasilien. Die Themen variieren je nach ihrer Herkunft, Erfahrungen und Interessen. Heinrich Mann legt im Jahr 1907 seinen Roman Zwischen den Rassen vor. Als Quelle benutzt er u. a. die Memoiren seiner Mutter Julia Mann, Erinnerungen aus Dodos Kind-heit, entstanden 1903. Auch Thomas Mann wird sich mit der brasilianischen Herkunft litera-risch befassen.
Im Roman Tropen. Der Mythos der Reise, erschienen 1915, lässt der österreichische Expressio-nist Robert Müller einen deutschen Ingenieur namens Brandlberger (gleichzeitig der Erzähler), einen Amerikaner arabischer Herkunft Jack Slim sowie einen Holländer mit Namen van den Dusen auf der Suche nach einem Schatz durch den venezolanischen und brasilianischen Urwald wandern. Rasch verliert der Erzähler Brandlberger „die klebrigen poetischen Vorurteile” seiner „Kulturherkunft”.
1937/38 erscheint in einem Amsterdamer Exil-Verlag Alfred Döblins Südamerika-Trilogie Amazonas. Sie ist ein ausdrucksvoller Beleg für Döblins frühe und radikale Kritik an der Ver-nichtung der Natur und der Auslöschung fremder Kulturen. Das zweite Buch, Der blaue Tiger, schildert den Versuch jesuitischer Missionare, die Menschen des Urwalds nicht auszubeuten, sondern mit ihnen in Gemeinschaften zusammen zu leben.
Angesichts der Naziherrschaft ins Exil gezwungen, kommen andere Autoren direkt und unmit-telbar in Kontakt mit Brasilien. So Stefan Zweig, der freilich ein tragisches Ende in Brasilien finden wird. Zweig sucht im Februar 1942 den Freitod ausgerechnet in dem Land, das er zuvor aller Welt als Brasilien, ein Land der Zukunft (1941) vor Augen gestellte hatte.
Das Seminar hat vor, die fünf Autoren und die unterschiedlichen Ausgangspunkte ihrer Ausein¬andersetzung mit Brasilien ins Gespräch zu bringen.

Lehrende

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
23-DAF-M-DAFGER-GLit Profilmodul: Germanistische Literaturwissenschaft: Literatur in historisch-generischer Perspektive Seminar 1 Studienleistung
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Seminar 2 Studienleistung
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Seminar 3 benotete Prüfungsleistung
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23-LIT-M-LitAM2 Aufbau-Modul II: Fachphilologische Vertiefung Germanistik Lehrveranstaltung 1 Studienleistung
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Lehrveranstaltung 2 Studienleistung
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Lehrveranstaltung 3 benotete Prüfungsleistung
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23-LIT-M-LitPM1 Profilmodul I: Literatur und Ästhetik Lehrveranstaltung 1 benotete Prüfungsleistung
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Lehrveranstaltung 2 Studienleistung
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23-LIT-M-LitPM2 Profilmodul II: Literatur, Kultur, Wissen Lehrveranstaltung 1 benotete Prüfungsleistung
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Lehrveranstaltung 2 Studienleistung
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Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.


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Lernraum (E-Learning)

Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen:

registrierte Anzahl: 2
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Adresse:
WS2017_230596@ekvv.uni-bielefeld.de
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Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_109828146@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
2 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Donnerstag, 14. September 2017 
Letzte Änderung Zeiten:
Freitag, 15. September 2017 
Letzte Änderung Räume:
Freitag, 15. September 2017 
Art(en) / SWS
S / 2
Einrichtung
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
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109828146