Kindheit und Rassismus zusammen zu denken, kann vor allem in Deutschland auf keine Tradition zurück blicken. Gründe dafür können einerseits in der langjährigen Tabuisierung des Rassismusbegriffs für die Analyse gesellschaftlicher Verhältnisse gefunden werden. Andererseits stand die Kindheitsforschung lange Zeit in der Tradition Rousseaus, Pestalozzis und der Reformpädagogik, die vom Bild des 'unschuldigen' Kindes ausgingen. So entwickelte sich erst in den letzten Jahren eine Kindheitsforschung, die Kindern einen Akteursstatus zuweist, nach dem sie sich aktiv Wirklichkeit aneignen. Die Zusammenführung der beiden Themenkomplexe fand bisher (fast) ausschließlich außerhalb des deutschsprachigen Raumes satt, insbesondere in anglo-amerikanischen Forschungen zu Vorurteilen.
Inwiefern beide Diskursstränge zusammengeführt werden können, soll im Seminar anhand von drei Schritten betrachtet werden. Zunächst wird ein Rassismusbegriff erarbeitet, der Rassismus als gesellschaftliches Phänomen begreift. Im Mittelpunkt stehen dabei ideologiekritische und diskurstheoretische Rassismustheorien. Weiter soll das Akteurskonzept der neueren Kindheitsforschung thematisiert und kritisch hinterfragt werden. Abschließend werden exemplarische Studien hinzugezogen, die sich mit dem Thema Kindheit und Rassismus befassen, um dann auf der Grundlage der Auseinandersetzung im Seminar Fragen und Perspektiven für eine Empirie zu formulieren, die die Relevanz von Rassismus in der frühen Kindheit in den Blick nehmen möchte.
Bereitschaft, englischsprachige Literatur zu erarbeiten.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | ||||||
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2008) | H.1.2; H.2.5; H.3.1 | scheinfähig | ||||
Veranstaltungen für Schülerinnen und Schüler |