Wie definiert man Begriffe? Wie überprüft man Hypothesen? Wie lassen sich historische Gegenstände vergleichen? Wie ermittelt man die Ursachen von Ereignissen? Wie hängen Theorie und Empirie zusammen? Wie unterscheidet man gute und schlechte Erklärungen? Wann gilt ein Argument als „widerlegt“? …
Solche Fragen sind für alle relevant, die Wissenschaft betreiben wollen, unabhängig von der disziplinären Zugehörigkeit. Allerdings haben die Geschichts- und Sozialwissenschaften diese Debatten meist getrennt voneinander geführt und sich wechselseitig wenig zur Kenntnis genommen. Seit ungefähr 1970 kam es jedoch zu mehreren Versuchen, theoretische Einsichten zu kombinieren und voneinander zu lernen. Bedeutende Vorstöße waren (1) die Historische Sozialwissenschaft aus Deutschland und besonders Bielefeld, (2) die anglo-amerikanische Historische Soziologie, (3) sowie die prozessanalytische, historisch orientierte Politikwissenschaft. Diese drei Ansätze eint, dass sie Geschichte und Sozialwissenschaft nicht als grundsätzlich verschieden, sondern als kompatibel verstehen.
Im Seminar werden wir diese drei Forschungsansätz diskutieren. (1) Ziel des Seminars ist es einerseits, Kontextwissen über diese interdisziplinären Entwicklungen, ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede, zu vermitteln. (2) Die Lektüre theoretischer Texte soll andererseits bei der eigenen Grundlagenreflektion über die oben genannten Fragen helfen. Der Fokus wird dabei auf Texten zur Wissenschaftstheorie und Methodologie liegen. Die Diskussion wird, wenn möglich, beispiel- und anwendungsorientiert erfolgen. Ein großer Teil der Texte ist englischsprachig.
zur allgemeinen Einführung: Chris Lorenz (1997), Konstruktion der Vergangenheit – eine Einführung in die Geschichtstheorie
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-2.1 Theoriemodul | Grundseminar Historiographie | Studieninformation | |
Grundseminar Theorien in der Geschichtswissenschaft | benotete Prüfungsleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
hauptsächlich mündliche Prüfung
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: