Achtung: In diesem Seminar ist keine Prüfungsleistung möglich!
Einige gängige Methoden der qualitativen Sozialforschung greifen auf Strategien zurück, um sozialen Akteuren Informationen zu entlocken. Damit sollen also Daten produziert werden, welche die sozialen Akteure selbst entweder nicht Preis geben können oder wollen. Oftmals liegt dabei ein Modell zugrunde, nachdem es bestimmte Reize gibt, die Verhaltensmechanismen einleiten und so mehr oder weniger rigide „Strukturzwänge“ auslösen. Besonders verbreitet sind Strategien der Hervorlockung in der Interviewforschung, Gruppendiskussionsforschung, experimentellen Forschung u.a. Methoden
Im Seminar werden wir solche Strategien der Hervorlockung erproben und näher untersuchen am Beispiel qualitativer Interviewverfahren. Dabei geht es z.B. um Fragetypen oder die Präsentation von „Reizen“ (Bildern, Videos). Wir gehen dabei der Frage nach, wozu welche Strategien der Hervorlockung eingesetzt werden und wie sich damit verbundene Reiz-Reaktions-Modelle von der tatsächlichen Praxis unterscheiden können. Ziel des Seminars ist es, Praxiserfahrungen mit Strategien der Hervorlockung zu machen und einschätzen zu lernen.
Das Seminar gliedert sich in drei Phasen: (1) Erarbeitung eines gemeinsamen Ausgangspunktes, (2) Erarbeitung eigener empirischer Daten, (3) Auswahl und Gestaltung einer Studienleistung, ausführliches Feedback und Überarbeitung. Diese drei Phasen erstrecken sich vom Beginn der Vorlesungszeit bis zum Ende des Semesters.
Der Fokus des Seminars liegt auf der Erarbeitung einer Studienleistung, die im Vergleich zu anderen Seminaren umfangreicher ausfällt (siehe z.B. auch Modulhandbuch).
Die Studienleistung wird in Gruppen erbracht und kann in unterschiedlichen Formaten erbracht werden (z.B. Video, Audio, Visualisierung, verschiedene Textsorten). Mit jeder Form der Studienleistung ist immer eine schriftliche Ausarbeitung verbunden.
Die Teilnahme an Veranstaltungen im Modul 30-M5 Vertiefung Methoden I setzt den Besuch und den erfolgreichen Abschluss des Moduls 30-M2 Methoden der empirischen Sozialforschung (Grundlagen) voraus.
Wer also an einer "Empirischen Praxis" oder einer "Vertiefenden Übung" teilnehmen will, muss Statistik 1 und Einführung in die qualitativen Methoden 1 vorher besucht und erfolgreich abgeschlossen haben. Eine Anrechnung von Studien- und Prüfungsleistungen ist sonst nicht möglich!
- Dimbath, Oliver (2013): Visuelle Stimuli in der qualitativen Forschung: Potenziale und Grenzen des fotogestützten Interviews, Soziale Welt 64. Jg., H. 1/2, Visuelle Soziologie (2013), pp. 137-152.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M10 Vertiefung Methoden II | Empirische Praxis | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Wichtige Anforderungen:
- Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit empirischen Daten und zur Transkription von Audio/Videodaten
- eigenverantwortlich organisiertes Selbststudium in Arbeitsgruppen
- Sie entscheiden mit über Form und Inhalt Ihrer Studienleistung
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: