250204 Die Konstitution von Abgrenzungskompetenz (S) (WiSe 2007/2008)

Der Begriff "Abgrenzungskompetenz" beinhaltet die Fähigkeit der Wahrnehmung und Explizierung der eigenen Grenzen. Zentral für das Seminar ist die These, dass der Konstitution der Abgrenzungskompetenz in der Phase der Adoleszenz eine besondere Bedeutung zukomme. Nicht nur habe diese im Bezug auf die Identitätsentwicklung Jugendlicher besondere Relevanz. Die Möglichkeit der Positionierung Jugendlicher zu gesellschaftlichen und politischen Anforderungen setze die Fähigkeit der Abgrenzung ebenfalls voraus.
Zu Beginn des Seminars werden zentrale Termini wie Verhalten, Fähigkeit, Kompetenz, sowie Entscheidung, Abgrenzung, Handlung analytisch reflektiert. Insbesondere fokussiert die Veranstaltung die Differenzierung zwischen Abgrenzungsverhalten und Abgrenzungskompetenz, sowohl auf der verbalen, als auch auf der leiblich-affektiven Ebene. Da "Kompetenz" nicht nur als subjektive Fähigkeit, als rein subjektives Vermögen, sondern auch als Befugnis und als "Berechtigung" aufzufassen sei, werden im Seminar die "kompetenzkonstituierenden Zwänge" verschiedener" pädagogischer - Handlungsfelder intensiv in den Blick genommen.

Literaturangaben

Bimschas, Bärbel / Schröder, Achim: Beziehungen in der Jugendarbeit. Untersuchung zum reflektierten Handeln in Profession und Ehrenamt. Leverkusen: Leske+Budrich, 2003
Brumlik, Micha: Bildung und Glück. Versuch einer Theorie der Tugenden, Kap. 2(???). Berlin / Wien: Philo, 2002
King, Vera / Müller, Burkhard K.: Adoleszenz und pädagogische Praxis. Bedeutungen von Geschlecht, Generation und Herkunft in der Jugendarbeit. Freiburg i. B.: Lambertus, 2000
Eckert, Roland:"Ich will halt anders sein wie die anderen!" Abgrenzung, Gewalt und Kreativität bei Gruppen Jugendlicher. Opladen. Leske + Budrich. 2000