230708 Geschichts- und Erzähltheorien der Gegenwart (S) (SoSe 2007)

In diesem Seminar werden die wichtigsten Ansätze der aktuellen Geschichts- und Erzähltheorie behandelt und im Hinblick darauf befragt, was für ein Begriff von Erzählen ihnen zugrunde liegt. Dabei liegt der Akzent darauf, zu untersuchen, welche Rolle das Erzählen dort spielt, wo es die Erzähltheorie traditionell wenig beachtet hat: z.B. in den Wissenschaften, im Gedicht, im Film, im therapeutischen Gespräch etc.
Es werden außerdem Phänomene analysiert, die in der gegenwärtigen Narratologie viel diskutiert werden, wie z.B. unzuverlässiges Erzählen und Meta-narration.

Die Geschichtswissenschaft ist als Wissenschaft, die sich mit Geschichte bzw. Geschichten befaßt, ein Sonderfall und wird daraufhin befragt, was Erzählen hier ist und was es leistet. Dazu gehören Fragen wie die, ob Historie anders als narrativ ihren Gegenstand erfassen kann, was sie von der Fiktion unterscheidet und was das Erzählen überhaupt unterscheidet von anderen Diskursformen wie z. B. der Argumentation.

Zu Beginn des Sommersemesters wird ein Sammelband mit den Texten, die im Seminar besprochen werden, zur Verfügung gestellt.