250442 Zugehörigkeit – Jenseits von Eindeutigkeiten (S) (WiSe 2019/2020)

Inhalt, Kommentar

Unter dem Begriff der Zugehörigkeit sammelt Anthias „die Behauptungen und Zuschreibungen, die Individuen über ihre Position in der sozialen Ordnung äußern, ihre Ansichten darüber, wohin und zu wem sie gehören und wozu sie nicht gehören“. Zugehörigkeit wird demnach nicht nur als positive Relation entworfen: „Ich bin oder gehöre zu...“, sondern bestimmt sich auch aus der Abgrenzung: „Ich bin nicht…“. In diesem Sinn erweist sich Zugehörigkeit als höchst bedeutsam für Fragen nach Identität und Vergemeinschaftung.

Oft aber genügt es nicht zu wählen – ich muss auch gewählt werden. Individuelle Vorstellungen, Ansprüche und Gefühle in Bezug auf Zugehörigkeit schälen sich mitunter besonders oder erst dann heraus, wenn Zugehörigkeit verweigert wird. Nicht zuletzt stellt sich die Frage, inwieweit mir Zugehörigkeit gegen meinen Willen auferlegt werden kann, und wie ich mit einer solchen Vereinnahmung umgehe.

Wo ich mich zugehörig fühle, zu welchen Personen, Orten, oder Kulturen, ist keine singuläre Relation, sondern wir gehen immer von Zugehörigkeiten im Plural aus, die sich überlappen, wechselseitig beeinflussen und bisweilen miteinander konfligieren. Sie werden über die Lebensspanne durch Erfahrungen hergestellt, können sich mit Lebensumständen und Werteorientierungen wandeln und zeitweise biographisch relevant oder bedeutungslos werden.

Zugehörigkeit ist jedoch weit mehr als ein individuelles Gefühl oder Bedürfnis. Mit Pluralisierung und Individualisierung wachsen sowohl Freiheiten als auch Unsicherheiten. Kollektive Selbstverständlichkeiten im Hinblick darauf, wer ‚wir‘ sind und wer folglich ‚zu uns‘ gehört oder eben nicht, erweisen sich als erschütterbar, aber auch verhandelbar. Zugehörigkeit ist somit nicht zuletzt ein politisch und gesellschaftlich brisantes Thema mit konkreten Folgen für das Zusammenleben.

Im Seminar beschäftigen wir uns mit Theorien von Zugehörigkeit, die an folgende Themenfelder anknüpfen können:
- Selbstverortungen im sozialen Raum: Geschlecht, Generation, Glaube, Ethnizität, Herkunft
- Zugehörigkeit im Bildungswesen: Inklusion, Lehrer- und Schülerhabitus, Bildungsmobilität
- Zugehörigkeit als Politikum: Zwischen Heimatbegriff und Identitätspolitik
Die erarbeiteten Erkenntnisse übertragen wir auf die praktische Arbeit an biografischem Material und literarischen Beschreibungen.

In dieser Veranstaltung findet ein Platzvergabeverfahren statt. Bitte informieren Sie sich hier über den Ablauf: http://www.uni-bielefeld.de/erziehungswissenschaft/bie/faq.html

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist die Bereitschaft, deutsche und englische Theorietexte zu lesen und (textbasierte) Kurzreferate zu halten.

Literaturangaben

Literatur: May, Vanessa (2013): Connecting Self to Society. Belonging in a Changing World. Palgrave Macmillan.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  
wöchentlich Mo 14-16 V2-135 07.10.2019-31.01.2020
nicht am: 04.11.19 / 23.12.19 / 30.12.19 / 27.01.20

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
25-BE-IndiErg2_a IndiErg: Differenz und Heterogenität E2: Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
Studieninformation
E3: Heterogene Lebenslagen oder Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
Studieninformation
25-BE11 Abschlussmodul E1: Seminar Studienleistung
Studieninformation
25-BE7 Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen E1: Theorie und Empirie personen- und gruppenbezogener Differenzkonstruktionen Studienleistung
Studieninformation
25-BiWi12 Differenz und Heterogenität (Grundschule) E1: Heterogene und differenzbedingte Lebenswelten Studienleistung
Studieninformation
- unbenotete Prüfungsleistung Studieninformation
25-BiWi6 Differenz und Heterogenität E1: Heterogene und differenzbedingte Lebenswelten Studienleistung
Studieninformation
25-BiWi6_a Differenz und Heterogenität E1: Heterogene und differenzbedingte Lebenswelten Studienleistung
Studieninformation
25-UFP-P4 Individuelle Profilbildung: Differenz, Heterogenität und Inklusion E2: Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen Studienleistung
Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.


Keine Konkretisierungen vorhanden
Kein Lernraum vorhanden
registrierte Anzahl: 19
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
eKVV Teilnahmemanagement:
Bei dieser Lehrveranstaltung wird das eKVV-Teilnahmemanagement genutzt.
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Teilnahmebegrenzung:
Begrenzte Anzahl Teilnehmer*innen: 80
Adresse:
WS2019_250442@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_184124538@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
10 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
E-Mailarchiv
Anzahl der Archiveinträge: 0
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Sonntag, 22. September 2019 
Letzte Änderung Zeiten:
Freitag, 18. Oktober 2019 
Letzte Änderung Räume:
Freitag, 18. Oktober 2019 
Art(en) / SWS
S / 2
Einrichtung
Fakultät für Erziehungswissenschaft
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184124538