230347 Natur, Geschichte, Literatur (S) (SoSe 2007)

Inhalt, Kommentar

Die seit den 1960er Jahren einsetzende "ökologische Ära" hat nicht zuletzt auch in der Literatur stattgefunden; manche meinen sogar: in der Literatur mehr als in der Realität. Manchmal wurde Fiction zur Realität: Edward Abbey's Roman Monkreywrencher wurde zum Programm der militanten "Ecotage" (Öko-Sabotage-)-Bewegung "Earth First". In der amerikanischen Literaturwissenschaft ist "Nature Writing" längst zu einem etablierten Forschungszweig geworden. Bereits Rachel Carsons Bestseller Silent Spring (1962), der zur Bibel der US-Umweltbewegung wurde, war ein damals neuer Typ von Sachbuch mit poetischen Elementen: Auch darauf beruhte seine Wirkung, und damit machte seine Autorin Schule. Utopisch-visionäre und naturreligiöse Elemente der Öko-Bewegung treten in literarischen oft viel deutlicher als in politischen Texten in Erscheinung. Literarische Dokumente lassen auch am besten erkennen, daß es bei dem Zauberwort Natur nicht nur um die Landschaft, sondern mehr noch um die Natur im Menschen geht. In dieser Hinsicht steht die Öko-Literatur in einer langen Tradition. Seit jeher reflektiert Literatur darüber, was die "Natur" des Menschen ist und wie sie mit jener äußeren Natur verbunden ist, für die sich die Naturfreunde begeistern. Ins Zentrum der Literatur rückt "Natur" vor allem im 18. Jahrhundert, als sie etwas Programmatisches bekommt und nicht mehr als das Gegebene schlechthin begriffen wird.

Reichtum und Relevanz des Natur-Denkens lassen sich nur fächerübergreifend erschließen; daher ist diese Veranstaltung interdisziplinär angelegt; es wird in Kooperation mit Prof. Dr. Joachim Radkau, Fakultät für Geschichtswissenschaft, durchgeführt. Gemeinsam wollen wir an ausgewählten Texten und deren historischen Kontexten den Zusammenhang "Natur-Geschichte-Literatur" erarbeiten. Eingeladen sind alle, die Freude am fakultätsübergreifenden Gespräch haben und Einblick in kulturwissenschaftliche Konzepte und Arbeitsformen bekommen möchten. Das sich uns bietende Literaturspektrum ist sehr weit und vielfältig, von Adalbert Stifters Hochwald bis zu Ernest Callenbachs Ecotopia; wir müssen Schwerpunkte setzen. Eigene Vorschläge der TeilnehmerInnen sind erwünscht!

Literaturhinweise:

  • Jan Hollm: Die angloamerikanische Ökotopie: Literarische Entwürfe einer grünen Welt, Frankfurt 1998.
  • Cheryll Glotfelty / Harold Fromm (Hg.): Ecocriticism Reader: Landmarks in Literary Ecology, Athens (Georgia) 1996.
  • D. G. Payne: Voices in the Wilderness: American Nature Writing and Environmental Politics, Hanover (New Hampshire) 1996.

Lehrende

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Fachzuordnungen

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Frauenstudien (Einschreibung bis SoSe 2015)    
Germanistik / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kern- und Nebenfach BaGerPoB2; BaGerP2S   4/4  
Germanistik / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) BaGerPoB2; BaGerP2S   4/4  
Germanistik (GHR) / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kern- und Nebenfach BaGerPoB2; BaGerP2S   4/4  
Germanistik (GHR) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) BaGerPoB2; BaGerP2S   4/4  
Germanistik/Deutsch MA/P/SI/SII; LIT; B.1   Teilleistung der Abschlussprüfung möglich HS
Literaturwissenschaft / Bachelor (Einschreibung bis WiSe 05/06) Kern- und Nebenfach BaLitPKult   2/4  
Literaturwissenschaft / Magister Haupt- und Nebenfach LAK   Teilleistung der Abschlussprüfung möglich HS
Literaturwissenschaft / Master (Einschreibung bis SoSe 2009) MaLit3   3/7  
Literaturwissenschaft / Master (Einschreibung bis SoSe 2009) MaLit1   3/7  
Studieren ab 50    

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Reichweite:
5 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Montag, 20. November 2006 
Letzte Änderung Räume:
Dienstag, 20. Februar 2007 
Art(en) / SWS
S / 2
Einrichtung
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
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3693706
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