Die Demokratien des „Westens“ verändern sich; viele diagnostizieren eine Krise. Es ist offenkundig, dass vieles anders geworden ist in der Welt und in der Bundesrepublik. In den USA wurde mit Trump ein Präsident gewählt, der ersichtlich ein gestörtes Verhältnis zu Demokratie und Pluralismus hat. In Europa sind rechtspopulistische Parteien auf dem Vormarsch oder an der Regierung. Das Verhältnis dieser Parteien zur Demokratie lässt sich als instrumentell bezeichnen. Von der Türkei über Russland, Polen, Ungarn und Tschechien bis nach Italien versuchen sich die regierenden nationalistischen Parteien gegen Regierungswechsel abzusichern; sie wollen Justiz und Medien unter ihre Kontrolle bringen und die Zivilgesellschaft ausschalten oder schwächen.
Die klassischen Volksparteien scheinen sich auf dem absteigenden Ast zu befinden. Die Sozialdemokratie verliert Einfluss nicht nur in der Bundesrepublik, sondern in Europa. Überall sind fundamentale Verschiebungen in der Parteienlandschaft zu beobachten. Der demokratische Konsens wird dabei von rechts bis zum Mord aufgekündigt und die Stabilität der parlamentarischen Systeme ist angeschlagen – in den einstmals stabilen Demokratien Westeuropas wird die Regierungsbildung schwieriger, auch weil die Probleme größer geworden sind.
Gleichzeitig ändern sich die ökonomischen Bedingungen und Beziehungen auf globaler Ebene. Die bipolare Welt der Systemkonkurrenz wurde zunächst durch eine unipolare Welt abgelöst, die auf einen internationalen Wettbewerb oder ein System des Freihandels im Interesse des Nordens einschwenkte. Die ökonomische Dominanz der USA wird durch China und − weniger erfolgreich − durch die EU in Frage gestellt. Die Konkurrenz des Marktes wird zu einer Konkurrenz der Staaten oder Blöcke, die zu einer Renaissance des Nationalen und zur Abwertung der „Anderen“ führt. In dieser Situation stellt sich die Frage nach der Zukunft der Demokratie. Das ist das Thema des Forums Offene Wissenschaft im Wintersemester 2019/20.
Zur Behandlung dieses Themas hat das Forum Offene Wissenschaft wieder ausgewiesene Experten aus der Bielefelder Universität und von auswärts gewinnen können. Die fächerübergreifende Arbeitsgruppe, die es organisiert, verfolgt damit, wie schon seit über 20 Jahren, das Ziel, ein wissenschaftlich, politisch und kulturell gleichermaßen wichtiges Thema aus der Sicht verschiedener Disziplinen zu beleuchten. Damit soll ein die Fächer übergreifendes Nachdenken und Gespräch angeregt werden.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-IndiErg-FOW Modul "Forum Offene Wissenschaft" | Forum Offene Wissenschaft | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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FORUM OFFENE WISSENSCHAFT | 2 | aktive Teilnahme | |||||
Studieren ab 50 |
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