Auf dem Meer stellen weiße Fischer, Piraten, Seefahrer ihre Männlichkeit unter Beweis, indem sie den Unwirtlichkeiten von Wellen und Wind trotzen—in Szene gesetzt in der Literatur, der Malerei, auf DMAX oder mittels GoPro in den Fischernetzen. Dem Meer als triumphaler Bezwingungsort steht ein migrantisches Überleben gegenüber—eng aneinandergedrängt, bedrohlich nah am Wasser, aufgenommen von Sensoren, den Kameras des staatlichen Grenzschutzes oder der zivilen Seenotrettung. Die Meeresoberfläche ist Schwellen- und Grenzort und ein Ort der Ent-Sorgung – ob radioaktives Kühlwasser oder Unmengen von Plastik, die sich im Great Pacific Garbage Patch sammeln.
Unter der Meeresoberfläche verschwinden Flüchtlinge scheinbar ohne Spur, liegen empfindliche Kabel, die die Kontinente verbinden und treiben Meeresbewohner, die sich als Metapher genauso in die menschliche Imagination einschreiben, wie das Ozeanische selbst. Die Faszination, die die Tiefen des Meeres ausüben, spiegelt sich in zahlreichen Mythen wider. So imaginieren z.B. afrofuturistische Geschichten utopische Gemeinschaften Schwarzer Unterwassermenschen, die aus den Nachfahren jener versklavten Menschen entstanden, die auf dem Seetransport zu den Plantagen über Bord geworfen wurden.
In Kooperation zwischen dem Arbeitsbereich Historische Bildwissenschaft/Kunstgeschichte der Universität Bielefeld und dem Institut für Medienwissenschaften der Universität Paderborn widmet sich das Seminar dem Meer als Über.Lebens.Raum. Im Fokus stehen mediale und künstlerische Narrative, die die Phänomene auf und unter dem Meer reflektieren. Das Meer taucht dabei einerseits als bedrohlicher und bedrohter Raum auf. Andererseits bietet das Meer auch selbst Inspiration für ein anderes (Über-)Leben, die es zu erkunden gilt.
Das Seminar wird im Block und abwechselnd an den Universitäten Bielefeld und Paderborn stattfinden.
Am 12.4. wird um 11:00 Uhr eine einführende Sitzung per Zoom stattfinden.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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Block | Fr | 10-17 | 03.05.2024 | Das Seminar wird am 3.& 4. Mai sowie 7. & 8. Juni stattfinden | |
Block | Sa | 10-17 | X-A2-103 | 04.05.2024 | |
Block | Fr | 10-17 | X-B2-103 | 07.06.2024 | |
Block | Sa | 10-17 | 08.06.2024 |
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-BKG-MTM Modul Theorien und Methoden der Bild- und Kunstgeschichte | Seminar zu theoretischen Ansätzen in der Bild- und Kunstgeschichte | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: