221068 Kursorische Lektüre zum Kameralismus (Ü) (SoSe 2002)

Unter "Kameralismus" wird gemeinhin eine spezifische deutsche Spielart des Merkantilismus verstanden, die als dominierende ökonomische Theorie die wirtschaftspolitische Praxis der Territorialfürsten des 17. und 18. Jahrhunderts maßgeblich geprägt habe. Hierbei wird häufig übersehen, daß eine Vielzahl von Konzepten zum Verhältnis zwischen Staat und Ökonomie parallel vertreten wurden und protektionistische Ideen mit frühliberalen Vorstellungen in einer bunten Gemengelage auftraten. Die Übung will anhand gemeinsamer Lektüre und Interpretation ausgewählter Texte bedeutender ökonomischer Autoren der Vormoderne einen differenzierten Blick auf vormoderne Vorstellungen von Wirtschafts- und Gesellschaftsordnungen erarbeiten

Literaturangaben

Zur Einführung in die Thematik:

• Schmidt, Karl-Heinz, Merkantilismus, Kameralismus, Physiokratie, in: Issing, Otmar (Hg.), Geschichte der Nationalökonomie, München (3. A.) 1994.
• Sandl, Marcus, Ökonomie des Raumes. Der kameralwissenschaftliche Entwurf der Staatswirtschaft im 18. Jahrhundert (Norm und Struktur 11), Köln 1999.