Diese Veranstaltung ist die zweite einer Reihe, die sich im Laufe mehrerer Sommersemester vornimmt, theoretische und methodische Grundlagen für die Beschreibung und Erklärung der verschiedenen Dimensionen der Variation historischer Sprachen zu erarbeiten und diese auf die historische Entwicklung der französischen Sprache anzuwenden.
In diesem Semester soll das Altfranzösische in den heutigen Ländern Belgien, Frankreich und Großbritannien als Diasystem unter besonderer Berücksichtigung der Nähesprache vorgestellt, dessen Entwicklung auf der Laut-, Form- Satz- und Bedeutungsebene beschrieben, sowie dessen Kontakt zu anderen Varietäten und Sprachen als Substrate, Adstrate und Superstrate erörtert werden. Auf diese Weise soll einerseits die Entstehung und Entwicklung der Diglossiesituation im Frankenreich beschrieben und erklärt werden, die zur Geburt des Altfranzösischen und zu den ersten Versuchen zu deren Verschriftlichung im Zuge der Karolingischen Renaissance geführt hat. Auf diese Weise soll andererseits die Entstehung und Entwicklung der unterschiedlichen Schrifttraditionen des Altfranzösischen (Scriptae) sowie deren Ausformung und Expansion in neue Diskurstraditionen beschrieben und erklärt werden, die dazu geführt haben, daß das Mittellateinische als Distanzsprache (Bildungs- und Literatursprache) immer mehr im Laufe des Mittelalters unter Konkurrenzdruck geraten ist.
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Notwendig sind außerdem Abiturkenntnisse in Geschichte und Deutsch (insbesondere zum wissenschaftlichen Arbeiten). Zum Auffrischen seien empfohlen:
Stadler, Hermann (Hrsg.) (2006): Fischer-Kolleg Abiturwissen: Deutsch, 2. Auflage, Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch (Fischer Sachbücher 15603) insbesondere 37-62, 150-191 und 254-277.
Fromm, Hermann (Hrsg.) (2011): Duden - Basiswissen Schule: Geschichte - 7. Klasse bis Abitur, 3. Auflage, Berlin: Duden-Schulbuchverlag, insbesondere 89-210.
Es ist wünschenswert, paralell die Vorlesung "Geschichte der romanischen Sprachen: Die Galloromania I" (Nr. 230406) zu besuchen, da dieses Seminar eine Vertiefung der Vorlesung darstellt.
Es kann nützlich sein, eine weitere Veranstaltung mit Bezug zur Geschichte paralell zu besuchen.
Eine erste Annäherung bieten:
Alkire, Ti / Carol Rosen (2010): Romance Languages: A Historical Introduction, Cambridge u. a.: Cambridge University Press.
Berschin, Helmut / Josef Felixberger / Hans Goebl (2008): Französische Sprachgeschichte, 2. Auflage, Hildesheim / Zürich / New York: Georg Olms.
Campbell, Lyle (2013): Historical Linguistics: An Introduction, 3. Auflage, Cambridge, MA / London: The MIT Press.
Grübl, Klaus (2014): Varietätenkontakt und Standardisierung im mittelalterlichen Französisch: Theorie, Forschungsgeschichte und Untersuchung eines Urkundenkorpus aus Beauvais (1241–1455), phil. Diss. Ludwig-Maximilians-Universität München 2012, Tübingen: Gunter Narr (Romanica Monacensia 83).
Sergijewskij, Maxim W. (1997): Einführung in das ältere Französisch, Uwe Petersen / Wolfgang Kaufmann / Heinrich Kohring (Hrsgg.), Heinrich Kohring (Übers.), Tübingen: Gunter Narr (Narr Studienbücher).
Sinner, Carsten (2014): Varietätenlinguistik: Eine Einführung, Tübingen: Gunter Narr (Narr Studienbücher).
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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23-ROM-B2 Profilmodul Sprachwissenschaft | Seminar zur Sprachdynamik | Studienleistung
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Studieninformation |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studienleistung
wird noch bekannt gegeben.
Modulabschlußprüfung
Portfolio, Ausarbeitung eines Referats bzw. Projekts, Hausarbeit (ca. 15 S.)
Änderungen vorbehalten!