220048 Migration und Industrialisierung - Das Ruhrgebiet im 19. Jahrhundert BPST GymGe HRSGe (BPS) (WiSe 2020/2021)

Inhalt, Kommentar

Das Ruhrgebiet ist der Hotspot der Industrialisierung im Deutschen Reich. Viele wandern aus der näheren und ferneren Umgebung zu. Welche Konflikte bahnen sich an und welche neuen Herausforderungen an Gesellschaft und Staat entwickeln sich?

Das spätere Ruhrgebiet war Anfang des 19. Jahrhunderts eine ländliche Region mit einigen alten Städten. Dortmund, eine alte Hansestadt hatte 1800 weniger als 10.000 Einwohner, in Gelsenkirchen lebten einige Hundert Menschen.

Die traditionelle Kohlegräberei der Vormoderne beschäftigte wenige Personen. Etwa 200 solcher Gruben soll es um 1800 gegeben haben. Eisenhütten bildeten die Keime der späteren rasanten Industrialisierung. Kokereien entstanden, deren Abnehmer die Eisenindustrie wurde. Neue Eisenbahnen verbanden Abbaugebiete, Verarbeiter und die Abnehmer der Produkte.

Die wirtschaftliche Expansion zog Arbeitskräfte an die sich Arbeit und neue Chancen erhofften. Sie kamen zunächst aus dem Rheinland, Westfalen, den Niederlanden und Belgien. Die preußischen ländlichen Gebiete bildeten dann einen weiteren Herkunftsraum, schließlich schickte man Anwerber nach West- und Ostpreußen und Oberschlesien um Arbeiter anzuwerben. Viele waren polnischer Nationalität. Diese „preußischen Polen“ besaßen die preußische, damit die deutsche Staatsbürgerschaft.

Insgesamt wanderten zwischen 350.000 und 500.000 Menschen polnischer und masurischer Herkunft ins Ruhrgebiet. Meist wohnten sie in der Nähe der Arbeitsstätten. Schnell bildete sich eine polnische Community: Gewerkschaften entstanden, es wurden Vereine und Gaststätten eröffnet, in denen polnisch gesprochen wurde und die Hilfe und Gemeinschaft boten. Der preußische Staat reagierte mit Skepsis und ließ die Vereine überwachen.

Nach fachlicher Erarbeitung zentraler Themen und didaktischer Grundfragen wollen wir eine Unterrichtsreihe entwerfen und diese (wenn möglich) als Tagespraktikum in einem Grundkurs Geschichte im 10. Jahrgang am Gymnasium Bethel in Bielefeld unterrichten.

Das Unterrichtsprojekt kann (wenn es möglich ist) im Januar 2021 stattfinden. Jede/r Teilnehmer/in wird eine Unterrichtsstunde vorbereiten und durchführen. Die Seminargruppe fungiert als kollektiver Coach, und berät über die Vorhaben und reflektiert mit dem/der Studierenden die gehaltene Unterrichtsstunde.

Sollte der Unterricht nicht stattfinden können, werden wir eine Unterrichtssimulation in der Seminargruppe vornehmen. Die Seminarteilnehmer*innen fungieren dann als Lerngruppe, der oder die verantwortliche Studierende hält die Unterrichtsstunde entweder per Videokonferenz oder in anderer Form.

Die Studierenden fertigen einen Stundenentwurf an, der über Unterrichtsinhalte, Methoden, Materialien, Lernziele und den Verlauf des geplanten Unterrichts Auskunft gibt.

Literaturangaben

Literaturauswahl:
Dittmar Dahlmann u.a. (Hrsg.): Schimanski, Kuzorra und andere. Polnische Einwanderer im Ruhrgebiet zwischen Reichsgründung und Zweitem Weltkrieg, Essen 2005
Christoph Kleßmann, Polnische Bergarbeiter im Ruhrgebiet 1870-1945, Göttingen 1977
Richard C. Murphy, Gastarbeiter im Deutschen Reich. Polen in Bottrop 1891-1933, Wuppertal 1982
Hans-Ulrich Wehler, Die Polen im Ruhrgebiet bis 1918, in: Ders. (Hrsg.), Moderne deutsche Sozialgeschichte, Düsseldorf 1981, S. 437-455

Schulbücher:
Christine Dzubiel, u. a., Geschichte und Geschehen, Oberstufe NRW, Stuttgart 2014
Karin Laschewski-Müller und Robert Rauh (HG), Kursbuch Geschichte, Berlin 2010
Hans-Jürgen Lendzian (HG), Zeiten und Menschen 1. Geschichte Kursstufe, Paderborn 2010

Lehrende

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
25-BiWi-BPSt Berufsfeldbezogene Praxisstudie Berufsfeldbezogene Praxisstudie (Praxisphase und vorbereitende und/oder begleitende Veranstaltung) unbenotete Prüfungsleistung
Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.


Keine Konkretisierungen vorhanden

Lernraum (E-Learning)

Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen:

registrierte Anzahl: 11
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
Teilnahmebegrenzung:
Begrenzte Anzahl Teilnehmer*innen: 8
Adresse:
WS2020_220048@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_222870644@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
10 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Donnerstag, 21. Mai 2020 
Letzte Änderung Zeiten:
Sonntag, 4. Oktober 2020 
Letzte Änderung Räume:
Sonntag, 4. Oktober 2020 
Art(en) / SWS
BPS / 2
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichtswissenschaft
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