Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist als äußerst komplexes Störungsbild für viele Psychotherapeut*innen maximal herausfordernd. Vielen psychischen Störungen liegt ein Defizit der Emotionsregulation zu Grunde oder es kommt im Rahmen einer Psychotherapie zu unerwarteten interaktionellen Schwierigkeiten; dafür ist es unabdingbar, sich hinreichende Expertise im Bereich der Interaktions- oder Emotionsregulations-Störungen anzueignen.
Das Seminar soll einen Einblick in die Entstehung und Aufrechterhaltung der Borderline-Persönlichkeitsstörung geben und Heuristiken zum besseren Verständnis von komplexen Interaktionsschwierigkeiten vermitteln. Dabei wird sich sowohl auf das neurobehaviorale Entstehungsmodell der Emotionsregulationsstörung (nach Bohus, 2002) und auf das Modell der doppelten Handlungsregulation (Sachse, 1999) bezogen. Gleichzeitig soll motivationspsychologisches Hintergrundwissen vermittelt werden, aus dem auch praktische Empfehlungen zum therapeutischen Umgang mit persönlichkeitsgestörten Patienten abgeleitet werden können. Vereinzelte Übungen zur Behandlung von Emotionsregulationsstörungen aus dem Interaktiven Skillstraining (Bohus & Wolf-Arehult, 2012) sollen praktisch veranschaulicht werden.
Liebe Studierende,
vielen Dank für Ihr Interesse an dem Seminar Borderline-Persönlichkeitsstörung: Erkennen und Verstehen. Um von dieser Veranstaltung maximal profitieren zu können, wird basales Wissen der grundlegenden Konzepte der Psychologie und ihrer diversen Teilbereiche (z.B. Entwicklungspsychologie, pädagogischen Psychologie, klinischen Psychologie und Motivationspsychologie) vorausgesetzt. Die Idee ist, dass Sie die Inhalte und Konzepte dieses Seminars in bereits bestehendes Wissen integrieren und sich daraus für Sie neue Blickwinkel und Perspektiven auf die Psychologie des Menschen in seiner Vielfältigkeit eröffnen können oder sogar in Ihrer beruflichen Tätigkeit Anwendung finden.
Aufgrund der sehr großen Nachfrage an diesem Seminar möchte ich Sie bitten, für sich ehrlich und kritisch zu prüfen, inwieweit Sie die o.g. Voraussetzungen aktuell erfüllen oder eine Teilnahme zu einem späteren Zeitpunkt in Ihrem Studium sinn- und fruchtvoller wäre.
Zeitlicher Ablauf der Platzvergabe:
03.10. - 07.10.2022 - Erhalt einer Informationsmail bezüglich der Platzvergabe und ggf. Losverfahren
10.10. - 15.10.2022 - Seminarplatzvergabe / Losverfahren
15.10.2022 - Mitteilen der Ergebnisse der Platzvergabe / des Losverfahrens
Ich danke für Ihr Verständnis und freue mich auf eine spannende Veranstaltung!
Mit freundlichen Grüßen
Elina Kisselenko
Bohus, M. (2002). Borderline-Störung. Fortschritte der Psychotherapie. Göttingen: Hogrefe.
Bohus, M. & Wolf-Arehult, M. (2013). Interaktives Skillstraining für Boderline-Patienten. Das Therapeutenmanual. Stuttgart: Schattauer.
Dulz, B., Herpertz, S. C., Kernberg, O. F. & Sachsse, U. (Hrsg.) (2011). Handbuch der Borderline-Störungen. Stuttgart: Schattauer.
Grawe, K. (2004). Neuropsychotherapie. Göttingen: Hogrefe.
Püschel, O. & Sachse, R. (2009). Eine motivationstheoretische Fundierung Klärungsorientierter Psychotherapie. In R. Sachse, J. Fasbender, J. Breil & O. Püschel: Grundlagen und Konzepte Klärungsorientierter Psychotherapie (pp. 89-116). Göttingen: Hogrefe.
Sachse, R. (2012). Persönlichkeitsstörungen verstehen. Zum Umgang mit schwierigen Klienten (8. Aufl.)
Sachse, R., Breil. J. & Fasbender, J. (2009). Beziehungsmotive und Schemata: Eine Heuristik. In R. Sachse, J. Fasbender, J. Breil & O. Püschel: Grundlagen und Konzepte Klärungsorientierter Psychotherapie (pp. 66-88). Göttingen: Hogrefe.
Sachse, R., Sachse, M. & Fasbender, J. (2011). Klärungsorientierte Psychotherapie von Persönlichkeitsstörungen. Göttingen: Hogrefe.
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