220082 Industriearchitektur in der Sicht des Fotografen. Praxisseminar zur Fotografiegeschichte (PjS) (SoSe 2006)

Das Medium der Fotografie unterliegt entgegen dem ersten Eindruck der objektiven Technik ebenso stark subjektiven Faktoren wie andere Kunst- und Quellengattungen. In ihm manifestieren sich z.B. Wünsche des Auftraggebers, die Fotografenpersönlichkeit und der zeitbedingte Wandel in der Wahrnehmung eines Sujets. Die Fotografen Albert Renger-Patzsch, Ruth Hallensleben und Bernd und Hilla Becher sind prägnante Beispiele hierfür und sollen u.a. behandelt werden. Ziel ist die Schärfung des (Historiker-)Blicks besonders für die unterschwellig enthaltenen, quasi nebensächlich dokumentierten Informationen und Werte des Mediums und die Manipulierbarkeit. Dies wird anhand der Fotosammlung des Ruhrlandmuseums Essen geschehen. Das Seminar findet dafür teilweise vor Ort im Archiv des Essener Museums statt (Blockveranstaltung) und präsentiert zum Abschluss der Arbeit aus dem Essener Bestand eine eigene kleine Fotoausstellung in den Räumen der Historischen Schule.

Die Veranstaltung wird im kommenden Wintersemester fortgesetzt! Es handelt sich um das erste Semester eines zweisemestrigen Projektseminars, in dem ingesamt 12 Leistungspunkte erworben werden können.

Literaturangaben

Bieger, Marianne u.a. (Hrsg.): Albert Renger-Patzsch. Späte Industriephotographie, Frankfurt a. M. 1993; Ruhrlandmuseum Essen (Hrsg.): Ansichtssachen. Bilder von Essen, Essen 2002, Lange, Susanne (Hrsg.): Was wir tun, ist letztlich Geschichten erzählen ...: Bernd und Hilla Becher, eine Einführung in Leben und Werk, München 2005