301152 Der europäische Regulierungsstaat (S) (SoSe 2021)

Regulierung gewinnt in der politischen Praxis an Bedeutung. Das kann bspw. daran abgelesen werden, dass nicht nur die aktuelle Staatsform als Regulierungs- oder Gewährleistungsstaat beschrieben wird, sondern man spricht von der modernen auch als einer Regulierungsgesellschaft; die zeitdiagnostische Analysen der Risiko- oder Auditgesellschaft bestimmt ihre jeweiligen Kernbegriffe immer im begrifflichen Tandem mit Regulierung: Die Risiko- bzw. Audit-Gesellschaft ist also immer auch eine Regulierungsgesellschaft. Die Soziologin Susan Silbey betont (2013, 11) “There is, in essence, no social order without some form of regulation”. Die politische Theorie reflektiert diese Entwicklung insbesondere in der Figur des Regulierungsstaates, dessen europäische Formen (hier besonders in Deutschland und England) in die Literatur eingeordnet und in ihre Folgen diskutiert werden.

Das Seminar führt in die Literatur zum Regulierungsstaat ein, grenzt ihn vom Wohlfahrtsstaat ab und diskutiert seine institutionellen Folgen wie die Auslagerung von Entscheidungen an Agenturen oder die Erweiterung der politischen Teilhabe, die rechtlichem Umstellungen und die politischen Folgen.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Keine besonderen Voraussetzungen

Literaturangaben

Majone, G. (1997)’From the Positive to the Regulatory State: Causes and Consequences of Changes in the Mode of Gov- ernance. Journal of. Public Policy 17(2), S. 139-167

Levi-Faure, D. (2014) The Welfare State: A regulatory per- spective. Public Administration, 92 (3), S. 599-614.