300111 Sozialpolitik in Deutschland (V) (WiSe 2010/2011)

Inhalt, Kommentar

Mehr als die Bürger und Bürgerinnen vieler anderer Länder hängen die Deutschen an ihrem überkommenen Sozialstaat. Die Legitimität der bundesrepublikanischen Ordnung beruht wesentlich auf ausgebauter Sozialstaatlichkeit. Spätestens seit den 1990er Jahren ist der Sozialstaat in einer Krise, der Umbau des Sozialstaats ist zu einer zentralen Variable der Reform- und Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft geworden. Die Hartz-Gesetzgebung hat sogar eine Än-derung des Parteiensystems zur Folge gehabt, den Aufstieg der Partei Die Linke. Weiterhin entfällt jedoch fast ein Drittel des bundesrepublikanischen Bruttoinlandsprodukts auf staatliche Sozialleistungen. Die aktuelle Finanzkrise(n) verschärft die Krise des Sozialstaats. Kürzungen und Umstrukturierungen stehen an, die zu Kämpfen um das Soziale führen. Die Veranstaltung führt in die Hauptgebiete und -probleme der Sozialpolitik in der BRD ein.

Die Vorlesung behandelt

• übergreifende theoretische Fragestellungen: Begriff der Sozialpolitik, Geschichte der Sozialpolitik in Deutschland, ordnungspolitische Strukturen, Ideen und Interessen in der Sozialpolitik sowie das Verhältnis von Wissenschaft und Politik

• die wichtigsten Institutionen und Politikfelder der deutschen Sozialpolitik, vor allem Alterssicherung; Gesundheit, Krankheit und Pflege; Arbeitslosigkeit; und Armut und Sozialhilfe

• den internationalen Kontext: Deutschland und die Sozialpolitik der EU.

Lernziel: Die Veranstaltung soll dazu befähigen, den aktuellen Umbau des deutschen Sozialstaats – Probleme, Reformoptionen, Folgen – im Lichte soziologischer Konzepte und Theorien besser zu verstehen.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Keine spezifischen wissenschaftlichen Voraussetzungen. Erwünscht ist Interesse an Sozialpolitik und die Bereitschaft, während des Semesters aktuelle sozialpolitische Debatten in Deutschland in den Medien zu verfolgen.

Literaturangaben

(im Semesterapparat)

Jürgen Boeckh, Ernst-Ulrich Huster, Benjamin Benz: Sozialpolitik in Deutschland. Eine systematische Einführung, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 2. Auflage, 2006 (sozi-alwissenschaftlich)

Gerhard Bäcker, Gerhard Naegele, Reinhard Bispinck, Klaus Hofemann, Jennifer Neubauer: Sozialpolitik und soziale Lage in Deutschland, 2 Bände, Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 4. Aufl. 2008, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften (sozialwissenschaftlich)

Heinz Lampert/Jörg Althammer: Lehrbuch der Sozialpolitik, Berlin u.a.: Springer, 8. Aufl. 2007 (wirtschaftswissenschaftlich-institutionell)

Manfred G. Schmidt: Sozialpolitik in Deutschland. Historische Entwicklung und internationaler Vergleich, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 3. Auflage 2005 (politikwissenschaftlich)

Ausführliche Literaturangaben und Internet-Links finden sich in den angegebenen Büchern und auf der website des Veranstalters.

Als Vorbereitung empfohlen: Lutz Leisering, Der deutsche Nachkriegssozialstaat – Entfaltung und Krise eines zentristischen Sozialmodells. In: Hans-Peter Schwarz (Hrsg.), Die Bundesrepu-blik Deutschland. Eine Bilanz nach 60 Jahren. Böhlau Verlag: Köln, Weimar, Wien, S. 423-443

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  

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Fachzuordnungen

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Frauenstudien (Einschreibung bis SoSe 2015)    
Geschichtswissenschaft / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kern- und Nebenfach 3.4.8; 3.6.7 Wahlpflicht 4 scheinfähig Studierbar als Übung im Hauptmodul Gesellschaftslehre bzw. Gesellschaftswiss.  
Geschichtswissenschaft (G) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) 3.4.8 Wahlpflicht 4 scheinfähig Studierbar als Übung im Hauptmodul Gesellschaftslehre  
Geschichtswissenschaft (HR) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) 3.6.7 Wahlpflicht 4 scheinfähig Studierbar als Übung im Hauptmodul Gesellschaftswiss.  
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom (Einschreibung bis SoSe 2008) G.S.3; G.S.4    
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom (Einschreibung bis SoSe 2008) G.S.3; G.S.4   scheinfähig  
Politikwissenschaft / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2009) 2.2b Wahl  
Politikwissenschaft / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2009) 2.2a Wahl  
Sozialwissenschaften / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kern- und Nebenfach Fachmodul (FM) Arb Wahlpflicht 4 (bei Einzelleistung 2 LP zusätzlich)  
Sozialwissenschaften / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kernfach Modul PolSoz.a   3 bei Einzelleistung 2 LP zusätzlich  
Sozialwissenschaften / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2008) KF: Modul 5; KF: Modul 14 Wahlpflicht 2 bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich  
Sozialwissenschaften GymGe als zweites Unterrichtsfach / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2008) Modul 5a Wahl 2 bei Einzelleistung 1 LP zusätzlich  
Sozialwissenschaften GymGe als zweites Unterrichtsfach / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2008) Fachmodul 19.5   3 (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich)  
Sozialwissenschaften GymGe als zweites Unterrichtsfach / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) Modul PolSoz.a   3 bei Einzelleistung 2 LP zusätzlich  
Sozialwissenschaften GymGe als zweites Unterrichtsfach / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) Fachmodul (FM) Arb Wahlpflicht 4 (bei Einzelleistung 2 LP zusätzlich)  
Sozialwissenschaften GymGe Fortsetzung BA-Nebenfach / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2008) Fachmodul 19.5   3 (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich)  
Sozialwissenschaften GymGe Fortsetzung BA-Nebenfach / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2008) Modul 5a Wahl 2 bei Einzelleistung 1 LP zusätzlich  
Sozialwissenschaften GymGe Fortsetzung BA-Nebenfach / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) PolSoz.b   3 (bei Einzelleistung 2 LP zusätzlich)  
Soziologie / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2008) KF: Fachmodul 4; NF: Fachmodul 4; vNF: Fachmodul 4 Wahl 3 (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich)  
Soziologie / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kern- und Nebenfach Fachmodul (FM) Arb   4 bei Einzelleistung 2 LP zusätzlich  
Studieren ab 50    
Veranstaltungen für Schülerinnen und Schüler    

DIE VORLESUNG GILT ALS VORLESUNG PUBLIC POLICY (BA Politikwissenschaft)

In der Vorlesung kann in Form einer mündlichen Prüfung am Semesterende ein benoteter Leistungsnachweis erworben werden, sofern dies in Ihrem Studiengang vorgesehen ist (nur BA Soziologie, BA Sozialwissenschaften, nicht BA Politikwissenschaft). Die Prüfung erstreckt sich auf die Grundlinien des Stoffes der Vorlesung (Vorlesung plus die zu jeder Sitzung angegebene Pflichtlektüre). Dabei können Sie drei Sitzungen angeben, zu deren Stoff Sie nicht geprüft wer-den möchten.

Auch „aktive Teilnahme“ ist in der Vorlesung möglich. Dazu müssen zu drei Sitzungen aus unterschiedlichen Blöcken der Vorlesung je ein Exzerpt abgegeben werden, das Kernpunkte der jeweiligen Pflichtlektüre und der Vorlesung darstellt und eigene Gedanken dazu entwickelt (Kritik der Pflichtlektüre und Vorlesung, Formulierung weiterführender Fragen o.ä.).

VERHÄLTNIS VON VORLESUNG UND ÜBUNG

In der Übung zur Vorlesung (s. getrennte Ankündigung und Belegnummer) wird die Vorlesung anhand aktueller sozialpolitischer Dokumente vertieft. In der Übung können die Teilnehmer lernen, die Konzepte und Theorien der Vorlesung auf konkrete sozialpolitische Fragen anzuwenden. Der Besuch der Übung wird für Teilnehmer der Vorlesung angeraten, ist aber nicht verpflichtend. (Der Besuch der Übung ohne die Vorlesung ist dagegen nicht sinnvoll.) Vorlesung und Übung sind formell getrennte, eigenständige Veranstaltungen: In beiden können benotete Leistungsnachweise und „aktive Teilnahme“ erworben werden.

Dokumentenablage

Hier finden Sie weitere Materialien zur Veranstaltung:

registrierte Anzahl: 185
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
Adresse:
WS2010_300111@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_19242218@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
24 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Donnerstag, 26. September 2013 
Letzte Änderung Räume:
Freitag, 15. Oktober 2010 
Art(en) / SWS
V / 2
Einrichtung
Fakultät für Soziologie
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