Einzigartig sind die Forderungen, die an ein lyrisches Kunstwerk gestellt werden: auf engstem Raum will eine Vielzahl von formalen Vorgaben und Traditionen beachtet und respektiert werden (vom Metrum bis zur Silbenzählung, vom Reimschema bis zum Klangbild); in semantischer und rhetorischer Hinsicht wird die Sprache zu einem Materialfundus, aus dem es im höchsten Bewusstsein von Denotation und Konnotation auszuwählen gilt – und nicht zuletzt soll der entstehende Text auch noch eine inhaltliche Aussage von Wert transportieren, dies gerne auch im Zusammenspiel mit literarhistorischen oder gesellschaftlichen Diskussionen.
Auch wenn die Gattung der Lyrik heute zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung von der erzählenden Dichtung weitgehend verdrängt worden ist und die Zeiten, in denen Literaturschaffende in erster Linie Dichter und Poeten waren, schon länger zurückliegen, blickt gerade die spanischsprachige Literatur auf eine lange und überaus produktive Tradition lyrischen Schaffens zurück, die es zu entdecken und zu würdigen gilt.
Ziel des Seminars ist es zunächst, im Rahmen konkreter Einzelanalysen grundlegende Ansätze der Gedichtanalyse zu erarbeiten bzw. zu vertiefen und den Blick für die Kunstfertigkeit lyrischen Schaffens zu schärfen. Gleichzeitig gilt es, mit Epochen und Strömungen vertraut zu machen, in denen die Lyrik eine zentrale Rolle gespielt hat (von der Renaissance über die Romantik und den Modernismo bis hin zur Generación del 27, um nur einige zu nennen) und den Fokus dabei vor allem auf die wichtigsten LyrikerInnen spanischer Sprache und ihr Werk zu legen.
Mit Blick auf die Lehramtsstudierenden unter den TeilnehmerInnen soll schlussendlich auch der Frage Raum gegeben werden, in welcher Form und mit welcher Zielsetzung die Vermittlung von lyrischen Texten im Rahmen des schulischen (Fremdsprachen)Unterrichts zum Einsatz kommen und gewinnbringend durchgeführt werden kann.
Da die Veranstaltung auch für den BA Literaturwissenschaft geöffnet ist, werden wir die Texte (auch) in der deutschen Übersetzung anschauen. Voraussetzung sind dennoch zumindest Grundkenntnisse der spanischen Sprache (Niveau mindestens A2), ohne die die Lektüre lyrischer Texte auch wenig Sinn ergeben würde.
Die zu lesenden Texte werden zu Beginn des Semesters bekanntgegeben.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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23-LIT-LitBM1 Basismodul 1: Literatur- und Kulturgeschichte | Angeleitetes Selbststudium | Studieninformation | |
Literatur im kulturellen Kontext | Studienleistung
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Studieninformation | |
Literaturgeschichte | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
23-LIT-LitP1 Literaturgeschichte in vergleichender Perspektive | Europäische Literaturgeschichte: Werke und Gattungen | Studienleistung
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Studieninformation |
Literaturgeschichtsschreibung: Epochen, Kanon und Tradition | Studienleistung
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Studieninformation | |
Seminar mit Lektüreschwerpunkt | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
23-ROM-B3-S Profilmodul Literaturwissenschaft Spanisch | Autor/innen - Werke - Gattungen | Studienleistung
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Studieninformation |
Literatur im kulturellen Kontext | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Voraussetzung zur Vergabe einer Studienleistung ist eine regelmäßige und aktive Teilnahme, zu der auch die Übernahme eines Referates oder eines Protokolls sowie die Mitarbeit an verschiedenen Gruppenarbeitsphasen gehört. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, eine modulbezogene benotete Einzelleistung (Hausarbeit, Portfolio, mündliche Prüfung) zu erbringen.
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: