Die Thematik Familie und Familienpolitik hat "Konjunktur". Dies hat seinen Grund nicht zuletzt in den von manchen als dramatisch empfundenen Veränderungen in den privaten Lebensformen, vor allem aber im Rückgang der Geburten bzw. der familialen Lebensformen. Die wiederholt festgestellte materielle Benachteiligung von Eltern und Kindern, die sich auch in den steigenden Armutsquoten in der Kinderpopulation zeigt, aber auch die hohen Ansprüche an familiale Leistungen in der Erziehung, der Pflege und der Bildung tragen dazu bei, dass die Familienpolitik als eines der wenigen Sozialpolitikfelder derzeit eher in Termini von Ausweitung als in Termini von Kürzungen diskutiert wird.
Hintergründe dieser Veränderungen und damit des Bedeutungszuwachses der Familienpolitik sind u.a. gesellschaftliche Entwicklungen, die die Familiensoziologie unter Überschriften wie "Individualisierung", "Plausibilitätsverlust der familialen Lebensform", "strukturelle Rücksichtslosigkeit der gesellschaftlichen Funktionssysteme gegenüber den Belangen der Familie" oder "Opportunitätskosten" diskutiert. Sie prägen jedoch nicht nur die Veränderungen in der Familienlandschaft, sondern auch die Alltagssituation und vor allem die Problem- und Bedarfslagen der Familien. Familienpolitische Konzepte müssen u.a. daran gemessen werden, ob und wieweit sie solche Grundlagen berücksichtigen.
In der Veranstaltung sollen zum einen diese Problem- und Bedarfslagen von Familien aufgearbeitet und in ihren gesellschaftlichen Zusammenhang gestellt werden. Zum anderen soll der Bereich der institutionellen Familienpolitik aufgearbeitet werden. Konkret geht es dabei jeweils vor dem Hintergrund der familiensoziologischen Erkenntnisse und der festgestellten Problem- und Bedarfslagen um die Entwicklung, Ausgestaltung und Wirkungsweise des Familienrechts (z.B. Eherecht, Kinder- und Jugendhilfegesetz), des materiellen Familienleistungsausgleichs (z.B. Kindergeld, Steuerfreibeträge) und von sozialen Dienstleistungen für Familien (z.B. Beratungsangebote, Kinderbetreuung).
Kaufmann, Franz-Xaver: Zukunft der Familie im vereinten Deutschland. Gesellschaftliche und politische Bedingungen. München: C.H. Beck 1995
Bäcker, Gerhard/ Bispinck, Reinhard/ Hofemann, Klaus/ Naegele, Gerhard: Sozialpolitik und soziale Lage in Deutschland. 3.A., Opladen: Westdeutscher Verlag 2000 Bd.2, S. 151-227
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
---|
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | ||||||
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2008) | G.S.4 | Wahlpflicht | GS | |||
Politikwissenschaft / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2009) | 2.2 | Wahlpflicht | ||||
Sachunterr.Gesellschaftslehre / Lehramt Primarstufe | Soziologie; B1; B5 | Wahlpflicht | HS | ||||
Sozialwissenschaften / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2008) | KF: Modul 5 | Wahlpflicht | 3/4 | |||
Sozialwissenschaften / Lehramt Sekundarstufe I | A2; B2 | Wahlpflicht | GS und HS | ||||
Sozialwissenschaften / Lehramt Sekundarstufe II | A2; B2 | Wahlpflicht | GS und HS | ||||
Soziologie | Nebenfach | 1.5.8 | Wahlpflicht | GS | |||
Soziologie / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2005) | 1.5.8 | Wahlpflicht | nicht scheinfähig (Hausarbeit gemäß§ 9 Abs. 5 DPO 1997); (Teilnahmenachweis gemäß DPO 2002) GS |