361020 Warum musste Jesus sterben? Deutungen des Todes Jesu im Neuen Testament (S) (WiSe 2005/2006)

Kurzkommentar

Inhalt, Kommentar

Kaum ein Ereignis der Jesusgeschichte gilt als historisch so sicher wie der Tod Jesu am Kreuz. Zugleich hat gerade dieses gewaltsame Sterben in hohem Maße 'Theologie provoziert', indem die Jünger und Nachfolger Jesu versuchten, dieses in den Augen der Zeitgenossen schändliche und ehrlose Ende ihres Meisters zu verstehen und zu deuten.
Aber von Anfang an war gerade auch der Kreuzestod ein Stein des Anstoßes, "Skandal oder Dummheit" - wie Paulus schreibt. Schon gar sind für viele Zeitgenossen unserer Zeit das Sterben Jesu und die damit verbundenen Heilsaussagen im Neuen Testament unverständlich geworden. Was heißt etwa 'gestorben für unsere Sünden', "losgekauft durch sein Blut" oder "Christus, unser Passalamm ist geopfert"?
Im Seminar soll zunächst historisch nach den Umständen des Sterbens und dem Prozess gegen Jesus von Nazareth gefragt werden. Wer war 'schuld' am Tod Jesu? Können wir vom Tod Jesu sprechen, ohne dabei antijudaistisch zu sein? Doch die Passionsberichte der Evangelien und erst recht die Briefe wollen nicht vorrangig historische Umstände klären. So soll dann auch die theologische Frage nach der Deutung und Bedeutung dieses Todes im Seminar im Vordergrund stehen. Hierbei werden wir untersuchen, welche religiösen und kultischen aber auch politischen und ökonomischen Kategorien der Antike herangezogen wurden, um den Tod Jesu zu erklären und zu verstehen. Welche Sprachformen werden dabei benutzt?
An die neutestamentlichen Themen schließt sich unmittelbar die hermeneutische Frage an, was die Zeitgebundenheit der urchristlichen Rede vom Tod Jesu für die heutige Theologie bedeutet. Gilt es, die neutestamentlichen Kategorien in ihrem Sinngehalt neu zu erschließen und gegenüber Engführungen der Wirkungsgeschichte wieder zu ihrem Recht zu verhelfen? Oder müssen wir auf überkommene Begriffe wie Sühne, Stellvertretung oder Opfer verzichten, weil sie in unserer Lebenswelt miss- und unverständlich geworden sind?
Im Seminar soll auch die Vermittlung im Religionsunterricht eine Rolle spielen. Wo und wie wird der Tod Jesu in Unterrichtsentwürfen thematisiert? Können SchülerInnen verstehen, warum Jesus so und nicht anders gestorben ist und wie im Urchristentum dieser Tod gedeutet wurde? Sind die Deutekategorien des Urchristentums wirklich für die SchülerInnen fremd und anachronistisch, oder kommen in Medien- und Lebenswelt nicht viele dieser Verstehensschlüssel (z.B. Opfer bei Pokemon) in modernem Gewand vor? Kann die ntl. Rede vom Tod Jesu möglicherweise auch heute noch Lebenssinn erschließen?

Literaturangaben

Literatur (zur Einführung):

  • Gerhard Barth: Der Tod Jesu Christi im Verständnis des Neuen Testaments, Neukirchen-Vluyn 2. Aufl. 2003.
  • Werner H. Ritter (Hg.): Erlösung ohne Opfer?, Göttingen 2003 (Sammelband mit unterschiedlichen Aufsätzen zum Thema)

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wöchentlich Di 16-18 S2-107 18.10.2005-07.02.2006

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Evangelische Theologie / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) NT Ic; NT II/1b   3  
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Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Dienstag, 13. September 2005 
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Dienstag, 13. September 2005 
Art(en) / SWS
Seminar (S) / 2
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Theologie und Diakoniewissenschaft
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