Literaturgeschichtliche Zäsuren werden in der Moderne oft mit dem Blick auf einen im literaturgeschichtlichen Material postulierten Neuanfang gesetzt. Und in der Tat sehen wir seit dem späten 18. Jahrhundert bis in die 1930er Jahre hinein immer wieder literarische Strömungen und Gruppierungen, die für sich behaupten, das literarische Schreiben zu revolutionieren.
Um 1900 bezeichnen sich einige dieser Gruppen selbst als Avantgarde - nicht ohne Grund ein militärischer Begriff, denn er impliziert nicht nur die Fortschrittlichkeit der Bewegung, sondern auch ihren aggressiven Charakter gegenüber der Tradition des Vorangegangenen.
In unserem Seminar werden wir uns mit literarischen Avantgarden vom Sturm und Drang bis zum Expressionismus beschäftigen. Künstlerische Avantgarden sind oft an programmatischen Texten zu erkennen, in denen sie ihr Selbstverständnis darlegen. Solche Manifeste sind keineswegs nur theoretische oder programmatische Texte, sondern werden zu einer eigenen literarischen Gattung. Mit ihnen werden wir uns viel beschäftigen. Darüber hinaus sollen aber auch weitere literarische Texte der avantgardistischen Literatur gelesen werden. Viele Avantgarden der Moderne wie der Surrealismus oder der Expressionismus sind dabei keineswegs auf die Literatur beschränkt, sondern werden inspiriert von bzw. inspirieren die bildende Kunst. Daher werden wir uns auch mit den Verbindungen zu anderen Künsten beschäftigen.
Studierende sollten das Fachportal absolviert haben, bevor sie Veranstaltungen im Basismodul belegen.
Walter Fähnders: Projekt Avantgarde: Avantgardebegriff und avantgardistischer Künstler, Manifeste und avantgardistische Arbeit. Bielefeld 2019
Andreas Mauz, Ulrich Weber, Magnus Wieland (Hg.): Avantgarden und Avantgardimus. Programme und Praktiken emphatischer kultureller Innovation. Wallstein 2018
Hubert van Berg/Walter Fähnders (Hg.): Metzler-Lexikon Avantgarde. Stuttgart 2009
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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23-GER-BasLit_ver1 Basismodul Literaturwissenschaft: Historische Aspekte der Literatur: Epochen und Epochenumbrüche | Seminar zur deutschen Literaturgeschichte | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Studieren ab 50 |
In den Seminaren des Basismoduls sind drei Schreibaufgaben anzufertigen, die Teil des Portfolios für die mündliche Modulabschlussprüfung werden. Es wird darüber hinaus erwartet, dass die Studierenden alle Texte gelesen haben und vorbereitet in die Sitzung mitbringen. Von den Studierenden wird die Bereitschaft erwartet, sich auf komplexe und experimentelle Texte einzulassen.
Das Seminar findet synchron zu den angegebenen Zeiten und asynchron statt. Eine Einladung zur Teilnahme über ZOOM wird verschickt.
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: