992001 Wissenschaft für die Gesellschaft? (S) (WiSe 2009/2010)

„Wissenschaft für die Gesellschaft?“

„40 Jahre Universität Bielefeld“ – dieses Jubiläum nimmt das Forum Offene Wissenschaft im 27. Semester seiner erfolgreichen Veranstaltungsreihe zum Anlass für einen kritischen Rückblick auf die Entwicklung der Universität Bielefeld und anderer im Lichte der Zielvorstellungen von vor 40 Jahren („Hochschule in der Demokratie“) und der Reformgeschichte seit Humboldt („200 Jahre Hochschul- und Bildungsreform“)). In einem weiteren Rahmen geht es darüber hinaus um die Leistung der Wissenschaften für die Gesellschaft generell, gerade auch aus der Perspektive der von ihren Wirkungen unmittelbar oder mittelbar betroffenen Bürgerinnen und Bürger. Ihnen geben wiederkehrende Erfahrungen mit sich widersprechenden Gutachten, mit fehlenden oder falschen Voraussagen (wie z.B. bezüglich der jetzigen Finanz- und Wirtschaftskrise) gewiss Grund zu manchem Zweifel. Auch die unzureichende Befassung mit den Risiken des wissenschaftlich-technischen Fortschritts und fehlende Verantwortung für die Folgen oder die Vernachlässigung von Themen, die gesellschaftlich wichtig, aber nicht gewinnträchtig sind., geben Anlass zu skeptischen Fragen. Experten von Rang aus der Universität und von auswärts werden daher in kritischen Analysen Fragen diskutieren wie: Was zu leisten ist überhaupt der Auftrag der Wissenschaften, und wie wird er in den verschiedenen Bereichen erfüllt? Wie wird wissenschaftliche Arbeit durch die Strukturen der Hochschule, die Quellen und Formen der Finanzierung, das Wirken der Stiftungen oder die Veränderungen der staatlichen Steuerung und Kontrolle beeinflusst? Wie steht es um Prognose- und Diagnosefähigkeit oder um Politikberatung seitens der Wissenschaften? Und schließlich: welche Chancen gibt es für eine andere Wissenschaftskultur, die sich verstärkt interdisziplinärer Arbeit an gesellschaftlichen Problemen stellt?

Das Forum Offene Wissenschaft wird von einer fächerübergreifenden Arbeitsgruppe aus der Universität organisiert und verfolgt mit dieser Ringveranstaltung wie immer das Ziel, ein wissenschaftlich, politisch und kulturell gleichermaßen wichtiges Thema aus der Sicht verschiedener Disziplinen und/oder Berufe zu beleuchten und damit ein die Fächer und Sparten übergreifendes Nachdenken und Gespräch zu stimulieren. Es wendet sich sowohl an Studierende aus allen Fächern und Semestern wie an interessierte Bürgerinnen und Bürger der Stadt und Umgebung. Den Eröffnungsvortrag hält der Prorektor für Finanzen Prof. Dr. Rolf König.

Mo., 18-20h, Hörsaal 12
Beginn 12. Oktober 2009

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Geöffnet für Hörer/innen aller Fakultäten

Externe Kommentarseite

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