"Fit for fun!", "Nach mir die Sintflut!", "Kosten-Nutzen-Maximierung", "Von den Zinsen leben" - so lauten Handlungsgrundsätze unserer Zeit. Neue Formen des Utilitarismus (der Nutzenethik) oder des Hedonismus (der Lustethik) versuchen diese Verhaltensmaximen zu begründen und gedanklich zu legitimieren. Wer andere Prinzipien vertritt, gerät oft genug in Argumentationsnot. "Warum soll ich mich für andere aufopfern?"; "Was nützt es mir, ein behindertes Kind zu bekommen oder die demenzkranke Oma zu pflegen?"; "Warum soll ich als einziger die Wahrheit sagen?"; "Ich will doch kein Gumensch sein!"
In einer Zeit der Orientierungskrise und Verhaltensunsicherheit ist die Rückbesinnung auf die Wurzeln des christlichen Ethos dringlicher denn je. Die Bergpredigt Jesu, das Gleichnis vom barmherzigen Samariter oder das Liebesgebot (sogar gegenüber Fremden und Feinden!) sind herausragende Zeugnisse des urchristlichen Ethos, die auch heute noch und wieder neu Orientierung zum Handeln geben können.
Vielfach werden im Neuen Testament - z.B. in den paulinischen Briefen - ganz konkrete Fragen des menschlichen Lebens und Zusammenlebens verhandelt. Hinter diesem "praktischen Ethos" in konkreten Situationen steht jedoch eine 'implizite Ethik', d.h. eine Handlungsbegründung, die auf bestimmten Prinzipien beruht. Wo liegen die historischen Wurzeln dieser Verhaltensmaximen? In welcher Beziehung stehen urchristliche Autoren etwa zur jüdischen Gesetzesmoral oder zu griechischen Ethik-Konzepten wie der Stoa? Wo liegt das besondere Profil, das die Gruppe der Urchristen so deutlich von ihrer Umwelt unterschied?
Und wie können diese Verhaltensnormen auch heute noch zur Sprache gebracht werden? Welche Bedeutung haben sie im gegenwärtigen Diskurs gerade auch in Problembereichen (wie Biotechnologie, moderne politische Konflikte, Ökonomie), die in der Antike noch nicht oder anders vorkamen.
Neben einem Überblick über die Ethiken einzelner ntl. Schriften werden Grundsatzfragen der Ethik des Urchristentums, wie religionsgeschichtlicher Ort, implizite Prinzipien, Hermeneutik diskutiert.
Literatur zur Einführung und zum Überblick:
W. Schrage, Ethik des Neuen Testaments. (Grundrisse zum Neuen Testament 4),
5., neubearb. Aufl., Göttingen 1989. (1. Aufl. 1982)
Themenheft Ethik, Zeitschrift für Neues Testament Heft 11 (2003),
darin z.B. W. Zager, Neutestamentliche Ethik im Spiegel der Forschung, 3-13.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Ev. Religionslehre (SP) / Lehramt Primarstufe | A2 | Wahlpflicht | HS | ||||
Ev. Religionslehre (wU) / Diplom | Nebenfach | A3 | Wahlpflicht | GS und HS | |||
Ev. Religionslehre (wU) / Lehramt Primarstufe | A2 | Wahlpflicht | HS | ||||
Evangelische Theologie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | NT Ia; NT Ic; NT II/1a; NT II/2a | 2 | |||
Evangelische Theologie / Magister | Nebenfach | A3 | Wahlpflicht | GS und HS | |||
Evangelische Theologie / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | NT Ia; NT Ic; NT II/1a; NT II/2a | 2 | ||||
Ev.Religionslehre / Lehramt Sekundarstufe I | A | Wahlpflicht | HS | ||||
Ev.Religionslehre / Lehramt Sekundarstufe II | B1; B2; B3 | ||||||
Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | ||||||
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