Der Erwerb einer Sprache ist ein konstruktiver Prozeß, der auf dem aktiven Testen von Hypothesen beruht. Lerner lernen also nicht nur und nicht unbedingt das, was ggf. im DaZ- oder DaF-Unterricht vermittelt wird, sondern Lernersprachen sind zu jedem Zeitpunkt ein vollständiges System, das sich zum einen im Laufe der Zeit verändert, zum anderen aber auch zu jedem Zeitpunkt eine gewisse Variabilität beinhaltet.
Dieses System zeigt sich inbesondere im (ungesteuerten) Zweispracherwerb, wenn von Beginn an bestimmte kommunikative Notwendigkeiten erfüllt werden müssen, dem Lerner aber erst ein sehr begrenztest Arsenal an sprachlichen Möglichkeiten zur Verfügung steht. Die "Zwischensprachen" enthalten Elemente der Ziel- und weiterer beherrschter Sprachen, darüber hinaus zeigen sich aber auch universale Tendenzen. Interlanguages entwickeln sich so lange weiter, wie noch ein Lernzuwachs stattfindet, irgendwo auf dem Weg zur Zielsprache bleibt die Entwicklung aber stehen, der Sprachstand fossiliert.
Im Seminar werden wir uns zum einen mit der Interlanguage-Theorie auseinandersetzen und zum anderen mit diversen Untersuchungen bestimmter Aspekte von Interlanguages (z.B. Lokalität, Temporalität, Modalität, Themaorganisation). Der Schwerpunkt des Seminars soll jedoch auf eigenen Analysen (mündlicher) Lernersprache liegen, und zwar sukzessive auf verschiedenen Aspekten.
Bereitschaft zur Aufzeichnung, Transkription und Analyse von Daten (jeweils nach Einführung) werden erwartet.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Deutsch als Fremdsprache / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | BaDaFM7; BaDaFM7.1 | 3/5/7 | ||||
Deutsch als Fremdsprache / Magister | Haupt- und Nebenfach | H5 | Pflicht | HS |