220073 Arme Heiden oder Erste Christen? Lektüre handschriftlicher Briefe der Bethel-Mission aus Afrika (S) (WiSe 2017/2018)

Inhalt, Kommentar

Zugleich mit der Einübung in die Lektüre altdeutscher Handschriften des späten 19. Jahrhunderts soll ein Quellengenre erschlossen werden, das in nicht weniger Hinsicht von historischem Interesse ist. Bei den Missionaren findet sich der kolonialistisch-herablassende Blick auf die „armen Heiden“, aber auch die Hoffnung, wie einst die Apostel dem Christentum einen Neuanfang zu bereiten. Daher lag Bodelschwingh in seinen späteren Jahren die Afrika-Mission sehr am Herzen. Um erfolgreich zu missionieren, musste man Sprache, Mentalität und „Aberglauben“ der „Eingeborenen“ studieren; nicht wenige Missionarsbriefe sind daher eine ethnologische Fundgrube. Das Verhältnis zur deutschen Kolonialverwaltung war nicht frei von Spannungen, und ebenso wenig das Verhältnis zur Rheinischen Mission. Wir stoßen auf Stammeskämpfe, auf den Umgang mit Aussätzigen, auf die Heuschreckenplage, auf Auseinandersetzungen mit arabischen Sklavenhändlern und auf die Bedeutung befreiter Sklaven für die Mission. Allgegenwärtig und tödlich war zu einer Zeit, in der es noch keine Antibiotika gab, die Bedrohung durch Tropenkrankheiten; Bodelschwingh dazu lakonisch: „Missionare müssen sterben lernen“. Doch zur Mission der Krankenstadt Bethel gehörte auch die Krankenpflege; die dafür zuständigen Diakone fühlten sich nicht weniger wichtig als die Missionare.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Die Veranstaltung ist für die Studiengänge BA und MA geöffnet. Die Teilnehmer*innen sollen Interesse am Lesen handschriftlicher Texte haben. Vorkenntnisse sind nicht notwendig.

Literaturangaben

Thorsten Altena, Missionare und einheimische Gesellschaft. Zur Kulturbewegung der Bethel-Mission in Deutsch-Ostafrika 1890-1916, in: Matthias Benad (Hg.), Bethel Mission (1). Zwischen Epileptischenpflege und Heidenbekämpfung. Beiträge zur Geschichte der von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel, Bielefeld 2001, S. 1-74.

Thorsten Altena, Grenzüberschreitungen: Zum Beziehungsgeflecht von Innerer und Äußerer Mission in den Anfangsjahren der Bethel-Mission, Bielefeld 2003, S. 147-170.

Felix Brahm, Afrikanische Kinder und Jugendliche in Bethel um 1900, in: Jürgen Büschenfeld/Bärbel Sunderbrink (Hg.), Bielefeld und die Welt. Prägungen und Impulse, Bielefeld 2014, S. 339-352.

Bettina Brockmeyer, „Bethel im Kleinen“. Lutindi zur Zeit des Deutschen Kaiserreiches, in: Jürgen Büschenfeld/Bärbel Sunderbrink (Hg.), Bielefeld und die Welt. Prägungen und Impulse, Bielefeld 2014, S. 353-368.

Gustav Menzel (Missionar der Rheinischen Mission in Sumatra!): Die Bethel-Mission. Aus 100 Jahren Missionsgeschichte, Neukirchen-Vluyn 1986.

Hans-Walter Schmuhl, Die Bethel-Mission in Ruanda (1907-1916), in: Matthias Benad (Hg.), Bethel Mission (1). Zwischen Epileptischenpflege und Heidenbekämpfung. Beiträge zur Geschichte der von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel, Bielefeld 2001, S.177-203.

Frigga Tiletschke, „Aus Sklavenketten in Christi Joch“. Kolonialherrschaft und der Evangelische Afrika-Verein, Bethel, 1893-1955, in: Jahresbericht des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg, 91.2006, Bielefeld 2006, S. 161-200.

Frigga Tiletschke, „Zwischen Untertanengeist und Solidarität“. Ravensberger Missionare im kolonialen Südwestafrika: Heinrich Vedder und August Kuhlmann, in: Jahresbericht des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg, 94.2009, Bielefeld 2009, S. 159-182.

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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Dienstag, 15. August 2017 
Letzte Änderung Zeiten:
Dienstag, 15. August 2017 
Letzte Änderung Räume:
Dienstag, 15. August 2017 
Art(en) / SWS
S / 2
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichtswissenschaft
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