Obwohl wir alle private, individuelle Wesen mit bestimmten Vorgeschichten sind, gibt es eine Welt, die vollkommen unabhängig von allem ist, was wir denken, fühlen, glauben oder erleben: die Realität. Sich ein objektives Urteil zu machen, bedeutet eine Methode zu verfolgen, die einen Schritt zurück von den eigenen Vormeinungen und Gegebenheiten macht, und die Welt in den Blick zu nehmen wie sie wirklich ist anstatt wie sie lediglich erscheint.
Objektivität spielt eine große Rolle in vielen Aspekten unseres Lebens. Auch wenn wir bei Diskussionen darüber, welcher der beste Film der letzten zehn Jahre war, keinen Anspruch auf Objektivität erheben (und vermutlich auch nicht sollten), so setzen wir dennoch voraus, dass wir in vielerlei Hinsicht Überzeugungen über die Welt haben, die sich als objektiv wahr oder falsch herausstellen können. Denken Sie an Physik, Gerichtsverfahren, oder auch nur daran, ob es draußen regnet.
Insbesondere in der Wissenschaft wird Objektivität als ein klares Kriterium für vernünftige Methodologie hochgehalten. Immerhin sollen Ergebnisse wissenschaftlichen Arbeitens nicht einfach Weltbilder reproduzieren, sondern Erkenntnisse über eine geist-unabhängige Realität zu Tage fördern.
In diesem Seminar werden wir einige Texte zu diesen Themen lesen. Wir werden verstehen, wieso globaler Relativismus oder Behauptungen wie "Alles ist subjektiv" und "Es gibt keine objektive Wahrheit" zum Scheitern verurteilt sind. Wir werden aber auch darüber nachdenken, ob es nicht bestimmte Bereiche menschlichen Lebens gibt, in denen das Reden von Objektivität tatsächlich unangemessen ist; in denen Subjektivität vielleicht geboten sein könnte. Außerdem werfen wir einen Blick auf Objektivität in der Wissenschaft. Was genau bedeutet es, dass eine Methode oder ein Urteil objektiv ist? Und warum ist das eigentlich wichtig?
Veranstaltungsformat:
Diese Veranstaltung findet im Wechsel digital und in Präsenz statt. In den ersten zwei bis drei Wochen werden wir uns digital treffen, damit alle, die Interesse haben, den Inhalt und den Dozenten kennenlernen können, bevor sie sich auf eine Teilnahme festlegen oder davon absehen müssen. Danach wechseln wir in Präsenz, soweit es möglich ist.
Wenn Sie mit guten Gründen an genau dieser Veranstaltung teilnehmen möchten (z.B. weil es für Ihren Studienverlauf keine mögliche Alternative gibt), aber aus guten Gründen nicht an einer Präsenzveranstaltung teilnehmen können, wenden Sie sich bitte so früh wie möglich an: corona.philosophie@uni-bielefeld.de Wir suchen dann gemeinsam mit Ihnen nach einer Lösung des Problems.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: