300113 Ideen, Wissen und Diskurse in der Sozialpolitik (S) (SoSe 2018)

Inhalt, Kommentar

In den letzten Jahren sind Ansätze, die den Erfolg von policies, generelle politische Entwicklungen oder die konkrete Form sozialer Politik durch den Einfluss von Ideen, Wissen und/oder Diskursen erklären, populär geworden. Auch wenn in der Soziologie - etwa im Rahmen konstruktivistischer Ansätze - solche Perspektiven fast selbstverständlich geworden sind, existieren noch immer viele Kontroversen hinsichtlich des Stellenwerts von Ideen, Wissen und Diskursen. Dennoch ist seit einigen Jahren gar von einer interpretativen, argumentativen oder diskursiven "Wende" in den Sozialwissenschaften die Rede. Ihre Gemeinsamkeit finden die Ansätze in einer generellen Ablehnung solcher Erklärungsmuster politischer Entwicklungen, die Politikverläufe rein aus Nutzenmaximierung beteiligter Akteure oder rationaler Problemlösung erklären. Stattdessen werden politische Prozesse als sprachlich vermittelt und geprägt betrachtet, und als Interpretationsprozesse oder -kämpfe verstanden. Dahinterliegende Paradigmen reichen von einem Verständnis, dass sich Politik durch Sprache ausdrückt bis hin zum Verständnis, dass Sprache selbst Realitäten konstruiert. Ideen, Wissen und Diskurse stehen dabei für unterschiedliche Akzentuierungen, und die dazugehörigen Ansätze sollen im Seminar überblickshaft betrachtet und miteinander verglichen, sowie kritisch hinterfragt werden. Dies umfasst gängige politikwissenschaftliche und soziologische Ansätze auf Sozialpolitik, wie Theorien aus der institutionalistischen Tradition der Politikwissenschaften, aber auch soziologische Diskursanalysen und verwandte Ansätze, wie etwa zur Konstruktion und Karriere sozialer Probleme.
In exemplarisch betrachteten empirischen Fällen aus dem Politikfeld Sozialpolitik werden wir rekonstruieren, welche konkreten Rollen Ideen, Wissen und Diskurse spielen, etwa in der Legitimation sozialer Politik, als Arena politischer Kämpfe um Bedeutungen und/oder als basale Wissensgrundlage politischer Akteure. Insbesondere im Hinblick auf konkrete empirische Fallauswahlen ist es u.U. möglich, Schwerpunktvorschläge von Studierenden zu berücksichtigen (unter der Voraussetzung existierender und geeigneter Literatur).

Ziele des Seminars:
• verschiedene theoretische Perspektiven auf Ideen, Wissen und Diskurse in der Sozialpolitik zu unterscheiden lernen und kritisch zu hinterfragen (dabei werden die Perspektiven an ausgewählten empirischen Fällen aus der nationalen wie globalen Sozialpolitik veranschaulicht)
• im Rahmen eines Workshops, in dem das Gelernte aktiv an einem empirischen Fall anzuwenden ist, die aktive Auseinandersetzung mit den theoretischen Perspektiven zu üben

Arbeitsformen:
• Vorträge des Lehrenden
• Diskussionen im Seminar
• Gruppenarbeiten
• evtl. Referate Studierender (wenn Teil von Prüfungsleistungen)
• Workshopsitzung (s.o.)

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Das Seminar greift auf soziologische wie politikwissenschaftliche Literatur zurück. Teilweise wird die Seminarliteratur auch auf englischer Sprache sein.
Voraussetzungen sind:
• ein Grundinteresse an Theorie
• aktive Beteiligung am Seminar
• die Bereitschaft, sich auch mit englischsprachigen Texten auseinanderzusetzen

Es wird empfohlen, erste Seminare zu soziologischen oder politikwissenschaftlichen Grundlagen bereits belegt zu haben, ansonsten sind keine besonderen Vorkenntnisse notwendig.

Literaturangaben

Literaturangaben (auch weiterführende) folgen mit dem Seminarplan in der ersten Sitzung.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
25-FS-EM Einführungsmodul E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten Studieninformation
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten Studieninformation
25-FS-GM Grundlagenmodul E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten Studieninformation
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten Studieninformation
30-M24 Fachmodul Arbeit, Wirtschaft, Sozialpolitik I Seminar 1 Studienleistung
Studieninformation
Seminar 2 oder Vorlesung mit Übungsanteil Studienleistung
Studieninformation
- benotete Prüfungsleistung Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.


Studienleistung (4 LP):
• Regelmäßige Teilnahme
• Lesen der Pflichtlektüre zu jeder Sitzung
• Zu einer Sitzung eine nicht-triviale Frage stellen/ eine weiterführende Hypothese aufstellen
• Workshop: Studierende wenden ausgewählte Inhalte der Lehrveranstaltung konkret auf einen empirischen Fall der Sozialpolitik ihrer Wahl an; hierzu muss jede/r Studierende bereit sein, ihren/seinen Fall in einer kurzen Präsentation vorzustellen (~5-15 Minuten pro Teilnehmer); außerdem ist es Teil der SL, Ihren Fortschritt bei der Erarbeitung des Beitrags zu verschriftlichen

Prüfungsleistung (2 LP):
• Referat mit Präsentation und Ausarbeitung
• Hausarbeit
• Mündliche Prüfung

Gruppenarbeiten an Prüfungsleistungen sind prinzipiell möglich (i.d.R. max. 2 Personen).
Zu Referaten und Hausarbeiten sollte eine vorherige Absprache mit dem Seminarleiter erfolgen.
In der letzten Sitzung werden geplante schriftliche Arbeiten gemeinsam diskutiert, sodass Studierende gegenseitig von Feedback profitieren können.

Anforderungen können sich noch minimal ändern und werden in der ersten Sitzung spezifiziert und erläutert.

Lernraum (E-Learning)

Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen:

registrierte Anzahl: 47
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
Adresse:
SS2018_300113@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_85143748@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
25 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 27. Oktober 2017 
Letzte Änderung Zeiten:
Montag, 16. April 2018 
Letzte Änderung Räume:
Montag, 16. April 2018 
Art(en) / SWS
S / 2
Einrichtung
Fakultät für Soziologie
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85143748
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