Wissenschaft und Politik sind zwei Bereiche von zunächst unterschiedlicher Beschaffenheit. Wissenschaft zielt auf Erkenntnis, Politik auf Durchsetzung von Interessen und Umsetzung von Wert-haltungen. Entsprechend wird der Autonomie der Wissenschaft oder der Forschungsfrei-heit ein großer Stellenwert eingeräumt. In der Gegenwart beobachtet man dagegen starke Wech-selbeziehungen zwischen Wissenschaft und Politik: Die Wissenschaft nimmt auf vielfältige Weise Einfluss auf die Formulierung und Umsetzung politischer Ziele, die Politik legt inhaltlich be-stimmte Forschungsprogramme auf und fördert bedarfsgetriebene Forschung. Zugleich und in möglichem Zusammenhang mit einer solchen Politisierung der Forschung stellt man eine starke Wissenschaftsskepsis in der Öffentlichkeit fest.
Philip Kitcher geht es in seinem Buch Science in a Democratic Society (2011) darum, dieser Skep-sis durch verstärkte Einbindung der Wissenschaft in demokratische Prozesse und entsprechend durch deren verstärkte Politisierung entgegenzuwirken. Das Seminar soll ausgehend von einer gemeinsamen Lektüre von Kitchers Buch (möglicherweise ergänzt durch andere Texte) Optionen dafür ausloten, die Wissenschaft in den demokratischen Prozess einzubinden, ohne dass deren Er-kenntnisautorität dadurch Schaden nimmt.
Die Veranstaltung muss wegen meines Forschungsaufenthalts an der Universität Haifa vier Mal ausfallen. Keine Sitzungen finden statt am: 22.4., 29.4., 6.5., 13.5. In den ersten beiden Sitzung am 8.4. und am 15.4. wollen wir gemeinsam ein Lektüre- und Studienprogramm erarbeiten und vorbe-reiten, das Stoff für die eigene Arbeit in den sitzungsfreien Wochen bereitstellt. Die Ergebnisse dieses Selbststudiums werden in den ersten Sitzungen nach Wiederbeginn vorgestellt und bespro-chen. Die ausgefallenen Sitzungen werden durch ein ganztägiges Symposium zur wissenschaftli-chen Politikberatung und zur Rolle der Philosophie in dieser am Freitag, den 11.7., nachgeholt, das von den Teilnehmern vorbereitet und inhaltlich geprägt werden soll. Gäste dieses Symposiums werden sein: Carl Friedrich Gethmann (Philosoph im Ethikrat), Wolfgang van den Daele (vormals Mitglied im Ethikrat), Peter Weingart (Experte für wissenschaftliche Politikberatung).
Kitcher, Philip, Science in a Democratic Society, Amherst: Prometheus, 2011.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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26-GL_WP Grundlagen Wissenschaftsphilosophie | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
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Studieninformation | |
26-HM_TP1_WP Hauptmodul TP1: Wissenschaftsphilosophie | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | Schwerpunkt II | |||||
History, Philosophy and Sociology of Science / Master | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Hauptmodul 2 | Wahlpflicht | 2 | zusätzlich 4 LP für eine benotete Einzelleistung, 2 LP für eine unbenotete Einzelleistung | ||
Philosophie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | N6 HM TP WT | ||||
Philosophie (Gym/Ge als zweites U-Fach) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | N6 HM TP WT | |||||
Philosophie (Gym/Ge fortgesetzt) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | N6 HM TP WT | |||||
Studieren ab 50 |
Voraussetzung für die Vergabe von 2 Leistungspunkten (Bachelor Einschreibung bis SoSe 11 und Master of Education) ist die regelmäßige Teilnahme sowie das Erbringen des schriftlichen oder mündlichen Beitrags im Umfang von maximal 1200 Wörtern für das Modulportfolio, auf dem die unbenotete Moduleinzelleistung beruht. Die Anforderungen für den Modulportfolio-Beitrag werden zu Veranstaltungsbeginn bekannt gegeben.
Voraussetzung für die Vergabe von 3 Leistungspunkten (Einschreibung ab WS 11/12) ist das Erbringen des schriftlichen oder mündlichen Beitrags im Umfang von maximal 1200 Wörtern bzw. 10-20 Minuten. Die genauen Anforderungen werden zu Veranstaltungsbeginn bekannt gegeben.