300115 Gerichtsinteraktion - Rechtssoziologische Feldstudien (S) (SoSe 2018)

Inhalt, Kommentar

Gerichte entscheiden in Streitfällen. Dabei orientieren sie sich nicht nur an den Vorschriften des materialen Rechts, etwa dem Bürgerlichen Gesetzbuch oder dem Strafgesetzbuch, sondern auch an Prozessordnungen, die das Vorgehen im Verfahren regeln, also der Straf- oder Zivilprozessordnung oder der Verwaltungsgerichtsordnung. Bei alledem operieren Gerichte vor allem im Medium der Interaktion, eingebettet in Schriftlichkeit und Mündlichkeit und in besonderer Weise räumlich geordnet. Das Seminar beleuchtet diese Interaktionsebene von Gerichtverfahren theoretisch und empirisch. Dabei sollen die Studierenden in eigenen kleinen Feldstudien einen teilnehmenden Blick auf die Verfahrenswirklichkeit werfen und Beschreibungen typischer Interaktionsprozesse in Gerichtsverfahren vor Zivil-, Verwaltungs- oder Strafgerichten anfertigen.

Ausgehend von vorbereitenden Lektüren bilden diese Feldstudien (teilnehmende Beobachtung, Interviews …) den Schwerpunkt des Seminars. Wichtig für das Gelingen der Veranstaltung wird es unter anderem sein, sich brauchbare „Feldzugänge“ zu eröffnen. Es wäre von Vorteil, wenn die TeilnehmerInnen Zugänge zum Feld über persönliche Kontakte mobilisieren könnten, im Idealfall bereits im Vorfeld des Seminars.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Durchführung einer Feldstudie, Erstellen eines Feldberichts, Kurze Präsenataion am Ende des Semesters.

Für die Modulprüfung im Modul "Rechts- und Regulierungssoziologie" ist eine Hausarbeit (Ausarbeitung des Feldberichts) erforderlich. Hausarbeiten müssen spätestens eine Woche vor Beginn des Wintersemesters in elektronischer und schriftlicher Form abgegeben werden.

Literaturangaben

Dausendschön-Gay, Ulrich, Domke, Christine, Ohlhus, Sören (Hrsg.) 2010. Wissen in (Inter) Aktion : Verfahren der Wissensgenerierung in unterschiedlichen Praxisfeldern. Linguistik - Impulse & Tendenzen Bd. 39. Berlin u.a.: De Gruyter.

Hoffmann-Riem, Wolfgang (Hrsg.) 1978. Interaktion vor Gericht. Schriften der Vereinigung für Rechtssoziologie Bd. 2. Baden-Baden: Nomos

Luhmann, Niklas. 1969. Legitimation durch Verfahren. Frankfurt/M.: Suhrkamp.

Scheffer, Thomas: Materialitäten im Rechtsdiskurs. In: Lerch, Kent D. (Hrsg.) 2004/2005, Die Sprache des Rechts: Studien der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Sprache des Rechts der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. 3 Bände. Berlin u.a.: de Gruyter, Band 3, 349-376

Spittler, Gerd 1967: Norm und Sanktion. Untersuchungen zum Sanktionsmechanismus. Freiburg im Breisgau.

Wolff, Stephan: Gepflegte Intransparenz. Zur Funktion von Ironie in der Kommunikation vor Gericht. In: Lerch, Kent D. (Hrsg.) 2004/2005, Die Sprache des Rechts: Studien der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Sprache des Rechts der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. 3 Bände. Berlin u.a.: de Gruyter, Band 3, 499-534

Handbuch Wartebereiche in Gerichtsgebäuden, Bundesministerium für Justiz, Wien:
https://www.justiz.gv.at/web2013/file/2c9484852308c2a601240ac6e25b07f4.de.0/handbuch_wartebereiche.pdf

Ludger Hoffmann: Recht und Sprache
http://www.germanistik.tu-dortmund.de/%7Ehoffmann/Rechtskomm.html

Thomas Michael Seibert: Rechtssemiotik
https://rechtssemiotik.de/

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  

Zeige vergangene Termine >>

Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
30-M29 Fachmodul Recht und Regulierung Seminar 1 oder Vorlesung mit Übungsanteil Studienleistung
Studieninformation
Seminar 2 Studienleistung
Studieninformation
- benotete Prüfungsleistung Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.


Keine Konkretisierungen vorhanden

Lernraum (E-Learning)

Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen:

registrierte Anzahl: 37
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
Adresse:
SS2018_300115@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_85143813@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
15 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Dienstag, 19. Februar 2019 
Letzte Änderung Zeiten:
Mittwoch, 7. Februar 2018 
Letzte Änderung Räume:
Mittwoch, 7. Februar 2018 
Art(en) / SWS
S / 2
Einrichtung
Fakultät für Soziologie
Fragen oder Korrekturen?
Fragen oder Korrekturwünsche zu dieser Veranstaltung?
Planungshilfen
Terminüberschneidungen für diese Veranstaltung
Link auf diese Veranstaltung
Wenn Sie diese Veranstaltungsseite verlinken wollen, so können Sie einen der folgenden Links verwenden. Verwenden Sie nicht den Link, der Ihnen in Ihrem Webbrowser angezeigt wird!
Der folgende Link verwendet die Veranstaltungs-ID und ist immer eindeutig:
https://ekvv.uni-bielefeld.de/kvv_publ/publ/vd?id=85143813
Seite zum Handy schicken
Klicken Sie hier, um den QR Code zu zeigen
Scannen Sie den QR-Code: QR-Code vergrößern
ID
85143813
Zum Seitenanfang