Ziel der Veranstaltung ist es, bestimmte Konstanten und Grundstrukturen der Kultur Russlands in ihrer Eigenart und Unterschiedenheit von der westeuropäischen ins Bewußtsein zu heben. Hier ist besonders die langfristige Determiniertheit durch die orthodoxe Kirche und Religion zu erwähnen. Phänomene wie Liturgie und Dogmatik, Heiligenlegende und Ikone, Altgläubigen- und Gottesnarrentum (jurodstvo) oder das Kirchenslavische als Schriftsprache haben nachhaltig Kunst, Literatur und Denken in Russland geprägt und tiefe Spuren in der russischen Mentalität hinterlassen. Eine Ausdifferenzierung der kulturellen Teilbereiche hat sich in Russland nur mit großen Verzögerungen vollzogen.
Vor diesem Hintergrund muß der von Peter dem Großen vollzogene gravierende Einschnitt wie auch die späteren Modernisierungsschübe bis hin zur bolschewistischen Revolution und der gegenwärtigen Umbruchsperiode gesehen werden. Verbunden mit der Problematik ist auch die Frage, warum in der russischen Kulturgeschichte dualistische Modelle eine so große Rolle spielen.
Ein Reader mit ausgewählten Texten wird für das Seminar zusammengestellt.
Zur einführenden Lektüre empfohlen:
1. Tschizewskij, D.: Russische Geistesgeschichte. München: 1974.
2. Benz, E.: Geist und Leben der Ostkirche. München. 1988.
3. Fischer, H.: Die Welt der Ikonen: Das religiöse Bild in der Ostkirche und in der Bildkunst des Westens. Frankfurt am Main: 1996.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Di | 10-12 | unveröffentlicht | 11.10.2004-04.02.2005 |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Literaturwissenschaft / Bachelor | (Einschreibung bis WiSe 05/06) | Kern- und Nebenfach | BaLitPKult | 2/4 | |||
Osteuropäische Studien / Magister | Nebenfach | 3 b | |||||
Slavistik:Russisch / Magister | Haupt- und Nebenfach | LIT | Teilleistung der Zwischenprüfung/Abschlussprüfung möglich GS und HS | ||||
Studieren ab 50 |