"Sozialpolitik" ist ein Begriff, der seit Ende des 19. Jahrhunderts von Deutschland ausgehend international 'Karriere' gemacht hat. "Sozialpolitik" bezeichnet einen Politiktypus oder ein Politikfeld, das mehr als andere Politikfelder mit Fragen normativer Integration der Gesellschaft - dem "Sozialen" - verbunden ist und zu nachhaltiger Strukturbildung - der Entstehung eines "Sozialsektors" (F.-X. Kaufmann) als komplexes Arrangement 'sozialer' Leistungs- und Verwaltungsorganisationen - Anlass gegeben hat. Nach dem 2. Weltkrieg hat sich Sozialpolitik in west- und nordeuropäischen Ländern normativ und institutionell verdichtet zum "Wohlfahrtsstaat" (im deutschen Sprachraum "Sozialstaat"), dessen Leistungen zur zentralen Legitimationsquelle der Politik geworden ist. Etwa ein Drittel des Bruttoinlandsprodukts in vielen westlichen Ländern entfällt auf Sozialausgaben. Sozialpolitik im Kontext von Wohlfahrtsstaatlichkeit ist bezogen auf 'soziale' Inklusion von Personen in gesellschaftliche Zusammenhänge (T.H. Marshall, N. Luhmann).
Neben Wirtschafts- und Rechtswissenschaft beschäftigt sich sei den 1970er Jahren verstärkt die Soziologie, zum Teil in Kooperation mit der Politikwissenschaft, mit Sozialpolitik. Soziologisch ist Sozialpolitik nicht leicht konzeptualisierbar, unter anderem weil sich Sozialpolitik, anders als etwa Wissenschafts- oder Familienpolitik, nicht auf ein funktionales Teilsystem der Gesellschaft als Interventionsfeld bezieht und weil sozialpolitisch generierte Strukturen (Sozialsektor, Wohlfahrtsstaat) nicht einem bestimmten funktionalen Subsystem zugeordnet werden können.
In der Veranstaltung werden folgende Fragen behandelt:
In der Veranstaltung werden keine konkreten sozialpolitischen Probleme wie Alter, Armut oder Gesundheit behandelt; darauf bezogene Politiken werden nur exemplarisch herangezogen, um allgemeine Merkmale von Sozialpolitik zu identifizieren.
Grundlegende sozialwissenschaftliche Kenntnisse werden vorausgesetzt. Die Veranstaltung ist nicht geeignet für Erstsemester oder für Studierende nicht-soziologischer Fächer, die noch keine sozialwissenschaftlichen Veranstaltungen besucht haben.
Kaufmann, Franz-Xaver, Sozialpolitik und Sozialstaat. Soziologische Analysen. Wiesbaden: VS-Verlag, 2. Auflage 2005 (1. A. 2002)
Zeitschrift für Sozialreform
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Di | 16-18 | U2-113 | 08.04.-15.07.2008 |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | ||||||
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2008) | G.S.4 | Wahlpflicht | GS | |||
Sozialwissenschaften / Lehramt Sekundarstufe I | A1; B1; B2; C1 | Wahlpflicht | HS | ||||
Sozialwissenschaften / Lehramt Sekundarstufe II | A1; B1; B2; C1 | Wahlpflicht | HS | ||||
Sozialwissenschaften GymGe als zweites Unterrichtsfach / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2008) | Fachmodul 19.5 | |||||
Sozialwissenschaften GymGe Fortsetzung BA-Nebenfach / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2008) | Fachmodul 19.5 | |||||
Soziologie | Nebenfach | 2.4.8 | Wahlpflicht | HS | |||
Soziologie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2008) | vNF: Fachmodul 4 | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | |||
Soziologie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2008) | KF: Fachmodul 4 | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | |||
Soziologie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2008) | NF: Fachmodul 4 | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | |||
Soziologie / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2005) | 2.4.8 | Wahlpflicht | HS | |||
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