Pädagogik schreibt sich selber häufig das Ziel zu, Menschen zu einer eigenständigen, 'autonomen' Lebensführung zu erziehen (und zu bilden). Sie tut dies allerdings nicht im luftleeren Raum, sondern in gesellschaftlichen Verhältnissen, die dies ermöglichen oder verhindern können – und meistens beides tun. Die Sozialtheorie Pierre Bourdieus ist gegenwärtig einer der einflussreichsten Großentwürfe der Soziologie. Sie bietet großes Potential zum Verständnis der Probleme und Möglichkeiten des pädagogischen Feldes, da sie es erlaubt, gesellschaftliche "Strukturen" (Ressourcenverteilung, Positionen, Machtverhältnisse etc.) mit den Bedürfnissen, Aspirationen, Einstellungen und Praktiken der Einzelnen (oder auch von Gruppen) in Beziehung zu setzen. Dadurch wird deutlich, dass Pädagogik keine unschuldige Akteurin im gesellschaftlichen 'Spiel' ist, sondern selbst zu Verhältnissen beiträgt, die für bestimmte Akteure die Möglichkeiten begrenzen, das zu tun und zu sein, was sie wollen – sowohl im Sinne der gesellschaftlich vorgegebenen Chancen, als auch im Sinne der Dispositionen der Einzelnen, d.h. ihrer Fähigkeiten, Vorlieben, Wünsche etc.
Im Seminar werden wir zentrale Konzepte der Theorie Bourdieus' erarbeiten und diskutieren, etwa Milieu, Habitus/ Feld, die Kapitalsorten, symbolische Gewalt und weitere. Mithilfe dieser Konzepte werden pädagogisch relevante Themen aufgearbeitet, die von den Teilnehmer*innen mitbestimmt werden können. Beispiele für solche Themen sind:
• der Diskurs über die "Unterschicht"
• Scham als zentraler Reproduktionsmechanismus sozialer Ungleichheit
• ist die Schule Motor oder lediglich Transformationsriemen der Klassengesellschaft?
• die Sozialraumdebatte in der Sozialen Arbeit
• (Kinder)Armut
In dieser Veranstaltung findet ein Platzvergabeverfahren statt. Bitte informieren Sie sich hier über den Ablauf: http://www.uni-bielefeld.de/erziehungswissenschaft/bie/faq.html
Bereitschaft, Theorietexte zu lesen
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-BE-IndiErg2_a IndiErg: Differenz und Heterogenität | E2: Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen | Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
E3: Heterogene Lebenslagen oder Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen | Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung |
Studieninformation | |
25-BE11 Abschlussmodul | E1: Seminar | Studienleistung
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Studieninformation |
25-BE7 Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen | E2: Konzepte pädagogischen Handelns | Studienleistung
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Studieninformation |
25-BiWi12 Differenz und Heterogenität (Grundschule) | E2: Umgang mit Heterogenität und Differenz in Bildungsinstitutionen | Studienleistung
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Studieninformation |
- | unbenotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
25-BiWi6 Differenz und Heterogenität | E2: Umgang mit Heterogenität und Differenz in Bildungsinstitutionen | Studienleistung
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Studieninformation |
25-BiWi6_a Differenz und Heterogenität | E2: Umgang mit Heterogenität und Differenz in Bildungsinstitutionen | Studienleistung
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Studieninformation |
25-BiWi6_a-ISP Differenz und Heterogenität | E2: Umgang mit Heterogenität und Differenz in Bildungsinstitutionen | Studienleistung
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Studieninformation |
25-FS-BE7 Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen | E2: Konzepte pädagogischen Handelns | Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
25-UFP-P4 Individuelle Profilbildung: Differenz, Heterogenität und Inklusion | E2: Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: