220037 Nationalsozialismus und Geschlecht (S) (SoSe 2011)

„Rasse“ ist die grundlegende Kategorie, die Inklusion und Exklusion im Nationalsozialismus steuerte. Im Seminar diskutieren wir den Stellenwert der Kategorie Geschlecht, auch in Verzahnung mit der Kategorie Rasse. Auf der Basis der Lektüre von Sekundärliteratur und Quellen können folgende Fragen auftauchen: Wie entwarf sich die Volksgemeinschaft über die symbolische Dimension der Kategorien Weiblichkeit und Männlichkeit? Welche Partizipationsmöglichkeiten und welche Chancen bot sie Männern und Frauen? Inwieweit war das Identitätsmerkmal Geschlecht ein Element der Partizipation am Krieg sowie der sukzessiven Radikalisierung der nationalsozialistischen Politik der Vernichtung?

Literaturangaben

Sybille Steinbacher, Volksgenossinnen. Frauen in der NS-Volksgemeinschaft, Göttingen 2007.
Frank Werner, „Hart müssen wir hier draußen sein.“ Soldatische Männlichkeit im Vernichtungskrieg 1941-1944, in: Geschichte und Gesellschaft 34, 2008, S. 5-40.
Christina Herkommer, Frauen im Nationalsozialismus – Opfer oder Täterinnen? Eine Kontroverse der Frauenforschung im Spiegel feministischer Theoriebildung und der allgemeinen historischen Aufarbeitung der NS-Vergangenheit, München 2005.
Gisela Bock, Gleichheit und Differenz in der nationalsozialistischen Rassenpolitik, in: Geschichte und Gesellschaft, 19 (1993), S. 277-310.
Regina Mühlhäuser, Eroberungen. Sexuelle Gewalttaten und intime Beziehungen deutscher Soldaten in der Sowjetunion 1941-1945, Hamburg 2010.