Eichmanns „Judenreferat“ im Reichssicherheitshauptamt
Zu einer Soziologie der Verwaltungen im Nationalsozialismus
Stefan Kühl
Dienstag 12.00 bis 16.00 Uhr
(teilweise – bei Vorträgen Externer – kann das Seminar auch länger dauern)
(12.00 bis 14.00 Uhr theoretische Zugänge)
(14.00 bis 16.00 Uhr empirische Zugänge)
Geöffnet für:
Master Soziologie: Modul 2.1. Modul 2.2. Modul 6.2.
Master Politische Kommunikation
Diplom-Soziologie
Wegen des Archivbesuchs ist die Teilnehmerzahl auf 20 begrenzt
Die Soziologie entwickelt erst langsam gesicherte analytische Zugänge zum Holocaust. Dabei besteht ein vielversprechender Ansatz, sich geschichtswissenschaftlich „überforschte“ Themen vorzunehmen und zu zeigen, welche zusätzlichen Einsichten man sich mit einer soziologischen Perspektive erschließen kann. Nachdem sich zwei Seminare in den letzten Jahren anhand des Hamburger Polizeibataillons 101 mit den „Handwerkern des Tötens“ auseinandergesetzt haben (aufbauend auf die Goldhagen-Browning-Debatte), soll sich dieses aus zwei Seminaren bestehende Modul anhand von Adolf Eichmann mit den „Schreibtischtätern“ auseinandersetzen.
Wichtig: Teil des Seminars ist eine zweitägige empirische Forschungsfahrt nach Berlin an einem Montag und Dienstag.
Diese „Reisen“ werden von den Studierenden selbst organisiert werden. Eine teilweise Finanzierung aus Fakultätsmitteln wurde beantragt, aber ein Teil der Reise- und Unterbringungskosten muss erfahrungsgemäß von den Studierenden selbst getragen werden.
Zu den Besonderheiten des Seminars:
Es lassen sich drei Typen von Seminaren auseinanderhalten: Erstens: Seminare, die vorrangig durch den Dozenten stark kondensiert Überblicke über ein Thema liefern (z.B. die Einführungen in die Soziologie oder die Einführungen in die Organisationssoziologie). Zweitens: Veranstaltungen, in denen kondensiertes und häufig durch den Dozenten aufbereitetes Wissen auf eine Vielzahl von Themen angewandt wird (z.B. die themenspezifischen Seminare). Drittens: Veranstaltungen, in denen Themen neu erschlossen werden und auf eine Vielzahl von unterschiedlichen Theorieelementen zurückgegriffen wird. Um ein solches Seminar handelt es sich in diesem Fall.
Wegen des hohen Forschungsanteils wird das Seminar insgesamt sehr arbeitsintensiv werden (ungefähr 8 bis 10 Stunden Vorbereitungszeit pro Sitzung), und es wird dringend dazu geraten, nicht allzu viele zusätzliche Seminare in dem Semester zu belegen. Auch wenn am Ende die Studierenden ihre Arbeiten selbst verfassen, ist in diesem Seminar eine enge Kooperation zwischen den Studierenden notwendig (Austausch von Quellenfunden, Abfassen kurzer Berichte, Erschließung von Sekundärliteratur). Weil diese Seminare stark experimentell sind, sind sie erfahrungsgemäß mit hoher Unsicherheit bezüglich des Ablaufs gekennzeichnet und erfordern von den Teilnehmern (und dem Veranstalter) eine hohe Frustrationstoleranz.
Lektüreleistung bis zur zweiten Sitzung
Von Studierenden wird bis zur zweiten Sitzung erwartet, folgende Texte zu lesen. Ich empfehle, schon in den Semesterferien mit der Lektüre zu beginnen. Die Texte sind relativ günstig antiquarisch zu erwerben, werden aber auch ab August ins StudIP eingestellt. Das Passwort gibt es bei christel.vinke@uni-bielefeld.de.
Arendt, Hannah (1986): Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen. München: Piper.
Lozowick, Yaacov (2000): Hitlers Bürokraten. Eichmann, seine willigen Vollstrecker und die Banalität des Bösen. Zürich: Pendo.
Safrian, Hans (1995): Eichmann und seine Gehilfen. Frankfurt a.M.: Fischer.
Wojak, Irmtrud (2001): Eichmanns Memoiren. Ein kritischer Essay. Frankfurt a.M.; New York: Campus.
Folgende Fragen sollten bis zur zweiten Sitzung beantwortet werden können:
- Was unterscheidet die Perspektive der Autoren?
- Welche soziologischen Anschlussmöglichkeiten gibt es?
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
---|---|---|---|---|---|
wöchentlich | Di | 14-16 | U3-211 | 12.10.2010-01.02.2011
nicht am: 12.10.10 / 25.01.11 |
Verstecke vergangene Termine <<
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2008) | H.S.1; H.S.2; H.S.3 | |||||
Politische Kommunikation / Master | (Einschreibung bis SoSe 2013) | 3.1 | |||||
Soziologie / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2005) | 2.2.3 (DPO02) | Wahl | HS | |||
Soziologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Modul 6.2 | Wahl | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | ||
Soziologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Modul 2.2 | Wahl | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | ||
Soziologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Modul 2.1 | Wahl | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) |