Juden und Christen erkennen beide die hebräische Bibel bzw. das Alte Testament als Heilige Schrift an. Die unterschiedliche Benennung des Schriftencorpus weist jedoch bereits auf eine je eigene Gewichtung und Auslegung, ein je eigenes Grundverständnis und eine je eigene Perspektive hin. Roland Gradwohl hat in seinen „Bibelauslegungen aus jüdischen Quellen“ direkt auf biblische Texte Bezug genommen, die auch in der (protestantischen) Gottesdienstordnung als Predigttexte verwendet werden. Auf diese Weise ist es für das Seminar möglich, sowohl auf Gradwohls jüdische Auslegungshinweise zurückzugreifen, als auch Predigthilfen, wie etwa die „Göttinger Predigtmeditationen“ für die praktisch-theologische protestantische Perspektive und selbstverständlich die „klassischen“ christlichen und jüdischen Kommentarwerke: Christliche und jüdische Auslegung werden damit exemplarisch vergleichbar, weil sie sich grundsätzlich auf denselben Textabschnitt (Perikope) beziehen.
08.04.10 Einführung in das Thema
15.04.10 Gott, Schöpfung, Mensch und Sabbat (Gen 1-2,4a)
22.04.10 Der Sündenfall (Gen 3)
29.04.10 Das Ende der Flut (Gen 8,18-22)
06.05.10 Die Bindung Isaaks (Gen 22,1-13)
20.05.10 Jakobs Traum (Gen 28,10-19)
27.05.10 Der brennende Dornbusch (Ex 3,1-14)
10.06.10 Gottes Antlitz kann nicht gesehen werden (Ex 33,17b-23)
17.06.10 Der Priestersegen (Num 6,22-26)
24.06.10 Israels Erwählung (Dtn 7,6-12)
01.07.10 Gottes Weisung ist nicht im Himmel (Dtn 30-11-14)
08.07.10 Dein Wort werde wahr (1Kön 8,22-28)
15.07.10 Gottes Güte endet nicht (Klgl 3,22-32)
Basisliteratur:
Gradwohl, Roland, Bibelauslegungen aus jüdischen Quellen, (Zwei Bände!), Stuttgart 20023
Göttinger Predigtmeditationen
Weitere spezifische Literatur:
Raschi [Rabbi Schlomo Izchaki], Kommentar zum Pentateuch (übertragen von Selig Bamberger), Basel 2002
Die Tora – in jüdischer Auslegung, (5 Bd.), (Hg. W. Gunther Plaut, Gütersloh 1999ff)
Kommentare zu den Abschnitten aus christlicher Perspektive
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Evangelische Theologie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | NT Ic; NT II/1a; NT II/2a | 3 | |||
Evangelische Theologie / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | NT Ic; NT II/2a | 3 |
Erwartet wird die Beteiligung an der Vorstellung je einer Textauslegung zu den im Sitzungsplan angegebenen Texten. Als elementare (notfalls: ausreichende) Grundlage kann dabei der Text von Gradwohl für eine mögliche jüdische Perspektive bzw. der Predigtmeditationen für eine mögliche protestantische Auslegung verwendet werden (letzterer kann gerne zur Verfügung gestellt werden). – Für die jüdische Perspektive wären Hebräisch-Kenntnisse von Vorteil, sind aber keinesfalls notwendig.
Die jeweiligen kurzen Bibelabschnitte sollten jeweils von allen Teilnehmenden gelesen sein, um in eine gemeinsame Diskussion über die christliche und jüdische Exegese einsteigen zu können.