Die seit den 1960er Jahren einsetzende "ökologische Ära" hat nicht zuletzt auch in der Literatur stattgefunden; manche meinen sogar: in der Literatur mehr als in der Realität. Manchmal wurde Fiction zur Realität: Edward Abbey's Roman "Monkreywrencher" wurde zum Programm der militanten "Ecotage"(Öko-Sabotage-)-Bewegung "Earth First". In der amerikanischen Literaturwissenschaft ist "Nature Writing" längst zu einem etablierten Forschungszweig geworden. Bereits Rachel Carson's Bestseller "Silent Spring" (1962), der zur Bibel der US-Umweltbewegung wurde, war ein damals neuer Typ von Sachbuch mit poetischen Elementen: Auch darauf beruhte seine Wirkung, und damit machte seine Autorin Schule. Utopisch-visionäre und naturreligiöse Elemente der Öko-Bewegung treten in literarischen oft viel deutlicher als in politischen Texten in Erscheinung. Literarische Dokumente lassen auch am besten erkennen, dass es bei dem Zauberwort "Natur" nicht nur um die Landschaft, sondern mehr noch um die Natur im Menschen geht. In dieser Hinsicht steht die Öko-Literatur in einer langen Tradition. Seit jeher reflektiert Literatur darüber, was die "Natur" des Menschen ist und wie sie mit jener äußeren Natur verbunden ist, für die sich die Naturfreunde begeistern. Ins Zentrum der Literatur rückt "Natur" vor allem im 18. Jahrhundert, als sie etwas Programmatisches bekommt und nicht mehr als das Gegebene schlechthin begriffen wird.
Reichtum und Relevanz des Natur-Denkens lassen sich nur fächerübergreifend erschließen; daher ist diese Veranstaltung interdisziplinär angelegt. Gemeinsam wollen wir an ausgewählten Texten und deren historischen Kontexten den Zusammenhang "Natur-Geschichte-Literatur" erarbeiten. Eingeladen sind alle, die Freude am fakultätsübergreifenden Gespräch haben und Einblick in kulturwissenschaftliche Konzepte und Arbeitsformen bekommen möchten. Das sich uns bietende Literaturspektrum ist sehr weit und vielfältig, von Adalbert Stifters "Hochwald" bis zu Ernest Callenbachs "Ecotopia"; wir müssen Schwerpunkte setzen. Eigene Vorschläge der TeilnehmerInnen sind erwünscht!
Ein paar Literaturtips zur amerikanischen Öko-Literatur:
Jan Hollm: Die angloamerikanische Ökotopie. Literarische Entwürfe einer grünen Welt, Frankfurt 1998. Cheryll Glotfelty/Harold Fromm (Hrsg.): Ecocriticism Reader. Landmarks in Literary Ecology, Athens (Georgia) 1996. D. G. Payne: Voices in the Wilderness: American Nature Writing and Environmental Politics, Hanover (New Hampshire) 1996.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | ||||||
Geschichte / Lehramt Sekundarstufe II | A4; B4 | Pflicht | GS und HS | ||||
Geschichtswissenschaft / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | 3.2.5; 3.2.10 | Wahlpflicht | 8 | scheinfähig | |
Geschichtswissenschaft (Hauptfach) / Magister | |||||||
Geschichtswissenschaft (Nebenfach) / Magister | Wahlpflicht | GS und HS | |||||
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | 3.2.5; 3.2.10 | Wahlpflicht | 8 | scheinfähig | ||
Sozialwissenschaften / Lehramt Sekundarstufe I | B1; B3; D2 | ||||||
Sozialwissenschaften / Lehramt Sekundarstufe II | B1; B3; D2 | ||||||
Studieren ab 50 |