221053 Vom Kathedersozialismus zum Rheinischen Kapitalismus: Der Verein für Socialpolitik als Treibhaus der Institutionen des 20. Jahrhunderts (S) (SoSe 2002)

Kurzkommentar

Inhalt, Kommentar

Der 1872 gegründete Verein für Socialpolitik (VfS) war das bei weitem wichtigste Forum der Gelehrtenpolitik des Kaiserreiches. In ihm trafen sich Hochschullehrer, Ministeriale und Unternehmer, um nach dem Durchbruch der Industriegesellschaft einen deutschen Weg in die nächste Etappe der Moderne zu finden. Sie prägten die meisten der Institutionen, die die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft durch das 20. Jahrhundert begleiteten. Politisch schillerte der Verein in (fast) allen Farben. Der Liberale H.B. Oppenheim hängte seinen meist konservativen Gründern deshalb den Spitznamen ?Kathedersozialisten? an. Was die führenden Köpfe der historischen Schule der deutschen Nationalökonomie dort vereinte, war der Kampf gegen den ?terreur économique? des Manchester-Liberalismus, dem man hohe wirtschaftsethische Standards entgegensetzte, die auf staatlicher Sozialpolitik und korporativer Marktwirtschaft gegründet waren. In seiner wissenschaftlichen Arbeit pochte der Verein auf die Bindung wirtschaftlicher Regeln an nationale Entwicklungspfade, institutionelle Rahmenbedingungen und epochale Zusammenhänge. Ihr Verzicht auf die (vorschnelle) Formulierung allgemein gültiger Gesetze der Ökonomie machte die historische Schule in der theoretischen Debatte angreifbar, so daß sie nach der Jahrhundertwende ihre auch international führende Stellung innerhalb der Sozialwissenschaften verlor. Noch vor wenigen Jahrzehnten von Ökonomen als ?toter Hund? verspottet, feiert sie heute aber ein glänzendes come back in der Neuen Institutionenökonomik mit Antworten auf die Herausforderungen der ?Globalisierung? und die institutionellen Voraussetzungen der ?Wissensgesellschaft?.
Themen u.a.: Die Gründerzeit und die Entstehung des VfS; Die Historische Schule in der Auseinandersetzung mit der Liberalen Schule; Der politische Einfluß des VfS; Reaktionäre und liberale Gegner: Treitschke, Stumm, Ehrenberg, Menger ...; Max Weber, Werner Sombart und der VfS im Werturteilsstreit; Versagen nach 1918 vor akuten Wirtschaftskrisen; Die Tradition des VfS ? Verhältnis zum NS; Die Neue Institutionenökonomik als Nachfolger.

Literaturangaben

W. Abelshauser, Die Historische Schule und die Probleme von heute, in: B. Becker/ H. Lademacher (Hg.), Geist und Gestalt im historischen Wandel, Münster 2000, S. 49-66; M. Plessen, Die Wirksamkeit des Vereins für Socialpolitik, Berlin 1995; H.H. Nau, Der Werturteilsstreit, Marburg 1996; W. Hennis, ?Die volle Nüchternheit des Urteils? ? Max Weber zwischen Carl Menger und Gustav von Schmoller, in: Ders., Max Webers Wissenschaft vom Menschen, Tübingen 1996; D. Lindenlaub, Richtungskämpfe im Verein für Sozialpolitik, Wiesbaden 1967.

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Geschichte / Lehramt Sekundarstufe II B1 Pflicht GS und HS
Geschichte / Lehramt Sekundarstufe II C1 Pflicht GS und HS
Geschichte / Lehramt Sekundarstufe II B1; B2; B3 Pflicht GS und HS
Geschichte / Lehramt Sekundarstufe II B1; B2; B2 (alt) Pflicht GS und HS
Geschichte / Lehramt Sekundarstufe II B1 (alt); B2 (alt); B2 (alt) Pflicht GS und HS
Geschichtswissenschaft (Hauptfach) / Magister B1; B2; B3 Pflicht GS und HS
Geschichtswissenschaft (Hauptfach) / Magister C1 Pflicht GS und HS
Geschichtswissenschaft (Hauptfach) / Magister B1 (alt); B2 (alt); B3 (alt) Pflicht GS und HS
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Art(en) / SWS
S / 2
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