250059 Geschlechtersozialisation: Eine kritische Einführung (S) (SoSe 2006)

Inhalt, Kommentar

"Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es" - dieser berühmte Satz Simone de Beauvoirs beinhaltet nicht nur die für die Frauenbewegung der 1970er Jahre so wichtige Einsicht, dass Biologie keineswegs Schicksal ist. Er bringt gleichzeitig die Programmatik der zu dieser Zeit ebenfalls beginnenden Forschung zu geschlechtsspezifischer Sozialisation auf den Punkt: herauszufinden, wie aus Säuglingen Individuen werden, die als eindeutig männlich oder weiblich kategorisierbare Menschen ein Leben führen, das den Vorgaben ihrer zweigeschlechtlich organisierten sozialen Umwelt entspricht. Die Sozialisationsforschung hat dazu eine Vielfalt von empirischen Ergebnissen und theoretischen Erklärungsansätzen produziert - die sich jedoch bald als begrenzt erwiesen. Kritisiert wurde, dass die frühe Sozialisationsforschung vielfach auf Geschlecht als etwas abhob, das in unterschiedlichen Eigenschaften von Männern und Frauen zutage tritt, womit zuweilen herkömmliche stereotypisierende Differenzschemata lediglich verlängert wurden. Dem wurde beispielsweise entgegengehalten, dass Geschlecht als etwas analysiert werden kann, das interaktiv hergestellt wird, also eher etwas, das man tut, als etwas, das man ist ("doing gender"). Gleichzeitig steht die im Anschluss an de Beauvoir aufgeworfene Frage, wie Menschen zu überdauernd 'weiblichen' oder 'männlichen' Individuen werden, weiter im Raum; aktuelle Debatten kreisen um das Problem, wie diese Frage wieder aufgenommen werden kann, ohne in eigenschaftslogische Erklärungsmuster zurückzuverfallen.
Im Seminar werden die Diskussionen um das Konzept der Geschlechtersozialisation anhand von Schlüsseltexten nachvollzogen. Dabei werden sowohl die klassischen Konzepte als auch deren Kritik berücksichtigt. Den Abschluss bildet ein Ausblick auf gegenwärtige Forschungsansätze.
Arbeitsweise:
Der Schwerpunkt der Veranstaltung liegt auf der Auseinandersetzung mit Grundlagentexten. Dazu ist einerseits eine intensive Lektüre im Vorfeld der jeweiligen Seminarsitzung erforderlich. Andererseits werden im Seminar Kleingruppen gebildet, von denen jede für die Aufbereitung je eines Seminartextes und die Vorstrukturierung seiner Besprechung in der jeweiligen Seminarsitzung verantwortlich ist. Daneben sind zu einigen der Seminarthemen Recherche- und Beobachtungsaufgaben durchzuführen.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Die Teilnahme am Seminar ist nur in Verbindung mit der Beteiligung an einer Kleingruppe möglich. Daneben sind Vorbereitung und kontinuierliche Anwesenheit unabdingbar.

Literaturangaben

Reader und Semesterapparat werden zur Verfügung gestellt.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  
wöchentlich Do 14-16 V2-205 06.04.-14.07.2006

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Fachzuordnungen

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Frauenstudien (Einschreibung bis SoSe 2015)    
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom (Einschreibung bis SoSe 2008) G.2.2    
Studieren ab 50    
Unterrichtsfach Pädagogik / Lehramt Sekundarstufe II H.C.1    

Keine Konkretisierungen vorhanden
Kein E-Learningangebot vorhanden
registrierte Anzahl: 74
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
Adresse:
SS2006_250059@ekvv.uni-bielefeld.de
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Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_705836@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
1 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Donnerstag, 16. März 2006 
Letzte Änderung Räume:
Donnerstag, 16. März 2006 
Art(en) / SWS
Seminar (S) / 2
Einrichtung
Fakultät für Erziehungswissenschaft
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705836