230048 Film und interkulturelles Lernen (S) (WiSe 2007/2008)

Filme bzw. Filmsequenzen sind bei Lernern/Schülern ein beliebtes Unterrichtsmedium. Sie können - sinnvoll eingesetzt - im Bereich der Förderung interkultureller Kompetenz zur reflexiven Auseinandersetzung mit Eigenem und Fremdem sowie mit interkulturellen Begegnungen beitragen.

Gerade in diesem Bereich findet die Materialauswahl oft aber eher zufällig statt - das interkulturelle Potential des jeweiligen Film ist in diesen Fällen nicht analysiert worden. Damit birgt der Einsatz gewisse Risiken wie beispielsweise die Verfestigung von Stereotypen - wenn man ihnen doch gerade eigentlich entgegentreten will.

Aufgrund dessen ist es notwendig, als Lehrkraft/Kulturmittler ein Analyseinstrumentarium zur Hand zu haben, mit dessen Hilfe eingeschätzt werden kann, welche Filme unter welchen Bedingungen zur Erreichung welcher Ziele wie einsetzbar sind.

Dazu gehört u.a.

• die Analyse, des Inhalts, der Erzählperspektive, der Handlungsfreiheiten der Figuren und der eingesetzten filmischen Mittel, um bestimmte Effekte zu erzielen,
• die Einschätzung der Zielgruppe und ihrer möglichen Reaktionen auf den Film,
• die Entwicklung methodisch-didaktischer Ideen zum Einsatz des Filmmaterials

Zu unterscheiden sein wird zwischen folgenden Zielgruppen

• Majoritätsangehörige: Menschen, die sich als in jeder Hinsicht deutsch definieren in Deutschland
• Minoritätsangehörige: Personen mit Migrationshintergrund im weiteren Sinne in Deutschland
• Personen in anderen Ländern, die sich mit Deutschland und der deutschen Kultur auseinandersetzen wollen.

Wir werden uns mit Lehrfilmen, Spielfilmen und Dokumentarfilmen beschäftigen.

Die Teilnahme am Seminar erfordert die Bereitschaft zu detaillierter Filmanalyse.