Das Seminar beschäftigt sich mit dem Phänomen des autobiographischen Schreibens in der deutschen Literatur; ein Schwerpunkt liegt auf dem 20. Jahrhundert. Thema ist der Status autobiographischer Literatur zwischen ‚Realität’, Schreibprozesse und ‚Fiktion’: Inwieweit ist die autobiographische Erzählung jeweils bloße ‚Abbildung’ und / oder Konstruktion des geschriebenen eigenen und fremden Lebens? Vorgesehen sind drei inhaltliche Schwerpunkte. Zunächst beschäftigen sich alle Teilnehmerinnen / Teilnehmer mit jeweils einer bedeutenden Autobiographie des 18. und 19. Jahrhundert (insbesondere mit dem dazugehörigen Erzählanfang und der Kindheitsbeschreibung), die hier möglichen Texte stammen von Rousseau, Karl Philipp Moritz, Goethe, Jung-Stilling, Adam Bernd, Heinreich Heine, Georg Seume u.a. Daran sollen die zentralen Elemente und Probleme des autobiographischen Schreibens entwickelt werden. In einem zweiten Teil (evt. als Blocksitzung an einem Samstag) werden theoretische und soziologische Texte über autobiographische Literatur studiert (u.a. von Gusdorf, Lejeune, de Man, Bourdieu, Welzer). Im dritten (Haupt-)Teil des Seminars beschäftigen wir uns mit autobiographischen Texten des 20. Jahrhunderts: z.B. mit "Berliner Kindheit" von Walter Benjamin; "Meine Kinderjahre" von Marie von Ebner-Eschenbach; "Die Wörter" von Jean-Paul Sartre; "Doppelleben" von Gottfried Benn; "Abschied von den Eltern" von Peter Weiß; "Jugend" von Wolfgang Koeppen; "weiter leben" von Ruth Klüger, "Das Leben ist eine Karwanserei" von Emine Sevgi Özdamar; "Am Beispiel meines Bruders" von Uwe Timm.
Jede Teilnehmerin / jeder Teilnehmer übernimmt im Laufe des Seminars die Lektüre und Kurzpräsentation eines Textes in jedem der drei Themenschwerpunkte: eine Autobiographie des 18. und 19. Jahrhunderts (in Auszügen), einen theoretischen Text sowie eine der vorgeschlagenen Autobiographien des 20. Jahrhunderts. (aktive Teilnahme). Ziel des Seminars ist neben der Einführung in die Gattung Autobiographie die Einübung spezifischer Kompetenzen in der Seminargestaltung und der Texterfassung: Lektüre und Vorstellung literarischer Texte, Wiedergabe und Präsentation literaturwissenschaftlicher Texte (mit Thesenfindung und Thesenbildung). Schließlich soll die Thematik des autobiographischen Schreibens auch dazu dienen, sich mit dem Schreiben selbst auseinanderzusetzen; in das Seminar integriert sind kleinere Schreibübungen. Für einen benoteten Schein ist eine wissenschaftliche Hausarbei zu verfassen (10 bis 15 Seiten), Abgabe bis zum 30. August 2010.
Zulassung zum BA-Studium "Germanistik"
Absolviertes Fachportal / absolvierte Basismodule
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
---|
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Germanistik / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | BaGerP2S; BaGerP2L | 2/5 | |||
Germanistik / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | BaGerP2S; BaGerP2L | 2/5 | ||||
Germanistik (GHR) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | BaGerP2S; BaGerP2L | 2/5 |
Regelmäßige und aktive Teilnahme (2 Leistungspunkte): Jede Teilnehmerin / jeder Teilnehmer übernimmt im Laufe des Seminars die Lektüre und Kurzpräsentation eines Textes in jedem der drei Themenschwerpunkte: eine Autobiographie des 18. und 19. Jahrhunderts (in Auszügen), einen theoretischen Text sowie eine der vorgeschlagenen Autobiographien des 20. Jahrhunderts (siehe Inhalt / Kommentar)
Für eine benotete Leistung (5 Leistungspunkte) ist eine wissenschaftliche Hausarbei zu verfassen (10 bis 15 Seiten), Abgabe bis zum 30. August 2010