Sowohl der öffentliche als auch der pädagogische Blick nimmt gewalthaltige Unterhaltungsangebote nach wie vor weitgehend als Gefährdungspotential für die Jugend wahr. Kommt es an Schulen zu spektakulären Gewalttaten wird die Verantwortung schnell bei Computerspielen und gewaltorientierten Film- oder Seriengenres gesucht. Zwar betonen neuere medienpädagogische, mediensoziologische, medienphilosophische und medienwissenschaftliche Ansätze, dass Medienhandeln und Medienrezeption sozial eingebunden ist und ihm selbst wiederum wichtige Funktionen für die Sozialisation (auch für die ‚gelingende’) zukommen, aber dieses Wissen scheint an der Wahrnehmung der Unterhaltungsmedien als sozialisatorischer Risikofaktor wenig zu ändern. Ein Blick in die Geschichte der „Schmutz und Schund“-Debatten zeigt, dass diese Wahrnehmung Tradition hat.
Vor diesem Hintergrund des antimedialen Verdikts der erzieherischen Perspektive möchte sich das Seminar mit den positiven Funktionen der Unterhaltungskultur in Sozialisationsprozessen auseinandersetzen und hier eine Perspektive erschließen, die die Chancen stärker betont als die Risiken.
Master of Arts: Voraussetzung ist die Zulassung zum Master of Arts Erziehungswissenschaft
Bereitschaft an einer Präsentation mitzuwirken
Archiv der Jugendkulturen (Hg.) (2003): Der Amoklauf von Erfurt. Berlin: Verlag Thomas Tilsner.
Baacke, Dieter: Die 13- bis 18-Jährigen. Einführung in die Probleme des Jugendalters. 8. Aufl. Weinheim 2009.
Ecarius, Jutta/Eulenbach, Marcel/Fuchs/Thorsten/Walgenbach, Katharine (2011): Jugend und Sozialisation. Wiesbaden: VS.
Eßbach, Wolfgang (1974): Der schmutzige Kampf gegen Schmutz und Schund. Massenliteratur und Literaturpädagogik. In: Richter, Dieter/Vogt, Jochen (Hg.): Die heimlichen Erzieher. Kinderbücher und politisches Lernen. Reinbeck: Rowohlt, S. 108-128.
Galle, Heinz J. (1998): Volksbücher und Heftromane. Ein Streifzug durch 100 Jahre Unterhaltungsliteratur. Passau: edfc.
Hausmanninger, Thomas/Bohrmann, Thomas (Hg.) (2002): Mediale Gewalt. Interdisziplinäre und ethische Perspektiven. München 2002: UTB.
Heitmeyer, Wilhelm (Hg.) (1997): Was treibt die Gesellschaft auseinander? Bundesrepublik Deutschland: Auf dem Weg von der Konsens- zur Konfliktgesellschaft. Band 1. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Kunczik, Micael/Zipfel, Astrid (52006): Gewalt und Medien. Ein Studienhandbuch. 5., völlig überarbeitete Auflage. Köln: Böhlau/UTB
Meister, Dorothee M. /Sander, Uwe/Treumann, Klaus Peter/Burkatzki, Eckhard/Hagedorn, Jörg/Strotmann, Mareike/Wegener, Claudia (2008): Mediale Gewalt. Ihre Rezeption, Wahrnehmung und Bewertung durch Jugendliche. Wiesbaden: VS.
Newcomb, Horace M./Hirsch, Paul (1986): Fernsehen als kulturelles Forum. Neue Perspektiven für die Medienforschung. In: Rundfunk und Fernsehen 1986. 34. 177-190.
Spreen, Dierk (2009): Reichsflugscheiben und Wehrmachtsmythen. "Stahlfront" – rechtsextreme Unterhaltung als Science Fiction? In: Sascha Mamczak (Hg.). Das Science Fiction Jahr 2009. München: Heyne, S. 425-468.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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einmalig | Do | 11:15-12:45 | D2-152 | 14.04.2011 | |
einmalig | Do | 10-14 | T2-227 | 23.06.2011 | |
einmalig | Do | 14-20 | C0-116 | 23.06.2011 | |
einmalig | Do | 14-20 | T2-227 | 23.06.2011 | |
einmalig | Fr | 11-12 | T2-227 | 24.06.2011 | |
einmalig | Fr | 12-20 | T2-213 | 24.06.2011 | |
einmalig | Sa | 11-19 | U2-205 | 25.06.2011 |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Erziehungswissenschaft / Master | (Einschreibung bis SoSe 2011) | ME 12.1 | 4 | aktive Teilnahme | |||
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2008) | H.1.2 |
variabel