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DFG-Erfolg 1: Neuer Sonderforschungsbereich in Mathematik zur Erforschung des Zufalls

Veröffentlicht am 26. Mai 2017, 10:24 Uhr

Universität Bielefeld mit neuem Aushängeschild der Forschung

„Unsicherheit beherrschen und Zufall sowie Unordnung nutzen in Analysis, Stochastik und deren Anwendungen“ – das ist der Name des neuen Sonderforschungsbereiches (SFB) an der Universität Bielefeld. Er ist am Mittwoch, 24. Mai, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt worden. Ab Juli wird das interdisziplinäre Forschungsprogramm zunächst vier Jahre lang mit einer Summe von jährlich 2,5 Millionen Euro gefördert. Sprecher ist der Mathematiker Professor Dr. Michael Röckner.

Professor Dr. Michael Röckner ist Sprecher des neuen Sonderforschungsbereichs, Präsident der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV) sowie Dekan der Fakultät für Mathematik an der Universität Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld
Professor Dr. Michael Röckner ist Sprecher des neuen Sonderforschungsbereichs, Präsident der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV) sowie Dekan der Fakultät für Mathematik an der Universität Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld
Es ist das Ziel des Sonderforschungsbereiches, grundlegende Konzepte und Theorien zum Umgang mit „gutem“ und „schlechtem“  Zufall zu entwickeln. Sie sollen auf bisher ungelöste Probleme in verschiedenen Gebieten der Wirtschafts- und Naturwissenschaften, insbesondere in Biologie und  Physik, angewendet werden.

Der nun bewilligte SFB ist daher interdisziplinär und umfasst 17 Teilprojekte, die größtenteils an der Fakultät für Mathematik, aber auch an der Fakultät für Physik, dem Institut für Mathematische Wirtschaftsforschung und der Technischen Fakultät der Universität Bielefeld angesiedelt sind. Unter anderem werden 13 Promotionsstellen und 13 Postdoc-Stellen gefördert.

„Der SFB möchte auf der einen Seite Unsicherheit zähmen und auf der anderen Seite vom Zufall profitieren und ihn sinnvoll nutzen“, erklärt SFB-Sprecher Röckner. Es gebe Unsicherheiten jenseits des wahrscheinlichkeitstheoretisch beschreibbaren Zufalls. Solche Modellunsicherheiten spielten in der Finanzkrise eine große Rolle, weil Investmentbanken etwa Ratings fälschlicherweise als exakte Wahrscheinlichkeiten interpretierten. „Ein Ziel des SFB ist es, robuste Methoden für Finanzmärkte zu entwickeln und so Modellunsicherheit zu zähmen“, sagt Röckner. An anderer Stelle hingegen führe der Zufall zu Chancen: Hinreichend starke stochastische, das heißt vom Zufall bestimmte, Einflüsse haben eine regularisierende Wirkung. So werden etwa manche Differentialgleichungen, mit deren Hilfe man in der Physik viele Naturgesetze präzise formulieren kann, erst durch die Hinzunahme stochastischer Komponenten lösbar. 

Sonderforschungsbereiche sind langfristig angelegte Forschungseinrichtungen der Hochschulen, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen eines fächerübergreifenden Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Sie werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert und ermöglichen die Bearbeitung anspruchsvoller, aufwendiger und langfristig konzipierter Forschungsvorhaben. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Gleichstellung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gehört zu den besonderen Aufgaben eines Sonderforschungsbereiches. Die Dauer der Förderung beträgt im Idealfall zwölf Jahre, wobei eine Förderperiode vier Jahre umfasst.

Weitere Informationen:
•    Youtube-Video: Professor Dr. Michael Röckner über die Bedeutung des neuen Sonderforschungsbereichs an der Universität Bielefeld: https://youtu.be/oZ8rXlkhALk
•    DFG-Pressemitteilung zu neuen Sonderforschungsbereichen: http://www.dfg.de/service/presse/pressemitteilungen/2017/pressemitteilung_nr_16/index.html

Kontakt:
Professor Dr. Michael Röckner, Universität Bielefeld
Fakultät für Mathemathik
Telefon: 0521 106-4774
E-Mail: roeckner@math.uni-bielefeld.de
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