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Pressemitteilungen

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Schwimmbad-Konzert in der Uni (Nr. 196/2006)

Veröffentlicht am 28. November 2006

Am Freitag, dem 1. Dezember, wird in der Universität Bielefeld ab 16 Uhr ein Winterkonzert bei tropischer Temperatur geboten. Die junge Hang-Spielerin Francisca Schmidt zog mit ihrem Schwimmbad-Konzert schon bei der "Nacht der Klänge" im Mai die Aufmerksamkeit auf sich - ein ungewöhnlicher Ort, ein ungewöhnliches Instrument und ein ungewöhnliches Konzert! Aufgrund des großen Erfolges hat das Ästhetische Zentrum der Universität Bielefeld "Franci mit der Hang" nun erneut in das Schwimmbad der Universität eingeladen. Zu Gast ist außerdem die Bielefelder Gitarristin und Sängerin Kristin Shey.

Eine Hang ist ein ungewöhnliches Perkussioninstrument: eine Art umgestülpte Steeldrum, die aussieht wie ein Ufo oder ein Wok und erst vor einigen Jahren von zwei Schweizer Musikern entwickelt wurde. "Hang" ist ein Schweizer Wort für "Hand", denn im Gegensatz zur normalen Steeldrum kann man diese Trommel mit den Händen spielen "... und so das Studium finanzieren", meint Francisca Schmidt, die an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft eingeschrieben ist. Der Eintritt ist frei.

Kontakt: Ästhetisches Zentrum der Universität Bielefeld Dr. Heike Piehler, Geschäftsführerin / Programmleitung Tel. 0521/106-3067 oder -3068, E-Mail: heike.piehler@uni-bielefeld.de

Abbildung: Francisca Schmidt mit der Hang bei der "Nacht der Klänge" 2006.
Foto: Fabian Kenter


 

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Wahrnehmung von Körperbildern - Fortsetzung: Forschungsprojekt der Uni Bielefeld sucht weitere Frauen mit Essstörungen für eine wissenschaftliche Studie (Nr. 195/2006)

Veröffentlicht am 24. November 2006

Unzufriedenheit mit der Figur und dem eigenen Körper ist unter Frauen weit verbreitet. Kalorien zählen und Diät halten ist für viele selbstverständlich und in Gesprächen unter Frauen sowie in Zeitschriften ein ständig präsentes Thema.

Eine sehr extreme Beschäftigung mit Figur und Gewicht kann aber für einige Frauen der Einstieg in eine Essstörung sein. Hierfür sind Körperbildprobleme charakteristisch, bei denen die Betroffenen ihre eigene Silhouette überschätzen, sich folglich dicker wahrnehmen als sie objektiv betrachtet sind. Darüber hinaus bewerten Frauen mit Essstörungen den eigenen Körper negativer als gesunde Frauen, obwohl sie äußerlich nicht weniger attraktiv sind.

Welche Mechanismen dieser Wahrnehmungsverzerrung zugrunde liegen, ist bisher weitgehend unerforscht. Die Arbeitseinheit Klinische Psychologie und Psychotherapie führt unter der Leitung von Prof. Dr. Brunna Tuschen-Caffier in Kooperation mit der Christoph-Dornier-Stiftung für Klinische Psychologie ein Forschungsprojekt zum Thema "Wahrnehmung von Körperbildern" durch. Hierbei wird der Frage nachgegangen, wie sich Frauen mit Essstörungen von gesunden Frauen bei der Betrachtung des eigenen Körpers hinsichtlich physiologischer Reaktionen unterscheiden. Für die Studie werden Frauen im Alter von 18 bis 40 Jahren gesucht, die unter Essstörungen leiden.

Mit ihrer Teilnahme können die Frauen dazu beitragen, mehr über das Erleben bei Patientinnen mit Essstörungen zu verstehen und somit zukünftige Therapien zu verbessern. Die Teilnehmerinnen erhalten eine Vergütung von sechs Euro pro Stunde.

Weitere Informationen: Dipl.-Psych. Lars Althoff, Christoph-Dornier-Stiftung für Klinische Psychologie, Tel.: 0521/30 46 90. E-Mail: bielefeld@christoph-dornier-stiftung.de

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"Adieu Absolventinnen und Absolventen!" - Die Universität Bielefeld feiert zum zweiten Mal zentrale Absolventenverabschiedung (Nr. 194/2006)

Veröffentlicht am 23. November 2006

Am Freitag, 1. Dezember, verabschiedet die Universität Bielefeld in einer zentralen Feierstunde ihre Absolventinnen und Absolventen des Jahrgangs 2006. Mehr als 270 Bachelor-, Lehramts-, Magister- und Diplom-Absolventen plus Begleitung haben sich bislang angemeldet. Start der Feierstunde im AudiMax ist um 17 Uhr. Anschließend laden die Fakultäten und das Zentrum für Lehrerbildung zu dezentralen Verabschiedungen ein, ehe dann ab 19.30 Uhr in den Räumen der Mensa ein feierliches Essen stattfindet, zu dem sich die Absolventen mit Begleitung anmelden konnten.

Die Universität Bielefeld ist stolz auf ihre Absolventen, gratuliert herzlich zum erfolgreichen Abschluss und wünscht allen einen guten Start ins Berufsleben - Rektor Dieter Timmermann wird die Absolventen mit den besten Glückwünschen der Universität verabschieden. Das Absolventennetzwerk - der Alumni-Verein der Universität Bielefeld - prämiert anschließend die besten Abschlussarbeiten und zeichnet die Verfasser aus. Eingerahmt wird die Veranstaltung von einem Unterhaltungsprogramm mit dem "Duo Agil" (Akrobatik, Jonglage und Humor) sowie Musik von den "Leptophonics" - moderiert durch Lars Faulenbach (CampusRadio Hertz 87,9).

In anschließenden dezentralen Feiern verabschieden sich die Fakultäten in einem "persönlicheren Rahmen" von ihren Absolventen. Eine Besonderheit: Erstmals erhalten Lehramtsabsolventen in Nordrhein-Westfalen den Titel "Master of Education" - sie sind die ersten, die im konsekutiven Studienmodell ("Bielefelder Modell") ihren Lehramtsabschluss erfolgreich erlangt haben.

Insgesamt haben im Jahr 2006 rund 1.800 Studierende ihr Studium an der Universität Bielefeld erfolgreich abgeschlossen.

Pressevertreter sind zur Absolventenfeier der Universität Bielefeld herzlich eingeladen.

Kurzmeldung

Am Freitag, 1. Dezember, verabschiedet die Universität Bielefeld in einer zentralen Feierstunde ihre Absolventinnen und Absolventen des Jahrgangs 2006. Mehr als 270 Bachelor-, Lehramts-, Magister- und Diplom-Absolventen plus Begleitung haben sich bislang angemeldet. Start der Feierstunde im AudiMax ist um 17 Uhr. Anschließend laden die Fakultäten und das Zentrum für Lehrerbildung zu dezentralen Verabschiedungen ein, ehe dann ab 19.30 Uhr in den Räumen der Mensa ein feierliches Essen stattfindet, zu dem sich die Absolventen mit Begleitung anmelden konnten.

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Entwickelt sich unsere Demokratie zum Überwachungsstaat? - Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (MdB) spricht im "Forum Offene Wissenschaft" (Nr. 193/2006)

Veröffentlicht am 23. November 2006

"Was wird aus der Demokratie - Was soll daraus werden" lautet im Wintersemester 2006/07 das Motto der Vortragsreihe "Forum Offene Wissenschaft" in der Universität Bielefeld. Am Montag, dem 27. November um 18.15 Uhr ist die frühere Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (MdB) zu Gast im Hörsaal 12 der Universität Bielefeld. Sie spricht zum Thema "Freiheit oder Sicherheit: Entwickelt sich unsere Demokratie zum Überwachungsstaat?"

Es ist eine der wichtigsten Aufgaben des demokratischen Staates, sich selbst vor inneren und äußeren Feinden und seine Bürgerinnen und Bürger vor Kriminalität und Terrorismus zu schützen. Um solche Sicherheit gewährleisten zu können, haben nach den Erfahrungen mit der nationalsozialistischen Machtergreifung die Verfasser des Grundgesetzes die freiheitliche demokratische Grundordnung mit einer Reihe von Vorkehrungen ausgestattet, die die Demokratie der Bundesrepublik in eine wehrhafte Demokratie verwandeln sollten. Danach darf einerseits der Staat zum Selbstschutz und zum Schutz seiner Bürger deren Freiheitsgrundrechte begrenzen. Andererseits dürfen die Freiheitsbegrenzungen jedoch nicht so weit gehen, dass die zu schützende freiheitliche demokratische Grundordnung selbst fraglich wird. Wo die Grenzen der staatlichen Eingriffs- und Beschränkungsmacht liegen, ob wir uns diesen Grenzen bedrohlich nähern oder sie schon überschritten haben, analysiert die FDP-Politikerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger in ihrem Vortrag.

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, geboren 1951 in Minden, studierte Rechtswissenschaft in Göttingen und Bielefeld. Sie war elf Jahre beim Patentamt in München tätig und arbeitet heute als Rechtsanwältin in München. Sie ist seit 1990 für die FDP im Bundestag und war von 1992 bis 1996 Bundesjustizministerin. Seit 2000 ist sie Vorsitzende der FDP in Bayern.

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IV. Internationale Fachkonferenz der Bielefelder Interamerikanischen Studien: "Of Fatherlands and Motherlands. Gender and Nation in the Americas" (Nr. 192/2006)

Veröffentlicht am 21. November 2006

Gast: Die US-amerikanische Regisseurin Lourdes Portillo

Im Rahmen der Bielefelder Interamerikanischen Studien tagen vom 29. November bis zum 1. Dezember rund 40 Wissenschaftler aus den USA, Lateinamerika und Europa im Zentrum für interdisziplinäre Forschung und beschäftigen sich mit der Frage, in welchem Verhältnis in Nord- und Südamerika Konstruktionen von Nation und Geschlecht zueinander stehen. Als besonderen Gast begrüßen die Veranstalter die renommierte US-amerikanische Dokumentarfilmerin Lourdes Portillo.

Die Wissenschaftler der verschiedensten Fachdisziplinen diskutieren Fragestellungen zu Literatur, Film und Kunst, zu soziologischen Problematiken und zur politischen Dimension. Interamerikanisch ist die Tagung, da der Vergleichskontext zwischen Industrienationen und so genannten "Entwicklungsländern" ebenso im Fokus der Tagung liegt wie die gegenwärtigen transnationalen Entwicklungen in der amerikanischen Hemisphäre.

Organisiert wird die Tagung in einer internationalen Kooperation von Sebastian Thies (Universität Bielefeld), Gabriele Pisarz-Ramírez (Universität Leipzig) und Luzelena Gutiérrez de Velasco (Colegio de México).

Mit Lourdes Portillo wird am 30. November um 17 Uhr eine der derzeit renommiertesten Dokumentarfilmregisseurinnen der USA im Anschluss an eine Filmvorführung in der Universität eine "Workshop-Presentation" geben. Die Filme von Portillo (beispielsweise Las madres de la Plaza de Mayo oder The Devil Never Sleep) haben eine Vielzahl von Auszeichnungen, unter anderem auch Emmy- und Oskar-Nominierungen erhalten. Ihr Beitrag aus der Filmpraxis wendet sich an ein breiteres interessiertes Publikum.

Gefördert wird die Tagung von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Zentrum für interdisziplinäre Forschung und der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft.

Die Konferenzsprachen sind Englisch und Spanisch. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.

Weitere Informationen sind erhÃltlich bei Marina Hoffmann (marina.hoffmann@uni-bielefeld.de, Tel.: 0521/106-2768) beziehungsweise unter www.uni-bielefeld.de/ias/patriasymatrias.html

Link: http://www.uni-bielefeld.de/ias/patriasymatrias.html

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Professor Dr. Reinhold Wolff verstorben (Nr. 191/2006)

Veröffentlicht am 21. November 2006

Am 10. November ist Professor Dr. Reinhold Wolff, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, überraschend verstorben. Er wurde 65 Jahre alt. Seit 1980 forschte und lehrte er als Professor für "Literaturwissenschaft, Schwerpunkt: Theorie der Literatur" - später erweitert um "Französische Literaturwissenschaft" - an der Universität Bielefeld. Im Juli dieses Jahres war Professor Wolff aus dem aktiven Dienst ausgeschieden. Professor Wolff hat sich in den verschiedenen Gremien für die Universität Bielefeld und ihre Entwicklung engagiert. Er war Vorsitzender der Karl-May-Gesellschaft und Bielefelder Vertreter im Deutschen Hochschulverband.

Die Universität Bielefeld trauert um einen bei Kollegen und Studierenden sehr beliebten Wissenschaftler und Lehrenden. In einem Nachruft schreibt die Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft:

"Für Reinhold Wolff war die Literatur tatsächlich Menschenwerk und nicht nur artifizielles Spiel; die Literaturwissenschaft war ihm darum eine Humanwissenschaft. Das hat seine Studenten und die Kollegen, die mit ihm enger zusammenarbeiten durften, besonders beeindruckt: Er hat sich immer zu allererst für das Humane interessiert: für die Ängste und Sorgen, die Hoffnungen, Wünsche und Phantasien, wie sie sich in Literatur ausdrücken. Sie nämlich lassen Menschen zu Literatur greifen lassen, weil Menschen spüren, dass es hier um sie selbst geht."

Nachruf von Prof. Dr. Wolfgang Braungart, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld

Am 10. November 2006 ist Professor Dr. Reinhold Wolff ganz plötzlich und viel zu früh im Alter von nur 65 Jahren gestorben. Im Juli dieses Jahres hat er sich von der Universität in einer kleinen akademischen Feier verabschiedet und aus der aktiven akademischen Tätigkeit in den Ruhestand zurückgezogen. Er hat sich auf das Leben frei von den Verpflichtungen der Gremien- und Kommissionsarbeit gefreut und auf gute Jahre mit seiner Familie in der Landschaft des Wiehengebirges, wo er mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen seinen Wohnsitz hatte. Diese Welt mit ihren ganz praktischen und konkreten Anforderungen, mit ihrer Freundschaftlichkeit und Solidarität, wie er sie oft erfahren hat, liebte er sehr. Das Leben auf dem Land hat ihm Kraft und innere Ruhe gegeben; es hat ihm die konkrete, anschauliche Erfahrung der Natur und Aufmerksamkeit aller Sinne ermöglicht. Seine Wissenschaft ist von diesem Gespür für das Konkrete tief geprägt.

Reinhold Wolff wurde 1941 in München als Sohn eines Tierarztes geboren. Dort im Elternhaus waren die Grundlagen für seine Naturverbundenheit gelegt worden. Süddeutscher, ja Bayer, ist er in gewisser Weise immer geblieben; dies aber so freundlich, heiter und unverkrampft, dass man sich an seinem milden, ironisch gebrochenen Patriotismus gerne mitfreuen konnte.

Nach dem Abitur 1960 in München studierte er, ebenfalls in München und in Bordeaux, Altphilologie, Romanistik, Germanistik und Komparatistik bei einigen der bedeutendsten Gelehrten der 60er und 70er Jahre. Er promovierte 1970 in München zum Dr. phil. und habilitierte sich 1980 in Regensburg. Er war an den Universitäten Regensburg und Mainz als Wissenschaftlicher Assistent und Akademischer Rat tätig, bevor er 1982 als Professor an die damals noch junge Universität Bielefeld auf den Lehrstuhl für 'Literaturwissenschaft, Schwerpunkt: Theorie der Literatur' berufen wurde. Diese Denomination wurde später um die französische Literaturwissenschaft erweitert.

Reinhold Wolff hat sein Fach meisterhaft und in ungewöhnlicher Breite beherrscht. Er hat strenge, methodenbewusste Studien vorgelegt; er hat die Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart in stets glänzend formulierten Untersuchungen erforscht und auch die Zuwendung zur Massenliteratur nicht gescheut. Und er hat Bücher veröffentlicht, die wirkliche Pionierarbeiten waren und Grundlagenschriften wurden: zur Aufklärungsforschung (Die Ästhetisierung aufklärerischer Tabukritik bei Montesquieu und Rousseau, 1975), zur Literaturpsychologie und Psychoanalyse der Literatur (Psychoanalytische Literaturkritik, 1975; Psychoanalytische Literaturwissenschaft und Literatursoziologie, 1982) und zur empirisch-sozialgeschichtlichen Literaturwissenschaft (Strukturalismus und Assoziationspsychologie. Empirisch-pragmatische Literaturwissenschaft im Experiment, 1977). Hinzu kamen zahlreiche Aufsätze, kleinere Studien, Rezensionen; seit Mitte der 90er Jahre vor allem zu Karl May, kürzlich erst aber auch eine letzte umfangreiche Untersuchung zur neulateinischen Literatur.

Für Reinhold Wolff war die Literatur tatsächlich Menschenwerk und nicht nur artifizielles Spiel; die Literaturwissenschaft war ihm darum eine Humanwissenschaft. Das hat seine Studenten und die Kollegen, die mit ihm enger zusammenarbeiten durften, besonders beeindruckt: Er hat sich immer zu allererst für das Humane interessiert: für die Ängste und Sorgen, die Hoffnungen, Wünsche und Phantasien, wie sie sich in Literatur ausdrücken. Sie nämlich lassen Menschen zu Literatur greifen, weil Menschen spüren, dass es hier um sie selbst geht.

Reinhold Wolff hat sich über viele Jahre intensiv in der institutionellen Arbeit für die Universität Bielefeld engagiert. So half er mit, die Universität weiter aufzubauen. Lange Jahre war er Mitglied der Fakultätskonferenz und des Senats, Mitglied zahlreicher Ausschüsse und Kommissionen, die er auch häufig selbst geleitet hat; und er war 1987 bis 1989 Dekan der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft. In verschiedenen Gesellschaften und Fachverbänden hat er mitgewirkt. Seit 1999 war er mit großer Freude und Begeisterung Vorsitzender der Karl-May-Gesellschaft, eine der größten literarischen Gesellschaften überhaupt. Die Arbeit für diese Gesellschaft lag ihm sehr am Herzen, weil sich hier Wissenschaft und gesellige Freundlichkeit und Gespräch besonders gut verbinden konnten.

Viele Jahre lang hat sich Reinhold Wolff für den Deutschen Hochschulverband als Vertreter der Bielefelder Verbandsmitglieder eingesetzt. Die stürmischen Entwicklungen, die sich in den letzten Jahren an den deutschen Universitäten und im Bildungswesen überhaupt vollzogen haben und noch immer vollziehen, verfolgte und kommentierte Reinhold Wolff mit großer Sorge und sehr kritischem Blick. Er fürchtete, dass hier eine humane Bildungsidee auf der Strecke bleiben wird, in deren Zentrum doch immer das konkrete Individuum stehen muss, nicht das System oder die Institution. Er mahnte und warnte nachdrücklich und sehr ernsthaft vor bloßer Geräuscherzeugung und leerer Umtriebigkeit und Geschäftigkeit. Im Rahmen der Institution Universität selbst erinnerte er daran, dass sie nicht für sich selbst als Institution da ist und auch nicht für politische Strategien und Winkelzüge, sondern für die Menschen, die in ihr arbeiten, und für die Gesellschaft, die sie finanziert. Seine Rede vom Sommer, mit der er sich aus dem aktiven Universitätsleben verabschiedet hat, ist jetzt im Mitteilungsblatt des deutschen Hochschulverbandes nachzulesen (Der Vernunft eine Chance geben. In: Forschung und Lehre, 13. Jg., H. 11/06, S. 636-638). Sie ist nun, niemand hat es damals geahnt, sein universitäts- und bildungspolitisches Vermächtnis geworden.

Die Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft und die Universität Bielefeld haben vielfachen Grund, diesem menschlich so zugewandten, heiteren und freundlichen Wissenschaftler dankbar zu sein. Seine Studenten, Mitarbeiter, Kollegen und Freunde haben ihm noch viele gute Jahre gewünscht. Sie sind ihm nun nicht mehr vergönnt.


 

Kurzmeldung

Am 10. November ist Professor Dr. Reinhold Wolff, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, überraschend verstorben. Er wurde 65 Jahre alt. Seit 1980 forschte und lehrte er als Professor für "Literaturwissenschaft, Schwerpunkt: Theorie der Literatur" - später erweitert um "Französische Literaturwissenschaft" - an der Universität Bielefeld. Im Juli dieses Jahres war Professor Wolff aus dem aktiven Dienst ausgeschieden. Professor Wolff hat sich in den verschiedenen Gremien für die Universität Bielefeld und ihre Entwicklung engagiert. Er war Vorsitzender der Karl-May-Gesellschaft und Bielefelder Vertreter im Deutschen Hochschulverband.

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Lesung mit Thomas Glavinic (Nr. 190/2006)

Veröffentlicht am 20. November 2006

In der Reihe "Lektüren und Lektionen" ist am Mittwoch, dem 22. November, um 20 Uhr der 1972 geborene und in Wien lebende Schriftsteller Thomas Glavinic im Oberstufen-Kolleg der Universität Bielefeld (Feld II) zu Gast. In seinem jüngsten Erfolgsroman "Die Arbeit der Nacht" (2006) entwirft er das Bild eines Menschen, der aufwacht und allein ist. Auf der ganzen Welt gibt es keine lebende Seele mehr - außer ihm. Was kann er noch tun, dieser letzte Mensch? 1998 publizierte Glavinic seinen viel beachteten Debütroman "Carl Haffners Liebe zum Unentschieden", ihm folgten unter anderem "Der Kameramörder" (2002) und "Wie man leben soll" (2004).

Die Lesung wird gemeinsam von der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, Prof. Dr. Friedmar Apel, und der Fachkonferenz Deutsch am Oberstufen-Kolleg veranstaltet. Der Eintritt ist frei.

Kontakt: Dr. Jupp Asdonk, Tel. 0521/106-2892, E-Mail: jupp.asdonk@uni-bielefeld.de

Ästhetisches Zentrum der Universität Bielefeld, Dr. Heike Piehler, Geschäftsführerin / Programmleitung, Tel.0521/ 106-3067 oder 3068, E-Mail: heike.piehler@uni-bielefeld.de

Foto: Thomas Glavinic


 

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DFG-Projekt: Bundesweite Online-Informationsplattform zum Thema Open Access (Nr. 189/2006)

Veröffentlicht am 20. November 2006

Seit September 2006 fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft die Erstellung einer bundesweiten Informationsplattform zu Open Access, die kooperativ von den Universitäten Bielefeld, Göttingen, Konstanz und der Freien Universität Berlin betrieben wird, unterstützt durch die Deutsche Initiative für Netzwerkinformation (DINI). Durch die Plattform sollen Wissenschaftler, deren Fachverbände, Universitätsleitungen sowie die interessierte Öffentlichkeit umfassend über Ziele und Einsatz von Open Access informiert und mit praxisnahen Handreichungen bei der konkreten Umsetzung unterstützt werden.

Unter Open-Access-Publikationen versteht man weltweit frei zugängliche wissenschaftliche Veröffentlichungen im Internet. Ziel der Open-Access-Bewegung ist eine stärkere Nutzung dieser Publikationsform, um so die Verbreitung und Nutzung wissenschaftlichen Wissens zu maximieren. Die Rezeption von Open-Access-Publikationen ist in der Regel, wie neuere Studien zeigen (http://opcit.eprints.org/oacitation-biblio.html), schon heute um ein Vielfaches höher als bei traditionell kostenpflichtigen Veröffentlichungen. Dies bedeutet für die einzelnen Autorinnen und Autoren, aber auch für deren Institutionen eine nachweisbar bessere "Sichtbarkeit" in der internationalen Scientific Community. Die Unterzeichnung der "Berliner Erklärung über offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen" (http://oa.mpg.de/openaccess-berlin/signatories.html) durch zahlreiche nationale und internationale Wissenschafts- und Fördereinrichtungen und eine wachsende Zahl an Universitäten unterstreicht die gesamtwissenschaftspolitische Bedeutung von Open Access.

Eine Umfrage der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Erfahrung von Autorinnen und Au-toren mit Open Access (http://www.dfg.de/dfg_im_profil/zahlen_und_fakten/statistisches_berichtswesen/open_access/index.html) zeigt zwar eine noch geringe Nutzung von Open-Access-Publikationsmöglichkeiten, doch eine große Bereitschaft zur aktiven Förderung des Open Access in Deutschland. Deshalb fordert die DFG als Mit-Unterzeichner der "Berliner Erklärung" - wie viele andere nationale Fördereinrichtungen - alle Projektnehmer explizit zur Veröffentlichung in referierten Open-Access-Zeitschriften oder zum Verfügbarmachen von digitalen Kopien auf Open-Access-Servern auf.

Informationen zu Open Access fanden sich bisher lediglich unkoordiniert erstellt und zum Teil weit verstreut im Internet beziehungsweise waren vom persönlichen Engagement Einzelner vor Ort abhängig. Diese Tatsache ist mit verantwortlich für die Diskrepanz zwischen der wachsenden internationalen Bedeutung von Open Access einerseits und der vergleichsweise geringen Bekanntheit und Praxis bei den deutschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern andererseits.

Das Ziel der neuen Open-Access-Informationsplattform ist es, dieser Entwicklung in Deutschland entgegenzuwirken. Das Angebot richtet sich in erster Linie an wissenschaftliche Autorinnen und Autoren, Hochschulleitungen und Fachgesellschaften. Derzeitige Informations- und Nutzungsdefizite in der deutschen Hochschullandschaft sollen durch die zielgruppenspezifische Aufbereitung relevanter Informationen zu Open Access ausgeräumt werden. Schwerpunkte der Informationsplattform sollen zudem konkrete Handlungsempfehlungen und Argumentationshilfen sowie die Vermittlung und der Austausch von praktischen Erfahrungen sowie Materialien zu Open Access sein.

Die vier Projektpartner gehören zu den Vorreitern auf dem Gebiet des Open Access in Deutschland. Nach Ihrer Fertigstellung im Mai 2007 wird die Online-Plattform allen interessierten Nutzerinnen und Nutzern sowie zusätzlichen Kooperationspartnern zum Informations- und Erfahrungsaustausch zur Verfügung stehen. Die Deutsche Initiative für Netzwerkinformation (DINI) sieht in dem neuen Informationsangebot eine Chance, die einschlägigen Open-Access-Aktivitäten von DINI noch breiter bekannt zu machen. Plattformentwicklung und Betrieb werden daher durch DINI mit getragen.

Mehr Informationen finden Sie auf der Internetseite des Projekts http://www.openaccess-germany.de/ oder über die Koordinatoren: Dr. Norbert Lossau (Direktor der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, Projektleiter), norbert.lossau@sub.uni-goettingen.de

Cordula Nötzelmann (Koordination wissenschaftliches Publizieren, Universität Bielefeld), cordula.noetzelmann@uni-bielefeld.de

Dr. Katja Mruck (Koordination e-Publishing, Open Access, Center für Digitale Systeme (CeDiS) der Freien Universität Berlin), katja.mruck@fu-berlin.de

Karlheinz Pappenberger (Koordination wissenschaftliches Publizieren, Universität Konstanz), Karlheinz.Pappenberger@uni-konstanz.de

Link: http://www.openaccess-germany.de/

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Teutolabs : Beispielhaftes Projekt - NRW-Staatssekretär Günter Winands (Schulministerium) besucht das teutolab der Universität Bielefeld (Nr. 188/2006)

Veröffentlicht am 17. November 2006

Einladung zum Pressegespräch und Fototermin

Am Dienstag, 21. November 2006, besucht der Staatssekretär im Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Günter Winands, die Universität Bielefeld. Anlass des Besuchs sind eine Besichtigung des teutolab Chemie und Gespräche mit den Verantwortlichen der drei teutolabs Chemie, Physik und Mathematik. Der Staatssekretär möchte sich vor Ort einen Eindruck von diesem beispielhaften Projekt verschaffen. Die Idee der teutolabs ist es, die Neugier von Schülern an naturwissenschaftlichen Fragen zu wecken, Lehrern und Lehramtsstudierenden interessante Ergänzungen für ihren Unterricht zu vermitteln und damit den naturwissenschaftlichen Unterricht an den Schulen spannender und für die Kinder und Jugendlichen lebensnah zu gestalten. Das teutolab Chemie war das erste universitäre Mitmachlabor dieser Art in Deutschland.

Pressevertreter sind herzlich eingeladen, gemeinsam mit dem Staatssekretär das teutolab kennen zu lernen. Der Rundgang beinhaltet die Stationen, "Experimentserie Milch" (Grundschule), "Freies Experimentieren Umwelt" (Sekundarstufe I) und "Nanolabor" (Sekundarstufe II) - jeweils vorgeführt von Schülern - sowie "Lehrerfortbildung". Anschließend stehen Staatssekretär Günter Winands, Prof. Katharina Kohse-Höinghaus (teutolab Chemie), Dr. Rudolf Herbers (teutolab Chemie), Prof. Petra Scherer (teutolab Mathematik) und Prof. Dario Anselmetti (teutolab Physik) für Fragen zur Verfügung.

Fototermin und Pressegespräch:
Dienstag, 21. November um 11 Uhr, in den Räumen des teutolab Chemie (E2-124).

Das teutolab ist eine ganz besondere Erfolgsgeschichte. Die Resonanz ist so groß, dass interessierte Schulklassen erhebliche Wartezeiten einkalkulieren müssen - die Labore sind für Monate ausgebucht. Für die Chemie existiert daher inzwischen ein Netzwerk mit kleinen "Filialen" des Uni-teutolabs an zahlreichen Schulen. Darüber hinaus finden in diesem Fach in großem Umfang Lehrerfortbildungen zur anschaulichen Gestaltung des naturwissenschaftlichen Unterrichts statt. Eine enge Verflechtung mit Schulen der Region ergibt sich durch die Kooperation mit Lehrern, die den Laborbetrieb (gerade hinsichtlich der didaktischen Aufbereitung) wesentlich mitbestimmen. Zahlreiche studentische Hilfskräfte - oft Lehramtsstudierende - vervollständigen die Labor-Teams und können dabei wertvolle Erfahrungen im Umgang mit Schülern sammeln.

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Warum sind die Strompreise so stark gestiegen? - Öffentlicher Vortrag von Professor Martin Hellwig im Wissenschaftsforum Wirtschaft (Nr. 186/2006)

Veröffentlicht am 15. November 2006

Der renommierte Ökonom Prof. Martin Hellwig, Ph.D. referiert am Dienstag, dem 21. November um 19.00 Uhr im Hörsaal 7 der Universität Bielefeld über die Frage "Warum sind die Strompreise so stark gestiegen?". Hellwig ist Direktor des Max-Planck-Instituts zur Erforschung von Gemeingütern (Bonn), Mitglied der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn und war bis 2004 Vorsitzender der Monopolkommission der Bundesregierung.

Der Volkswirtschaftler spricht auf Einladung der Bielefelder Graduate School of Economics and Management in der Veranstaltungsreihe "Wissenschaftsforum Wirtschaft". Ziel dieser Reihe ist es, einer breiten Öffentlichkeit aktuelle Entwicklungen in den Wirtschaftswissenschaften zu präsentieren und das allgemeine Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge zu verbessern.

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