Gesundheit Aktuell - Kategorie Allgemein
Neuer Fakultätsnewsletter erschienen!
unser Fakultätsnewsletter steht mit einer neuen Ausgabe „druckfrisch“ online für Sie zur Verfügung.
Es stellen sich alle neuen ERC-Grants der Fakultät und unsere neuen wissenschaftlichen Kolleg*innen in leitender Funktion vor. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!Professor Dr. Bernhard Badura erhält Corporate Health Award für sein Lebenswerk
(übernommen aus den "Personalnachrichten aus der Universität" der Universität Bielefeld vom 16. Februar 2024)
Professor Dr. Wolfgang Greiner weiterhin im Beirat für die Weiterentwicklung des Risikostrukturausgleichs der Krankenkassen
Gesundheitsminister Dr. Karl Lauterbach hat die Mitgliedschaft von Professor Dr. Wolfgang Greiner
im Beirat für die Weiterentwicklung des Risikostrukturausgleichs der
Krankenkassen verlängert. Die Neuberufung gilt bis zum Abschluss des
Evaluationsberichtes. Wolfgang Greiner lehrt und forscht seit 2005 zu
„Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement“ an der Universität
Bielefeld.
(übernommen aus den "Personalnachrichten aus der Universität" der Universität Bielefeld vom 16. Februar 2024)
Geflüchtete und Zahnmedizin: Studie räumt Vorurteile aus
Wie sieht die zahnmedizinische Versorgung von Geflüchteten im Detail aus? Wie häufig nehmen sie Leistungen in Anspruch? Und was lässt sich daraus ableiten? Mit diesen Fragen haben sich Gesundheitswissenschaftler*innen der Universität Bielefeld befasst. Im vergangenen Herbst wurde öffentlich über die zahnmedizinische Versorgung abgelehnter Asylbewerber*innen diskutiert und darüber, wie häufig sie eine solche Versorgung in Anspruch nehmen. Die vorliegende Studie legt nahe: Geflüchtete werden im Vergleich zur Gesamtbevölkerung deutlich seltener zahnärztlich behandelt.
„In unserer Studie haben wir untersucht, wie häufig Asylbewerber*innen in Deutschland innerhalb eines Jahres zum Zahnarzt gehen“, sagt Professor Dr. med. Kayvan Bozorgmehr. Er leitet die Arbeitsgruppe Bevölkerungsmedizin und Versorgungsforschung an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld. Bozorgmehr ist Erstautor eines heute (17.01.2023) erschienenen Forschungsartikels zu zahnärztlichen Behandlungen bei Geflüchteten. Veröffentlicht wird der Beitrag mit Ko-Autorinnen des Universitätsklinikums Heidelberg, des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung und des Robert Koch-Instituts (RKI) im Journal of Health Monitoring des RKI.
Hier die Pressemitteilung der Universität Bielefeld
Hier die Pressemitteilung des idw - Informationsdienst Wissenschaft
Hier die Veröffentlichung im Journal of Health Monitoring
Rückblick auf den Absolvent*innentag 2023!
Unsere
Absolvent*innen wurden am Freitag, den 1. Dezember 2023 feierlich vom Dekan
Prof. Dr. Wolfgang Greiner und von der Studiendekanin Dr. Kerstin Schlingmann
verabschiedet. Neben der Würdigung aller Absolvent*innen des Bachelor-, Master-
und Promotionsstudiengangs wurde der Preis für die besten Abschlussarbeiten von
der Techniker Krankenkasse (Landesvertretung NRW), vertreten durch die Leiterin
der TK Frau Steffens, vergeben. Die Preisträger*innen sind: Maike Scholz,
Julian Siepmann, Dennis Grothe, Hannah Eger und Hannah Gohres. Auch ehrte die
Fachschaft, vertreten durch Sarah Krawiec, im Namen der Studierenden unsere
besten Lehrenden des Jahres 2023: Dr. Anna Nowak und Prof. Dr. Thomas Gerlinger.
Herzlichen Glückwunsch allen Absolvent*innen und Preisträger*innen!
Alle Fotos
der Fakultätsfeier finden Sie hier.
Wir wünschen
Ihnen für Ihre Zukunft alles Gute und hoffen, dass wir in Kontakt bleiben!
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Klaus Hurrelmann wird 80 Jahre alt
Am 10. Januar
2024 feiert Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Hurrelmann seinen 80. Geburtstag. Für die
Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld ist dies
Anlass, ihm noch einmal für seine maßgeblich Rolle bei der Gründung und
Entwicklung unserer Fakultät zu danken und ihn zudem als Pionier der
Gesundheitswissenschaften zu würdigen.
Anknüpfend an seine Zeit als Dekan der Fakultät für
Pädagogik an der Universität Bielefeld übernahm Klaus Hurrelmann 1993
federführend die Verantwortung für den Aufbau der Fakultät für
Gesundheitswissenschaften. Als Gründungsdekan war er nicht nur der Architekt
ihrer Vision, sondern auch ein entscheidender Wegbereiter. Gegen anfängliche
Bedenken und Widerstände gelang es ihm, die erste School of Public Health
in Deutschland zu etablieren. Seine Vision ging dabei über die Gründung einer
neuen akademischen Institution hinaus. Klaus Hurrelmann wollte eine Fakultät,
die sich nicht nur mit medizinisch-naturwissenschaftlichen, sondern auch mit
sozial- und verhaltenswissenschaftlichen Perspektiven beschäftigt und zudem eng
mit der Praxis verbunden ist. Diese ganzheitliche Ausrichtung prägt bis heute die
interdisziplinäre Forschung und Lehre an der Fakultät.
Seine bedeutende Rolle als Gründungsdekan hat dabei nicht
nur die Universität Bielefeld geprägt, sondern auch die Public-Health-Forschung
in Deutschland entscheidend vorangebracht, sowohl über einen Public-Health-Forschungsverbund
als auch einen DFG-geförderten Sonderforschungsbereich. Mit großem Engagement
und Innovationskraft hat sich Klaus Hurrelmann für die Etablierung der Gesundheitswissenschaften
als Äquivalent zum internationalen Bereich Public Health eingesetzt. Dies
charakterisierte nicht nur seine Dekanatszeit, sondern schlug sich auch in
seiner federführenden Herausgeberschaft des ersten „Handbuchs
Gesundheitswissenschaften“ und vieler anderer Werke nieder.
Dr. Dr. h.c. Paul Wolters ist gestorben
Paul Wolters ist promovierter Soziologe und war zunächst ab 1970 wissenschaftlicher Assistent an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld. Im Jahr 1988 bat ihn die Hochschulleitung, den Aufbau der geplanten Fakultät für Gesundheitswissenschaften mit zu unterstützen. Er wurde erster Geschäftsführer unserer Vorgängereinrichtung, des Zentrums für Gesundheits-wissenschaften, aus dem 1994 die neue Fakultät für Gesundheitswissenschaften entstand. Paul Wolters erhielt 1998 für seine Verdienste um den Aufbau die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Gesundheitswissenschaften. Seine große Leidenschaft für unsere Fakultät und die Gesundheitswissenschaften im Allgemeinen verdeutlicht beispielhaft seine Bereitschaft, 6 Jahre über das Renteneintrittsalter hinaus bis ins Jahr 2001 an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften zu arbeiten. Auch im Ruhestand engagierte er sich weiterhin zu Themen wie altersgerechtes und lebensgerechtes Wohnen und wissenschaftliche Bildung von Seniorinnen und Senioren.
ERC-Spitzenförderung in Millionenhöhe für vier Forschende
Bekanntgabe der Consolidator Grants des Europäischen Forschungsrats
Erstmals hat die Universität Bielefeld gleichzeitig vier Consolidator Grants des Europäischen Forschungsrats (ERC) eingeworben. Die prestigeträchtige Förderung geht jeweils an die Gesundheitswissenschaftler*innen Professorin Dr. Anna Oksuzyan und Professor Dr. med. Kayvan Bozorgmehr, den Physiker Professor Dr. Gergely Endrödi und die Sozialanthropologin Dr. Megha Amrith. Die Grants werden insgesamt mit mehr als 8 Millionen Euro gefördert, von denen 7,3 Millionen Euro an die Universität Bielefeld gehen. Die vier Forschungsprojekte sollen im Lauf des Jahres 2024 starten. Der ERC Consolidator Grant ist begehrt – diesmal wurden nur 14,5 Prozent der Anträge bewilligt. In Deutschland ist die Universität Bielefeld nach der Ludwig-Maximilians-Universität München in dieser Runde am stärksten in der Einwerbung von Consolidator Grants.
Hier die Presseerklärung der Universität Bielefeld
Graduate School “Health Policy and Systems in Uncertainties”
The new graduate school “Health Policy and Systems in Uncertainties” has been established in the School of Public Health. The graduate school aims to apply an interdisciplinary perspective to the study and design of health policy and health systems under situations of uncertainty, in order to better understand its consequences for health system resilience and capacity to act as well as ultimately for population health.
Aktionsplan für bessere Daten zu Migration und Gesundheit
Die Erfassung der Gesundheitsdaten von Migrant*innen und geflüchteten Menschen erfolgt in europäischen Ländern uneinheitlich und lückenhaft. Das stellt eine Studie heraus, die am 27.10.2023 in der Fachzeitschrift The Lancet Regional Health Europe erschienen ist. Die 18 internationalen Autor*innen entwickeln einen Aktionsplan für die europäischen Gesundheitssysteme, um die Situation zu verbessern. Dazu gehört der Ansatz, Methoden zu nutzen, die den Datenschutz wahren und zugleich ermöglichen, Daten aus verschiedenen Quellen zu verknüpfen. Für die Analyse kooperierten Wissenschaftler*innen, Vertreter*innen von Organisationen der Vereinten Nationen, von Regierungen und europäischen Institutionen. Geleitet wurde die Studie von Professor Dr. Kayvan Bozorgmehr (Universität Bielefeld) und Dr. Soorej Jose Puthoopparambil (Universität Uppsala, Schweden).
Kayvan Bozorgmehr, Martin McKee, Natasha Azzopardi-Muscat, Jozef
Bartovic, Ines Campos-Matos, Tsvetelina-Ivanova Gerganova, Ailish
Hannigan, Jelena Janković, Daniela Kállayová, Josiah Kaplan, Ilker Kayi,
Elias Kondilis, Lene Lundberg, Isabel de la Mata,
Aleksandar Medarević, Jozef Suvada, Kolitha Wickramage, Soorej Jose
Puthoopparambil.
Integration of migrant and refugee data in health information systems in Europe: advancing evidence, policy and practice.
The Lancet Regional Health – Europe,
https://doi.org/10.1016/j.lanepe.2023.100744
Prof. Dr. Greiner neuer Vorsitzender des Schiedsgremiums „sektorübergreifende Versorgung“
Systematisches Review über Natürliche Experimente im Migrationskontext/ Systematic Review of Natural Experiments Reveals Impact of Context on Migrant Health
In einer kürzlich veröffentlichten
Literaturübersicht, die in der Zeitschrift eClinicalMedicine erschienen
ist, haben Forscherinnen und Forscher der Universität Bielefeld und der
Universität Heidelberg den oft übersehenen gesundheitlichen
Einfluss der Orte, an die Menschen migrieren, systematisch untersucht
und beleuchtet. Natürliche Experimente, d.h. Daten, die unter realen
Bedingungen gesammelt werden, eignen sich dafür besonders gut.
Die Hauptergebnisse sind:
- Sozial benachteiligte Nachbarschaften: Es gibt klare Evidenz dazu, dass das Leben in benachteiligten Nachtbarschaften einen negativen Effekt auf die körperliche Gesundheit und Sterblichkeit von Migrationsgruppen hat.
- Die Auswirkungen der Benachteiligung in der Nachbarschaft auf die psychische Gesundheit waren uneinheitlich; die Studie unterstreicht die komplexe Beziehung zwischen kontextuellen Faktoren und verschiedenen psychischen Gesundheitsergebnissen.
- Der Vergleich von Migrant*innen und Nicht-Migrant*innen zeigt, dass Migration und ungünstige Kontexte die körperliche Gesundheit und Sterblichkeit beeinträchtigen. Der Wechsel in ein neues soziales und wirtschaftliches Umfeld wirkt sich jedoch positiv auf die psychische Gesundheit und die Gesundheit von Kindern aus.
- Natürliche Experimente im politischen Umfeld (z.B. der Vergleich von Gesundheitsoutcomes vor und nach Einführung einer politischen Maßnahme) zeigen, die negativen Auswirkungen restriktiver Migrations- und Sozialpolitik auf die Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung, die psychische Gesundheit und die Sterblichkeit. Positive Auswirkungen auf die Gesundheit wurden beobachtet, wenn die Beschränkungen aufgehoben wurden.
Diese Ergebnisse betonen die Notwendigkeit
integrativer Migrations-, Gesundheits- und Sozialpolitik. Natürliche
Experimente bieten fundierte Evidenz für politische Entscheidungsträger
zur Förderung der Gesundheit von Migrant*innen. Natürliche
Experimente sind unzureichend genutzt, bieten jedoch großes Potential
zur Erforschung von Kontextfaktoren auf die Gesundheit.
Weitere Informationen finden Sie im vollständigen Artikel:
Biddle L, Hintermeier M, Costa D, Wasko Z, Bozorgmehr K. Context, health
and migration: a systematic review of natural experiments.
eClinicalMedicine 2023: 102206.
https://doi.org/10.1016/j.eclinm.2023.102206
In an innovative literature review, published in the Journal eClinicalMedicine as part of The Lancet Discovery Science, researchers of Bielefeld University and Heidelberg University have compiled knowledge on the impact of context on the health of migrant populations. The study, which systematically reviewed natural experiment studies among migrant groups, sheds light on the often-overlooked influence of the places to which people migrate on their health outcomes.
Here are the key findings:
- Neighborhood Socially Disadvantage: The study provides robust evidence that neighborhood disadvantage has negative effects on physical health and mortality among migrant populations.
- Mixed Effects on Mental Health: The effects of neighborhood disadvantage on mental health were mixed and the study underscores the complex relationship between contextual factors and diverse mental health outcomes.
- Comparing Migrants and Non-Migrants: Comparing migrants with those who stayed behind, the review reveals the detrimental effects of migration and adverse post-migratory contexts on physical health and mortality. However, moving to new social and economic contexts has favorable effects on mental and child health among migrants
- Policy Environments: Natural experiments of policy environments indicate the negative impacts of restrictive migration and social policies on healthcare utilization, mental health, and mortality. Positive health effects were observed when restrictions were lifted.
These findings emphasize the importance of inclusive migration, health, and social policies, as well as neighborhood improvement and poverty alleviation programs. The studies are based on natural experiments which allow statements on relationships of cause and effect, thus providing policymakers and public health practitioners sound evidence for the promotion of migrant health. Natural experiments are an under-utilized tool in migrant health research and provide rich opportunities for studying the impact of environmental factors on health in the future.
For further information, please refer to the full review report:
Biddle L, Hintermeier M, Costa D, Wasko Z, Bozorgmehr K. Context, health and migration: a systematic review of natural experiments. eClinicalMedicine 2023: 102206. https://doi.org/10.1016/j.eclinm.2023.102206
ASPHER statement condemning terrorist attacks on civilian populations
ERC Starting Grant für Dr. Céline Miani
Das Projekt GYNVEPI wird die Grundlagen für eine Epidemiologie der gynäkologischen Gewalt legen. Gynäkologische Gewalt bezieht sich nicht (nur) auf körperliche Gewalt, sondern auch auf suboptimale Erfahrungen in der medizinischen Versorgung, die als missbräuchlich oder entmenschlichend empfunden werden können (z. B. medizinische Handlungen ohne vorherige Einwilligung, Nichtbehandlung von Schmerzen oder Diskriminierung). Gewalt ist nicht zwangsläufig absichtlich. Als strukturelle und geschlechtsbezogene Gewaltform ist sie ein Phänomen, das noch nicht vollständig definiert und erforscht wurde, im Gegensatz zum benachbarten Bereich der geburtshilflichen Gewalt.
Link zum ausführlichen Artikel auf der Uni-Homepage: https://aktuell.uni-bielefeld.de/2023/09/06/erc-starting-grant-fuer-neues-forschungsfeld-in-bielefeld/
Wir gratulieren!
Die Masterarbeit von Frau Hannah Eger über "Feminist global health policy. Addressing health inequalities through an intersectional perspective" (Erstbetreuer: Thomas Gerlinger) wird vom Springer-Verlag in seiner sozialwissenschaftlichen Reihe "Best Masters" veröffentlicht.
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