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Die Sami im Böckstiegel-Museum - 15.09.

Veröffentlicht am 12. September 2019

Finissage der Ausstellung „Der Mensch im Werk von Peter August Böckstiegel“

15. September 2019 ab 16.30 Uhr im Böckstiegel-Museum  in Werther

Eine Zusammenarbeit des Museums Peter August Böckstiegel und des Fachsprachenzentrums der Universität Bielefeld

Immer wieder traten Menschen in das Leben Peter August Böckstiegels (1889-1951), die ihn besonders beeindruckten und ihn bewogen, sie zu porträtieren. So traf der Künstler 1925 im Dresdner Zoo auf Mitglieder der Volksgruppe der Sámi, die dort auf der sogenannten Völkerwiese als Exoten präsentiert wurden. Diese Begegnung hielt Böckstiegel in vier Aquarellen fest, darunter das Aquarell „Lappenmädchen“, drei Radierungen und ein heute verschollenes, großformatiges Ölgemälde. Wie sehr ihn dieses Zusammentreffen berührt haben muss, kann man explizit den Briefzeilen an seinen Freund Max Tietz entnehmen:

"Ich kam in lauter Aufregung nach Hause und habe Tage drauf ein Gemälde gestaltet, aquarelliert, gezeichnet und radiert."

Die Sámi (sogenannte „Lappen“) werden thematisch im Mittelpunkt der Finissage stehen.

Ab 16.30 Uhr informiert Dr. habil. Johanna Domokos über die Geschichte und die Kultur dieses indigenen Volkes: Wo und wie lebten/leben die Samen? Was macht die Besonderheit ihrer Kultur aus? Wie kam es zu dieser Schau auf der Völkerwiese in Dresden und zur Beteiligung der Samen?

Ab 17.30 Uhr präsentiert die samische Künstlerin Sara Margrethe Oskal ihr Buch „Voll die Rasselbande“ übersetzt von der Gruppe Bie (Studierenden der Universität Bielefeld)
 
Sara Margrethe Oskal (1970 Guovdageaidnu / Kautokeino), nordsamische Autorin, Performerin und Regisseurin, wuchs in einer Rentierzüchter-Familie im norwegischen Teil Sápmis (Lappland) auf. Sie studierte Schauspiel an der Universität Helsinki und promovierte an der Kunsthochschule Oslo. Daraus resultierend erschuf sie die lustige Solo-Performance Voll die Rasselbande, die auf der mündlichen samischen Erzähltradition und dem Joik-Gesang basiert. Seit Anfang der 2000er Jahre veröffentlicht Oskal Gedichte in ihrer Muttersprache. Ihr 2006 erschienener Gedichtband Váimmu vuohttume wurde mit bretonischer und französischer Übersetzung 2014 als Váimmu vuohttume / Kavell ma c‘halon / Berceau de Mon coeur (Wiege meines Herzens) veröffentlicht. Durch die norwegische Übersetzung Utrettelige 2016 wurde ihr 2012 erschienener Gedichtband Savkkuhan sávrri sániid (Nimmermüde Wörter) für den Literaturpreis des Nordischen Rates nominiert. Oskals Texte wurden weiterhin ins Deutsche, Englische und Ungarische übersetzt. Ihr Kurzfilm Aurora Keeps an Eye on You wurde 2015 auf dem Internationalen Film-Festival Tromsø und 2016 in Neuseeland auf dem Maoriland Film-Festival vorgeführt. Derzeit ist Oskal mit ihrem Kurzfilm Beaivvi nieida (Tochter der Sonne, 2018) auf internationalen Festivals unterwegs.

Zwischendurch können Sie im Café Vincent das samische Getränk Kaffekäse versuchen oder auch andere samische Köstlichkeiten genießen.

Weitere Informationen erhalten Sie am Büchertisch mit samischer Literatur, die von der Gruppe Bie ins Deutsche übersetzt worden ist. Im Rahmen der Veranstaltung ist der Gedichtband der Gruppe Bie "Voll die Rasselbande" zum ersten Mal erhältlich.
 
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