Modul 25-BiWi-BPSt-ISP Berufsfeldbezogene Praxisstudie Diagnostik und Förderung

Fakultät

Modulverantwortliche*r

Turnus (Beginn)

Jedes Semester

Leistungspunkte und Dauer

10 Leistungspunkte

Die Angaben zur Moduldauer finden Sie bei den Studiengängen, in denen das Modul verwendet wird.

Kompetenzen

Mit Abschluss des Moduls kennen die Studierenden Konzepte für die pädagogische Lern- und Leistungsdiagnostik, der Förderung und Differenzierung. Sie kennen Verfahren und Methoden, mit denen individuelle Lernstände und Lernvoraussetzungen der Kinder und Jugendlichen analysiert werden können. Dies betrifft insbesondere auch Schülerinnen/Schüler, die von Beeinträchtigungen des Lernens betroffen sind. Verschiedene Möglichkeiten der Leistungsdokumentation, -messung und -beurteilung können in ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen kritisch reflektiert werden.

In der Berufsfeldbezogenen Praxisstudie (BPSt) werden durch Forschendes Lernen im Zusammenspiel von Theorie und Praxis die ersten theoriegeleiteten berufsrelevanten Erfahrungen aus der Orientierenden Praxisstudie mit Eignungsreflexion (OPSE) vertieft und erweitert. In diesem Sinne reflektieren die Studierenden in einem dem Ausbildungsstand angemessen anspruchsvollerem Rahmen erneut ihre eigene Berufswahlentscheidung und Kompetenzentwicklung vor dem Hintergrund der Erkundung des Berufsfeldes.
Die Absolventinnen und Absolventen der BPSt verfügen über die Fähigkeit,

  1. Aspekte der i.d.R. außerschulischen Bildungs- und Erziehungsarbeit durch geeignete Untersuchungssettings exemplarisch zu erkunden
  2. Aspekte der i.d.R. außerschulischen Tätigkeitsfelder vor dem Hintergrund fachwissenschaftlicher, fachdidaktischer und bildungswissenschaftlicher Theorien zu reflektieren
  3. Ergebnisse fachdidaktischer und lernpsychologischer Forschung über Lehr-Lern-Prozesse in den Fächern im Praktikum zu nutzen und zu reflektieren
  4. berufsfeldspezifische Aufgaben mit Blick auf potentielle Lehr-Lern-Prozesse der Praktikumsinstitution kriteriengeleitet wahrzunehmen und zu reflektieren.

Lehrinhalte

Gegenstand dieses Moduls ist die pädagogische Diagnostik, sie nimmt die einzelne Schülerin bzw. den einzelnen Schüler mit ihren/seinen Fähigkeiten, Kompetenzen, Einstellungen und Motivationen einschließlich ihrer/seiner sozialen Beziehungen in den Blick. Um Lernprozesse für SchülerInnen auf der individuellen Ebene optimal gestalten zu können, sind die Voraussetzungen und Bedingungen der Lehr- und Lernprozesse zu ermitteln und die Lernergebnisse festzustellen. Verschiedene Möglichkeiten der Leistungsdokumentation, -messung und -beurteilung werden vermittelt. Die Förderung baut hierauf auf, indem sie durch geeignete Maßnahmen planmäßig eine individuelle Weiterentwicklung anstrebt. Im Mittelpunkt des Elements 1 stehen die entsprechenden Grundlagen der Lern- und Leistungsdiagnostik.

In Element 2 werden Konzepte und Methoden der Lern-, Leistungs- und Entwicklungsbeobachtung exemplarisch anhand eines ausgewählten pädagogischen Handlungsfeldes erarbeitet. Die wechselseitige Bezogenheit von Diagnose und Förderung wird dabei zum Leitprinzip. Dabei geht es um individuelle Förderplanung und die Erarbeitung von Förderstrategien in konkreten Handlungsfeldern, wobei hier insbesondere auch Probleme des Lernens und Verhaltens berücksichtig werden. Ausgehend von der erziehungswissenschaftlichen Perspektive werden die verschiedenen Aspekte auch jeweils unter fachdidaktischen Anwendungsbezügen ausgewählt. Hierdurch werden exemplarisch Schwerpunktbildungen für die Berufsfeldbezogene Praxisstudie angeregt und vorbereitet.

Die Berufsfeldbezogene Praxisstudie (LABG-Diktion: Berufsfeldpraktikum) als Verknüpfung von Theorie und Praxis umfasst eine durch ein universitäres Lehr-Lernarrangement vorbereitete und/oder begleitete Praxisphase und entspricht 45LP. Die Praxisphase wird i.d.R. in einer außerschulischen Institution absolviert. Dabei sollen die Studierenden im Hinblick auf eine zukünftige Tätigkeit als Lehrerin bzw. Lehrer, insbesondere in inklusiven Settings, ihr Wahrnehmungsvermögen bzw. Handlungsrepertoire gewinnbringend erweitern, indem sie i.d.R. Einblicke in die für den Lehrerberuf relevanten außerschulischen Tätigkeitsfelder erhalten. Es geht v.a. um den Erwerb berufsfeldbezogener Erfahrungen in Bereichen von Bildung und Erziehung, die in einer unmittelbaren oder mittelbaren pädagogischen Beziehung zu den vielfältigen Handlungsfeldern des Berufsfeldes liegen. Im Rahmen von Bildungs- und Erziehungsprozessen sind die Aspekte Förderung und Umgang mit Heterogenität dabei i.d.R. enthalten. Bei den Praxisstudien in außerschulischen Praktikumsinstitutionen muss dementsprechend ein pädagogischer, fachdidaktischer und/ oder fachwissenschaftlicher Handlungsbezug erkennbar und im Praktikumsbericht begründbar sein. Als Sonderfall kann die Praxisphase auch in einer schulischen Institution durchgeführt werden, wenn es ein spezifisches Interesse der Schulen an einer Kooperation im Rahmen einer Win-Win-Situation gibt. Dies ist bei den gewachsenen Projekten mit Schulen der Fall, wenn im Fokus beispielsweise nicht gesamte Lerngruppen, sondern Teilgruppen von Schülerinnen und Schülern bzw. einzelne Schülerinnen und Schüler stehen.
Die Bielefelder BPSt kann sowohl als Tages-, Projekt- oder Blockpraktikum durchgeführt werden und entspricht gemäß LABG einem mindestens vierwöchigen Praktikum. Die Präsenzzeiten variieren dabei in Abhängigkeit der konkreten Praxisformate und Lehr-Lernorte. Ebenso variieren die Anteile von Kontaktzeit und Selbststudium zur fachdidaktischen Vorbereitung, Begleitung und Reflexion je nach ausgewähltem Format. Alle Praxisstudienformate umfassen jedoch einen Gesamtworkload von 150 Stunden.

Beispiele für geeignete Formate sind:

  • Praxisstudienformat außerschulische Praxis: Studierende absolvieren die Praxisphase in einer außerschulischen Institution, mit dem Ziel das Wissen übe die eigene Disziplin und ihre Anwendungskontexte zu vertiefen bzw. das Umfeld der Lehrerprofession zu erkunden (z. B. Schulbuchverlage, Menschenrechts- und Umweltorganisationen, kommunale Jugendzentren, Arbeitsagenturen, Weiterbildungsträger, Jugendämter, Theater, Wohlfahrtsverbände, Musikschulen, Museen, etc.). In diesem Format können die Studierenden berufsfeldbezogene Erfahrungen in außerschulischen Bereichen erwerben, die i.d.R. in einer unmittelbaren oder mittelbaren pädagogischen Beziehung zu den Handlungsfeldern von Schule liegen.
  • Praxisstudienformat Individuelle Förderung: Studierende führen ihre Praxisstudie projektförmig durch. Es bestehen bereits zahlreiche Kooperationen mit außerschulischen wie auch schulischen Projekten und Initiativen zur individuellen Förderung (z.B. Projekt "Schule für alle", TABULA e.V., Projekt "Diagnose und Förderung", Teutolab, Kolumbus Kids, Projekt "FörBi:Förderunterricht für Schülerinnen und Schüler nicht deutscher Herkunftssprache", BAJ-Projekt etc.). Darüber hinaus sind im Zusammenhang mit der Aufnahme von Flüchtlingen bereits weitere Kooperationen bezüglich der Förderung von geflüchteten Menschen in schulischen und außerschulischen Einrichtungen/ Handlungsfeldern erwachsen. In diesem Format können sich die Studierenden während der Praxisstudie im Rahmen der jeweiligen Förderkonzepte einbringen und bereits elementare förderdiagnostische Kompetenzen für den Lehrerberuf erwerben.
  • Praxisstudienformat Ganztag: Studierende gestalten Angebote im Rahmen des Ganztags mit (z.B. AG Geschichtsforschung, Schreibwerkstatt, Theater-AG, Lesebude, Sport-AG, "Als Umweltforscher der Natur auf der Spur", Englisch für Anfänger, Experimentier-AG etc.). In diesem Format können die Studierenden in besonderer Weise die fachdidaktische Perspektive mit einem außerunterrichtlichen Blickwinkel verknüpfen.
  • Praxisstudienformat Internationalisierung: In Kooperation mit Auslandsschulen und Bildungseinrichtungen führen die Studierenden ihre Praxisstudie im europäischen bzw. außereuropäischen Ausland durch. Es gibt zudem die Möglichkeit zu einer "Internationalisierung at home" in Rahmen spezifischer Projekte, z.B. "Refugees Welcome". Dieses Format ermöglicht den Studierenden eine vertiefende Auseinandersetzung mit anderen Lernkulturen, anderen Interaktionsformen im Unterricht, anderen Bildungs- und Ausbildungskonzepten etc.
  • Praxisstudienformat Schulentwicklung: Studierende arbeiten im Rahmen von Schulentwicklungsprojekten mit (z.B. Mitarbeit an der Entwicklung eines Konzepts für Suchtprävention, Gesundheitsförderung, Kriminalitätsprävention, Schulkultur etc., Mitarbeit bei der Evaluation bereits bestehender Projekte etc.). Hierbei können die Studierenden Aspekte von Innovation im Rahmen des Systems Schule erfahren.

Die Entscheidung über die Auswahl an angebotenen Formaten nehmen die Fächer vor. Die Entwicklung weiterer Formate unter Bezug auf die Kompetenzziele der BPSt ist möglich.

Empfohlene Vorkenntnisse

Die Module 25-BiWi1_a und 25-BiWi2 sollten abgeschlossen sein. Darüber hinaus vorheriger bzw. paralleler Besuch von 25-ISP1

Notwendige Voraussetzungen

Erläuterung zu den Modulelementen

In Bezug auf die Lehrveranstaltungen, die seitens der Bildungswissenschaften in E2 und E3 angeboten werden, gilt folgendes: "E2 Methoden der Diagnose, Differenzierung und individuellen Förderung in ausgewählten Handlungsfeldern" und "E3 Berufsfeldbezogene Praxisstudie" stehen in einem engen inhaltlichen Zusammenhang und werden als Pakete im ekvv ausgewiesen. Da sich die Modulprüfung auf beide Veranstaltungen bezieht, ist der Besuch der zusammengehörigen Lehrveranstaltungen Voraussetzung für das erfolgreiche Absolvieren der Modulprüfung. Sie finden die zu Paketen ausgewiesenen Modulangebote der Studiengangsvariante Bildungswissenschaften ISP, wenn Sie auf der Startseite des eKVV ihren Studiengang auswählen.

Die BPSt wird in der Regel im Schwerpunktfach (Lehramt G ISP) durchgeführt. Für das Format Internationalisierung kann die Fachbindung aufgehoben werden, wobei gleichzeitig ein fachdidaktischer Bezug erhalten bleibt.

Modulstruktur: 2 SL, 1 uPr 1

Veranstaltungen

E1: Grundlagen der Lern- und Leistungsdiagnostik
Art Seminar
Turnus WiSe&SoSe
Workload5 90 h (30 + 60)
LP 3 [SL]
E2: Methoden der Diagnose, Differenzierung und individuellen Förderung in ausgewählten Handlungsfeldern
Art Seminar
Turnus WiSe&SoSe
Workload5 60 h (30 + 30)
LP 2 [SL]
E3: Berufsfeldbezogene Praxisstudie (Praxisphase und vorbereitende und/oder begleitende Veranstaltung)
Art Praxisstudie
Turnus WiSe&SoSe
Workload5 120 h (30 + 90)
LP 4 [Pr]

Hinweis zum Workload:
Die Anteile von Kontaktzeit und Selbststudium zur fachdidaktischen Vorbereitung, Begleitung und Reflexion variieren je nach ausgewähltem Format.


Studienleistungen

Zuordnung Prüfende Workload LP2
Lehrende der Veranstaltung E1: Grundlagen der Lern- und Leistungsdiagnostik (Seminar)

Die Studienleistung dient der Einübung einer reflexiven und diskursiven Haltung zu den in der Veranstaltung behandelten Themen und hat im Hinblick auf die im Modul verankerten Kompetenzen einübenden und vertiefenden Charakter. Eine Studienleistung ist das Anfertigen einer Aufgabe zu Übungszwecken. Übungsaufgaben können beispielsweise sein: Die Vorbereitung und Durchführung einer Gruppenarbeit, die Vorbereitung und Durchführung einer mündlichen Präsentation, eine Argumentationsrekonstruktion, die Zusammenfassung eines Textes etc.

Für alle Studienleistungen gilt, dass schriftliche Beiträge im Umfang von höchstens 1200 Wörtern und mündliche Beiträge im Umfang von höchstens 20 Minuten verlangt werden.

siehe oben siehe oben
Lehrende der Veranstaltung E2: Methoden der Diagnose, Differenzierung und individuellen Förderung in ausgewählten Handlungsfeldern (Seminar)

siehe E1

siehe oben siehe oben

Prüfungen

Bericht
Gewichtung unbenotet
Workload 30h
LP2 1

Der Praktikumsbericht als unbenotete Modulprüfung entspricht 1 LP. Die theoriegeleiteten Erkundungen münden in einen Praktikumsbericht, in dem die Studierenden im Sinne einer Theorie-Praxis-Reflexion die Erfahrungen im Berufsfeld vor dem Hintergrund der eigenen berufsbiographischen Entwicklung reflektieren und eine Kompetenz (s.o. 1-4) vertiefend behandeln sowie Bezüge zu den in E1 und E2 vermittelten Inhalten herstellen können. Der Praktikumsbericht wird formal und inhaltlich von den VeranstalterInnen der Begleitveranstaltungen (E3) betreut und bewertet.

In diesen Studiengängen wird das Modul verwendet:

Studiengang Variante Profil Empf. Beginn 3 Dauer Bindung 4
Bildungswissenschaften - Integrierte Sonderpädagogik / Bachelor of Arts [FsB vom 17.10.2016 mit Änderung vom 02.10.2017] Schwerpunktfach (Grundschule mit Integrierter Sonderpädagogik) 5. o. 6. ein oder zwei Semes­ter Pflicht
Erziehungswissenschaft Integrierte Sonderpädagogik mit dem Berufsziel Lehramt für sonderpädagogische Förderung / Master of Education [FsB vom 31.07.2015 mit Änderung vom 02.10.2017] Erziehungswissenschaft Integrierte Sonderpädagogik mit dem Berufsziel Lehramt für sonderpädagogische Förderung Grundschule 1. o. 2. ein oder zwei Semes­ter Wahl­pflicht

Automatische Vollständigkeitsprüfung

In diesem Modul kann eine automatische Vollständigkeitsprüfung vom System durchgeführt werden.


Legende

1
Die Modulstruktur beschreibt die zur Erbringung des Moduls notwendigen Prüfungen und Studienleistungen.
2
LP ist die Abkürzung für Leistungspunkte.
3
Die Zahlen in dieser Spalte sind die Fachsemester, in denen der Beginn des Moduls empfohlen wird. Je nach individueller Studienplanung sind gänzlich andere Studienverläufe möglich und sinnvoll.
4
Erläuterungen zur Bindung: "Pflicht" bedeutet: Dieses Modul muss im Laufe des Studiums verpflichtend absolviert werden; "Wahlpflicht" bedeutet: Dieses Modul gehört einer Anzahl von Modulen an, aus denen unter bestimmten Bedingungen ausgewählt werden kann. Genaueres regeln die "Fächerspezifischen Bestimmungen" (siehe Navigation).
5
Workload (Kontaktzeit + Selbststudium)
SL
Studienleistung
Pr
Prüfung
bPr
Anzahl benotete Modul(teil)prüfungen
uPr
Anzahl unbenotete Modul(teil)prüfungen
Diese Leistung kann gemeldet und verbucht werden.